Abschied nehmen
aus ihrer Erstarrung und ging langsam auf ihn zu.
Als William sie bemerkte, hielt er in seiner Arbeit inne. Er legte sein Werkzeug beiseite und wartete darauf, dass sie sich zu ihm gesellte.
„Guten Tag, mein schöner Gemahl“, zwitscherte Kate verführerisch und wollte mit ihrer Hand über seinen Oberkörper fahren, doch er wich zurück.
„Kate, nicht! Ich bin ganz verschwitzt und dreckig!“
„Na und? Das stört mich nicht“, gab sie lächelnd zurück, streckte wieder die Hand nach ihm aus, woraufhin er wieder zurückwich.
„Aber mich stört es, ich will dein Kleid nicht schmutzig machen. Außerdem gefällt mir dein lüsterner Blick nicht.“
Er gab sich Mühe so abweisend wie möglich zu wirken, doch er konnte das Lächeln aus seinen Augen einfach nicht verbannen.
„Welcher lüsterne Blick denn?“, fragte sie und versuchte eine Unschuldsmiene aufzusetzen, doch in ihren Augen funkelte es noch immer.
„Genau der“, sagte William und deutete auf sie.
„Ich kann nichts dafür, wenn ich dich eben so anziehend finde“, hauchte sie, trat wieder einen Schritt näher an ihn heran und nun blieb William wie angewurzelt stehen.
Sein Blick wanderte hinunter zu ihren sich deutlich unter ihrem Kleid abzeichnenden Brüsten, und er spürte die vertraute Bewegung zwischen seinen Beinen. Doch als sie wieder die Hand hob, um einen weiteren Versuch zu wagen, ihn zu berühren, fing er sie ab.
Sein wilder Blick lag auf ihr und er drehte sich mit dem Rücken zum Eingang, damit nicht jeder sofort seine Erregung sehen konnte.
„Kate, du bist meine Frau und mir liegt es fern, Schande über dich zu bringen, aber wenn du nicht gleich damit aufhörst, dann reiße ich dir auf der Stelle die Kleider vom Leib und nehme dich hier vor den Augen eines jeden, der willig ist zuzuschauen!“, sagte er herausfordernd.
In seinem Körper lag nun eine Spannung, die seine Bemühungen, die Fassung zu behalten, deutlich machte, doch in seinen Augen glitzerte es vorwitzig, so als hoffte er, sie würde ihn noch einmal berühren, sodass er seine Drohung wahr machen könnte.
„Hm, ich denke, ich werde nun besser gehen“, sagte sie mit einem kritischen Grinsen und trat von ihm weg.
„Aye, das ist wahrscheinlich das Beste“, erwiderte William, lehnte sich mit einer Hand an die Wand und grinste sie über seinen Arm hinweg an. „Aber stell dich schon mal darauf ein, dass du mir das heute Abend büßen wirst“, grinste er.
„Ich freue mich schon darauf!“, rief Kate vergnügt und verschwand.
Es vergingen ein paar Tage bis William das Versprechen, das er seinen Freunden gegeben hatte, auch einlöste. Er hatte ihnen versichert, dass sie die guten Neuigkeiten gemeinsam feiern würden, war jedoch bisher nicht lange genug im großen Saal verblieben, um sein Versprechen auch zu erfüllen.
Nun blickte er in ein paar überraschte Gesichter, als er nach dem Abendessen nicht aufstand, um sich zusammen mit Kate zurückzuziehen. Doch die Verwunderung wurde schnell von Freude abgelöst, und nachdem die leeren Teller und Platten abgeräumt wurden, scharten die Männer sich zu einer gemütlichen Runde um den Tisch.
Stühle wurden gerückt und Becher herumgereicht und trotz des Lärms, der dabei entstand, erklang der Ruf aus der hinteren Ecke des Raumes klar und deutlich.
„Hey, William, welch eine Freude, dass ihr beide uns heute mit eurer Gesellschaft beehrt!“, ertönte es aus Andrews Mund und alle Augen im gesamten Saal wandten sich neugierig der Tafel ihres Clansoberhauptes zu.
Er hatte gewusst, dass das zur Sprache kommen würde, auch wenn er einen solchen Vorwurf aus den Mündern seiner engsten Freunde erwartet hätte. Aber andererseits war es gleich, wer die Missbilligung äußerte. Sie war nicht unberechtigt, dachte William, denn sie hatten sich in den letzten Tagen sehr rargemacht.
Er senkte mit einem schuldbewussten Grinsen den Kopf und hoffte dieses Thema würde bald wieder vom Tisch sein, doch da täuschte er sich. Die Anklage war weder beendet, noch war ihre fehlende Gesellschaft ihr Gegenstand, was William schon bei dem nächsten Ausruf herausfand.
„Was ist denn los, bist du etwa schon erschöpft?“, hörte er jemanden rufen, dessen Stimme er nicht einordnen konnte und im Raum ertönte lautes Gelächter.
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