Abschied nehmen
vor allem gefiel es ihr, zu sehen, wie viel Freude sie ihm bereitete. Zu sehen, wie sein Körper auf ihre Berührungen reagierte, war genauso schön, wie seine Hände auf sich zu spüren.
Wie würde es erst sein, wenn er sich richtig gehen ließe, dachte sie, denn sie hatte seine Zurückhaltung bemerkt. Der konzentrierte Ausdruck auf seinem Gesicht war ihr nicht entgangen, doch sie hatte beschlossen ihm die gleiche Geduld zuteilwerden lassen, die er ihr angedeihen ließ und sagte somit nichts. Sie würde warten, bis er so weit war, sich fallen zu lassen und ihn nicht mit ihren Fragen dazu drängen.
Nun kuschelte sie sich noch dichter an ihn, ihren Kopf auf seiner glatten, sich gleichmäßig hebenden und senkenden Brust und ein glückliches Lächeln auf den Lippen.
Währenddessen sah William von seinen Gefühlen überwältigt mit einem gequälten Lächeln zu ihr hinunter. Er hatte nicht geglaubt, dass seine Liebe zu ihr noch größer werden konnte, aber das war sie. Er hatte das Gefühl, sie würde jeden Moment sein Herz sprengen und er presste seine Kiefer aufeinander und verstärkte, ohne es zu merken, seinen Griff um sie.
Mit ihrer bloßen Anwesenheit machte sie ihn schon wahnsinnig, und wenn sie sich vereinigten, musste er stark an sich halten, um sich nicht vollkommen in ihr zu verlieren und sich von der in ihm tobenden Leidenschaft, mitreißen zu lassen. Er wusste nicht, wie lange er sich noch zügeln könnte, doch er tat sein Bestes, denn er hatte keine Ahnung, wohin es führen würde, wenn er die Kontrolle über sich aufgeben würde und er wollte sie auf keinen Fall verschrecken.
Nicht wenn sie diese wunderbare, erregende Neugier an den Tag legte, und begann an der Sache Spaß zu entwickeln, dachte er und sein Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem bewundernden Lächeln. Sie war sehr aufmerksam gewesen, und wenn sie in dem Tempo weitermachte, würde sie diejenige sein, von der er nach diesen drei Tagen würde etwas lernen können.
Eine Weile später war er noch immer in seine Gedanken vertieft, als Kate sich plötzlich auf den Bauch drehte und sich erhob, um ihm einen liebevollen, kleinen Kuss aufzudrücken.
„Wofür war der?“, fragte er und lächelte auf ihr schönes Gesicht hinunter. Sie hatte ihre Hände auf seine Brust gelegt, stützte nun ihr kleines, spitzes Kinn auf sie und sah zu ihm hinauf.
„Der war dafür, dass du so nett zu mir bist, William“, sagte sie und ihr Gesicht wurde ernst, als sie angesichts seines sich prüfend verengenden Blickes, zu der Erklärung ansetzte. „Ich meine damit, dass ich dir dankbar dafür bin, dass du mir Zeit gelassen hast, um mich zurechtzufinden. Du hast mir weder Anweisungen noch irgendwelche Ratschläge gegeben, du hast mich einfach machen lassen und nicht über mich gelacht. Das war weitaus mehr, als eine Frau von ihrem Mann erwarten kann“, sagte sie und das Braun ihrer Augen schien noch ein wenig dunkler geworden zu sein, wodurch sich der Kontrast zu dem weißen Hintergrund verstärkte.
William sah zu ihr hinab.
„Ich würde niemals über dich lachen, Kate“, sagte er zärtlich und strich sanft mit seinem Daumen über ihre Lippen, „auch dann nicht, wenn ich nicht so viel für dich übrig hätte“, fügte er hinzu und die Art, wie er sie ansah, verursachte dieses, sie in letzter Zeit so oft heimsuchende, Schwindelgefühl und ließ ihren Atem stocken.
Erst als sie hörte, wie er fortfuhr, kam sie wieder zu sich und erinnerte sich, worauf sie hatte hinaus wollen.
„Es ist besser, wenn man seine eigenen Erfahrungen macht. Außerdem wer bin ich, um dir Ratschläge oder noch besser Anweisungen zu erteilen?“
„Nun ja, ich hatte gedacht, du würdest das tun, weil du dich besser auskennst“, sagte Kate und lächelte, als sie spürte, wie er kaum merklich zusammenzuckte.
„Ich weiß zwar nicht, wovon du sprichst, aber du wirst deine Gründe dafür haben“, erwiderte er mit einem höhnischen Blick, in der Hoffnung sie würde annehmen, dass sie falsch lag und das Thema fallen lassen.
Doch das war weit gefehlt.
Und eigentlich auch nicht anders erwartet, denn ihren Dickkopf kannte er inzwischen zur Genüge. Er hatte ihn ja oft genug am eigenen Leibe erfahren.
„Ach komm schon, William, ich bin vielleicht selbst noch unerfahren aber durchaus in der Lage zu erkennen, dass du es
Weitere Kostenlose Bücher