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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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dachte William, als er am späten Nachmittag die Schmiede verließ. Er blickte in den Himmel, ein Grinsen huschte über sein Gesicht und er machte sich auf direktem Wege in den Stall, um Jimmy zu satteln.
         Eigentlich eignete sich für solche Ausflüge eher sonniges und trockenes Wetter, doch nicht für William. Der Tag war zwar mild, doch ganz und gar nicht sonnig. Und trocken würde er auch nicht bleiben, denn der Himmel war mit tief hängenden dunklen Wolken bedeckt und die Luft roch bereits nach dem herannahenden Gewitter.
         Ein paar Minuten, nachdem er ihn betreten hatte, verließ er mit Jimmy den Stall und im Hof angelangt, schwang er sich auf seinen Rücken und blickte sich um. Es war Kate, nach der er suchte und die er auch gleich entdecke. Sie stand mit ihrer Mutter und Mrs. Jenkins am Eingang zur Küche und lauschte gerade den Worten der Köchin, die wie immer heftig gestikulierend irgendetwas erzählte.
         Er stieß Jimmy leicht mit den Fersen in die Seiten, lenkte ihn gemächlich zu den Damen hinüber und merkte, wie Kates Aufmerksamkeit stark zu leiden begann, sobald sie ihn entdeckte. Sie bemühte sich der älteren Frau die Höflichkeit zu erweisen und ihr weiterhin zuzuhören, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen. Immer wieder schweifte ihr Blick zu William und sowohl Martha als auch Lilidh entdeckten ihr schwindendes Interesse und drehten sich beide gleichzeitig um, um zu erfahren, was Kate so ablenkte.
         „Guten Tag, William!“, riefen die beiden Frauen ihm zu, nur Kate schwieg.
         „Martha, Lilidh“, begrüßte er die beiden mit einem höflichen Kopfnicken und wandte seinen Blick seiner Frau zu.
         Er verlor kein weiteres Wort, sondern grinste sie lediglich herausfordernd an und in seinen Augen funkelte es vorwitzig. Auch Kate blieb weiterhin stumm, stattdessen erwiderte sie schmunzelnd seinen Blick.  
         „Ihr beiden denkt doch nicht etwa daran auszureiten?“, fragte Mrs. Jenkins ungläubig, die Hände in die Hüften stemmend, auch wenn es mehr als offensichtlich war, dass sie genau dies im Sinne hatten.
         Sie betrachtete die beiden mit einem missbilligenden Blick, und als keiner von ihnen antwortete, setzte die Köchin nach: „Der Regen wird euch bis auf die Haut durchnässen! Ihr holt euch noch den Tod!“
         Doch auch diese Warnung entlockte den beiden keine Reaktion und so wandte Martha sich an Lilidh.
         „Lilidh, bitte sag doch etwas. Das wirst du doch nicht erlauben!“, wandte sie ein, doch Lilidh lächelte die beiden lediglich an.
         Sie hatte sie dabei beobachtet, wie sie Marthas Belehrungen wortlos diskutiert hatten und nun sah sie, dass sie zu dem Schluss gekommen waren, dass diese nicht beherzigt werden würden. Sie strahlten einander an, und auch wenn sie die Macht gehabt hätte, ihrer Tochter noch Vorschriften machen zu können, hätte sie es nun nicht getan.
         Doch diese Macht hatte sie ohnehin nicht mehr. Kate unterstand nun der Gewalt ihres Mannes, der diese jedoch anscheinend gar nicht einsetzen musste. Er schaffte es offensichtlich auch so, sie für das, wonach ihm der Sinn stand, zu gewinnen.  
         So zuckte sie lediglich die Schultern und blickte Kate nach, als sie sich von ihnen löste und zu William hinüberging.   
         „Martha, bitte sei so lieb und heb uns etwas zu essen auf“, bat Kate mit einem liebenswürdigen Lächeln, bevor sie den Fuß in den Steigbügel legte, den William für sie freigemacht hatte und sich von ihm auf Jimmys Rücken hinaufziehen ließ.
         „Dafür wären wir dir sehr dankbar, Martha“, schloss William sich mit einem charmanten Grinsen der Bitte seiner Frau an und Marthas Widerstand bröckelte.
         Sie schüttelte zwar noch immer missfällig den Kopf und gab lediglich ein mürrisches Schnauben von sich, doch ein verträgliches Lächeln stahl sich bereits in ihre Augen.
         Williams Grinsen wurde noch breiter, dann wandte er sich ab, gab Jimmy die Sporen, und während Kate der Köchin noch ein „Danke!“, zurief, ritten sie vom Hof.
         Sie ließen das Tor hinter sich, William lenkte Jimmy mit einem leichten Druck seiner Schenkel nach rechts und die dunkle Wolkenfront nun vor sich, hielt er einen Augenblick inne. Das Gewitter war noch nicht bei ihnen angelangt, doch schon jetzt schien die Luft zu knistern und war geladen mit einer unglaublichen Energie. Jimmy tänzelte unruhig auf der Stelle, doch es

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