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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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in dem Fall wollte er sich nicht die Blöße geben und ihr verraten, dass es ihm nicht ebenso ging.
         „Nun ja, wenn du wissen willst, ob ich heute viel gearbeitet habe, dann muss ich Nein sagen“, erwiderte sie und hörte sein knappes „Ach so“, das er zwar lächelnd verlauten ließ, doch hinter dem er die Enttäuschung nicht ganz hatte verbergen können.
         Kate ahnte, was diesen unglücklichen Unterton in seiner Stimme verursachte und belächelte sein Verhalten liebevoll, während er den Korb nun auf dem Boden abstellte. Dann griff sie nach einem nassen Laken und warf es über die Leine.
         „Es ist nicht so, dass ich heute nicht viel zu tun hatte“, sagte sie, ohne ihn anzusehen, spürte jedoch genau seinen eindringlichen Blick auf sich, „doch ich bin ständig von meiner Arbeit abgehalten worden.“
         „Wirklich?“, gab William zurück und ein zärtliches Lächeln erhellte sein Gesicht. Er wusste, dass sie ihn durchschaut hatte und ihm nun auf die Frage antwortete, die er hatte stellen wollen und die er jedoch nicht gestellt hatte.   
         „Heute meinte mir jeder eine Lehrstunde, was unser gemeinsames Leben angeht, erteilen zu müssen und mich damit restlos beschäftigt“, fügte sie hinzu und grinste nun zu ihm hinauf, denn mittlerweile war er an sie herangetreten und hielt sie in seinen Armen.
         „Das kommt mir bekannt vor“, erwiderte er und dachte an die Gespräche, die er heute selbst geführt hatte. „Und war etwas für dich dabei, das du gebrauchen kannst?“, fragte er erwartungsvoll die Brauen hebend.
         „Aye, das eine oder andere klang ganz interessant. Ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren“, erwiderte sie mit einem geheimnisvollen Grinsen, und als William den Mund öffnete, um nach Einzelheiten zu fragen, legte sie ihm einen Finger auf die Lippen. „Frag nicht, ich werde es dir eh nicht verraten. Du wirst es schon merken, wenn es so weit ist“, setzte sie nach, küsste ihn sanft auf die Lippen und ließ ihn mit der Neugier, die sie in ihm geweckt hatte, stehen, während sie sich wieder der Wäsche zuwandte.
        
         Am nächsten Morgen hatten sie wenig Zeit füreinander.
         „Ich muss leider schon weg“, flüsterte Kate, während sie neben ihm auf dem Bett kniete und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.
         Die Sonne war eben erst aufgegangen, doch sie hatte heute viel vor. Sie war, seitdem die Mackendricks auf der Burg Craigh eingetroffen waren, nicht mehr in den Speisekammern gewesen und diese mussten dringend wieder inspiziert werden. Außerdem musste sie sich noch um all die anderen Dinge kümmern, die während ihrer Schaffenspause vernachlässigt worden waren. Und auch wenn es ihr schwergefallen war, sich von William zu trennen und das warme Bett zu verlassen, hatte sie sich durchgerungen und nun war sie bereits fertig angezogen und bereit aufzubrechen.
         William legte ihr verschlafen die Hand auf die Hüfte und zog sie an sich.
         „Musst du wirklich schon aufstehen?“, fragte er sie liebevoll anlächelnd.
         Und für einen Augenblick war sie versucht einfach wieder zu ihm unter die Decke zu kriechen und ihre Arbeit, Arbeit sein zu lassen, doch sie kämpfte dagegen an. Von ihren Untergebenen verlangte sie immerhin auch stets Disziplin und so musste sie als gutes Beispiel vorangehen.  
         „Aye, das muss ich“, erwiderte sie zärtlich. „Aber ich verspreche dir, es wird nicht häufig vorkommen. Schlaf du noch“, endete sie, küsste ihn noch einmal und verließ leise das Gemach und noch eh sie an der Tür angekommen war, vernahm sie die leisen Schlafgeräusche, die William von sich gab.  
     
         Kate erschien auch nicht beim Frühstück, doch am Nachmittag nahm sie sich Zeit, um ihrem Mann einen kleinen Besuch abzustatten. Sie wartete darauf, dass er mal allein war, und betrat die Schmiede.
         William war in seine Arbeit vertieft und sie blieb am Eingang der Schmiede stehen und beobachtete ihn dabei, wie er mit gleichmäßigen Hammerschlägen ein noch glühendes Stück Stahl bearbeitete.
         Es war fürchterlich heiß, William hatte wie immer sein Hemd abgelegt und sein Körper glänzte nun vor Schweiß. Sie betrachtete das Spiel seiner Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannten, und spürte ein Kribbeln in ihrem Innern aufsteigen. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus, ihn nur aus der Entfernung zu beobachten, löste sich

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