Abschied nehmen
nicht bist“, erwiderte sie, zog eine Augenbraue hoch und beobachtete, wie er sie mit einem missgestimmten Gesichtsausdruck bedachte, bevor er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ.
In diesem Thema fühlte er sich sichtlich nicht wohl und das belustigte Kate.
„Das muss dir nicht unangenehm sein. Aber sag mal, wie viele Frauen hattest du schon?“, fragte sie süß lächelnd, doch das war eindeutig zu viel des Guten.
„Kate!“, rief William entsetzt aus und schüttelte empört den Kopf. Dann nahm er sie bei den Schultern, um sie neben sich abzusetzen und darauf bedacht die kalte Luft nicht unter die Decke einzulassen, stand er auf.
„Möchtest du auch etwas essen?“, fragte er, das Thema wechselnd, Kate nickte lediglich und William machte sich daran die Fleischreste auf eine Platte zu schaufeln und sie zusammen mit den anderen Speisen auf dem Tablett zu platzieren, um sie gleich mit ins Bett nehmen zu können.
Kate beobachtete ihn amüsiert dabei. Sie hatte nicht gedacht, dass sie ihn mit dieser Frage so aus der Fassung bringen würde. Sie hatte oft dabei zugehört, wie sich andere Männer mit ihren Erfahrungen brüsteten und nicht dass sie es begrüßt hätte, war es trotzdem verwunderlich für sie, dass ihm bei ihren Fragen so unbehaglich war.
Doch das war es ganz offensichtlich und als er nun mit dem vollen Tablett zurückkehrte, weigerte er sich standhaft, ihr schelmisches Grinsen wahrzunehmen. Stattdessen stellte er, nachdem Kate die Decke weiter zu sich gezogen hatte und ihm Platz gemacht hatte, das Essen auf dem Bett ab und setzte sich. Er sagte noch immer nichts, maß sie lediglich mit einem leicht mürrischen und rätselhaften Blick, doch statt zu essen, erhob er sich wieder.
Kates interessierter Blick folgte ihm leicht verwundert, als er die Feuerstelle ansteuerte. Er fror nicht, das hätte sie, auch ohne eben seinen warmen Arm berührt zu haben, gewusst, auch wenn es ihr vollkommen unerklärlich war. Auch sie hatte bereits ihr ganzes Leben in dem kühlen Wetter der Highlands verbracht und war keinesfalls verweichlicht und doch war sie überzeugt, dass, ob der in dem Gemach vorherrschenden Kälte, ohne die bis zum Kinn hochgezogene Decke, ihre Zähne nun bestimmt wie verrückt klappern würden.
Doch wenn ihm die Kälte so offensichtlich nichts anzuhaben schien, warum war er dann im Augenblick dabei Torf nachzulegen und das Feuer wieder zu entfachen, fragte sie sich. Als sie dann jedoch die Decke noch ein Stück höher zog und die Arme noch fester um ihre angewinkelten Beine schlang, wurde es ihr klar und ein verzücktes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Zurück bei ihr, sah sie zu ihm hinunter und beobachtete ihn dabei, wie er in eine Hühnerkeule hinein biss. Er lag seitlich auf seinen Arm gestützt am Fuße des Bettes und sein Kopf befand sich direkt neben dem Tablett. Er nahm eines von den Brötchen, riss ein Stück davon ab, steckte es in den Mund, und nachdem er eine Weile darauf herumgekaut hatte, spülte er es mit dem Wein hinunter, den Kate ihnen eingegossen hatte.
„William …“, begann sie wieder, doch sie kam gar nicht dazu, so schnell zu reagieren, wie das große Stück Schweinefleisch in ihrem Mund landete und sie am Aussprechen hinderte. Dieser freche Kerl, dachte sie, nachdem der erste Schock verflogen war, dann begann sie widerwillig zu kauen und verzog ihre Lippen zu einem missbilligenden Strich, soweit wie das mit ihrem vollen Mund möglich war. Doch in ihren Augen lag ein vergnügtes Strahlen, als sie ihn anblickte.
William lehnte währenddessen selbstzufrieden wieder auf seinem Arm und wandte sich erneut seinem eigenen Essen zu. Er schlang es geradezu hinunter und dankte in Gedanken Mrs. Jenkins, dass sie ihnen in weiser Voraussicht so viel hatte schicken lassen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Kates Mund immer leerer wurde und als sie wieder ansetzte, kam sie dieses Mal noch nicht einmal dazu das erste Wort auszusprechen, als das zweite Stück Fleisch in ihrem Mund landete.
Während sie mit vollen Backen kaute, musste William sich das Grinsen verkneifen. Das tat er, indem er sich selbst den Mund vollstopfte, doch die Erheiterung, mit der sie ihn anblickte, machte es ihm schwer ernst zu bleiben.
Als sie nun wieder ihren Mund öffnete, um von Neuem zu beginnen, griff William nun nach einer Keule, um sie damit
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