Abschied nehmen
Hals. Du hast ihr Geflüster auch bemerkt, das habe ich gesehen“, grinste sie und entsann sich seines angespannt durchgedrückten Rückens, als sie die Küche durchquert hatten.
„Ich gebe mich ja schon geschlagen. Also keine Einzelheiten“, grinste er und eine leichte Schamesröte legte sich auf seine Ohren. „So aber nun muss ich los. Tom wartet sicherlich schon auf mich.“
Sie küssten einander und schließlich löste William sich widerwillig. Kate blieb wie angewurzelt auf der Treppe stehen und betrachtete seinen geschmeidigen Gang, als er sich entfernte. Ihr war, als würden seine Arme noch immer ihre Hüften umschlingen und sie spürte auch noch genau die Berührung seiner Lippen.
Wo auch immer ich hingehe, du bist bei mir, dachte sie mit einem wohligen Kribbeln im Bauch und als hätte er ihre Gedanken gehört, drehte er sich genau in diesem Augenblick um.
Der Ausdruck auf seinem Gesicht war ernst und voller Leidenschaft und er verweilte für einen Augenblick, während der Wind an seinen Haaren und seinem Kilt zerrte. Dann nickte er kaum merklich, doch für sie überdeutlich und ließ sie mit einer sie bis ins Mark erschütternden Woge der Zuneigung zurück.
Als William die Schmiede betrat, wurde er schon erwartet. Willie hatte bereits den ganzen Morgen wie auf heißen Kohlen dagesessen und ständig zum Eingang gestarrt, und als er nun William erblickte, sprang er, wie von einer Nadel gestochen, auf. Er rannte, seinen Namen rufend, an seinem Vater vorbei und sprang seinem Freund freudig in die Arme.
„Da bist du endlich!“, rief er entzückt und schlang seine kleinen Arme um den kräftigen Hals des Mannes, der ihn nun auf dem Arm trug und ihn, sich über die herzliche Begrüßung freuend, liebevoll an sich drückte.
Er hatte gar nicht gewusst, wie sehr der kleine Fratz ihm gefehlt hatte, dachte William, bevor er sich an ihn wandte.
„Hast du es gesehen, Willie, der Ring, er hat gepasst!“, flüsterte er ihm verschwörerisch, mit einem breiten Grinsen zu, ganz so als sei dies ein wohlbehütetes Geheimnis zwischen ihnen beiden und brachte Willie damit noch mehr zum Strahlen.
„Aye, ich hab es gesehen. Und ich habe dir dabei geholfen, nicht wahr?“ Er flüsterte ebenfalls und blickte ihn dabei erwartungsvoll an.
„Das stimmt! Ohne dich hätte ich das nie geschafft“, sagte William und die unverkennbare Freude in Willies Augen rührte ihn.
Dann ging er mit ihm ein paar Schritte, setzte ihn auf dem Tisch ab, auf dem Willie schon so häufig gesessen hatte und während William sich an die Arbeit machte, verstrickten sie sich in ein Gespräch über die Neuigkeiten der letzten Tage, von denen Willie wie immer unzählige auf Lager hatte.
Doch Willie war nicht der Einzige, der sich an diesem Tag an der Gesellschaft seines Freundes erfreuen wollte, denn später erfüllte sich auch Williams Vorahnung und seine Freunde besuchten ihn einer nach dem anderen in der Schmiede.
Sie hatten sich zwar nach dem Frühstück von Marcus aufklären lassen, doch jeder Einzelne von ihnen wollte die Geschichte aus Williams eigenem Mund hören und ihm diesbezüglich persönlich seine Glückwünsche mitteilen.
Angus, der den Anfang machte und der selbst ganz gerne erotische Details der Begegnungen mit seinen Frauen preisgab, versuchte solche auch aus William herauszukitzeln.
„Spar dir deine Anstrengungen für jemand anderes auf. Von mir wirst du nichts dergleichen hören!“, stellte der jedoch sogleich klar und Angus hob schließlich kapitulierend die Hände.
„Ich gebe mich ja schon geschlagen, aber lass dir eines gesagt sein, wenn Kate hinter verschlossenen Türen gleichsam ungestüm ist, wie sie mit ihrer Zunge umgeht, dann beneide ich dich, mein Freund!“, sagte er mit einem eindeutig zweideutigen Blick, und während er sich entfernte, grinste William den Kopf schüttelnd in sich hinein und dachte, wenn du nur wüsstest, wie Recht du hast.
Noch vier weitere Male erzählte William die Geschichte und wider Erwarten wurde es weder lästig noch langweilig. Jeder Einzelne von ihnen meinte ihm gute Ratschläge geben zu müssen und William hörte sich diese geduldig und in sich hineingrinsend an. Er verzichtete darauf, sich zu ihnen zu äußern, sondern quittierte sie lediglich mit einem interessierten Nicken.
Robert war der
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