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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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hinzu: „Das war nur ein Scherz!“
         William wusste nicht, warum ihn dies so gestört hatte, doch das hatte es eindeutig. Nun blickte er erleichtert grinsend und den Kopf schüttelnd zu ihr hinunter.
         „Du bist ein gemeines Weibsbild“, sagte er, doch es klang nicht wie eine Beleidigung, eher wie eine Schmeichelei.
         „Aye und genau das magst du an mir.“ Mit einem zuckersüßen Lächeln legte sie den Arm um seine Hüfte und sah zu ihm hinauf.
         William zuckte leicht die Schultern und versuchte, Desinteresse vorzutäuschen.
         „Vielleicht“, erwiderte er, doch das kleine Grinsen, das für einen Augenblick über sein Gesicht geflogen war, hatte er nicht vor ihr verbergen können.
         So strahlte Kate ihn an, als er seinen Arm über sie hinweg streckte, um nach einem Stück frischen Brotes zu greifen. Er belegte es mit einer Scheibe gewürzten Braten und klappte es in der Mitte zusammen, ehe er sich wieder zurücklehnte. Währenddessen versuchte er ihr spitzbübisches Grinsen zu ignorieren, um ihr nicht die Genugtuung zu geben. Doch es brachte ihre dunklen Augen zum Tanzen und wirkte förmlich ansteckend.
         „Warum strenge ich mich eigentlich noch an, dich hinters Licht zu führen?“, fragte er sich nun selbst und schüttelte den Kopf. „Du liest doch ohnehin jeden meiner Gedanken, bevor ich sie überhaupt aussprechen kann“, fügte er hinzu, während er ihr das Brot entgegenhielt und sie davon abbeißen ließ.
         Kate ließ mit ihrem vollen Mund einen unverständlichen Laut vernehmen, den William jedoch als Zustimmung deutete, dann biss er selbst in das Brot in seiner Hand und zog sie sanft an sich. Ihre Wange kam dabei auf ihrem gewohnten Platz über seinem Brustbein zum Erliegen und er streichelte über ihr dunkles glänzendes Haar. Es war noch ein wenig feucht und duftete nach der Seife, mit der sie es immer wusch. Er fuhr mit seinen Fingern durch die dichte Mähne und das angenehme Kribbeln, das er bei ihr damit hervorrief, entlockte ihr ein wohliges Schnurren.
         „Das fühlt sich gut an“, murmelte sie mit geschlossenen Augen, seine Zuwendung genießend, die er jedoch, als er für Nachschub für ihre hungrigen Mägen sorgen wollte, für einen Augenblick unterbrach.  
           „Ach, das hätte ich beinahe vergessen“, sagte sie, als er sich mit einem weiteren belegten Brot in der einen und einem Becher Wein in der anderen Hand wieder zurücklehnte.
         „Was denn?“, fragte er neugierig, als er ihre leichte Aufregung bemerkte und nippte an dem Wein.
         Dann reichte er ihn ihr und ließ auch sie trinken.  
         „Ich wollte dich fragen, ob du mich mal allein auf Jimmy reiten lässt?“ Sie hatte sich mittlerweile aus seiner Umarmung gelöst, lag nun auf dem Bauch auf ihre Ellbogen gestützt und sah erwartungsvoll zu ihm auf. Seine offensichtliche Überraschung über diese Bitte entging ihr nicht.
         „Das willst du wirklich machen? Du weißt doch, dass er das nicht unbedingt gern hat“, erwiderte er schließlich mit einem skeptischen Blick.
         „Aye, ich weiß, aber ich will es trotzdem probieren“, sagte sie und sah ihn bittend an.
         William verzog missmutig das Gesicht.
         „Ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee ist, das kann gefährlich werden. Du hast gesehen, wie hart er sich gegen Bryan gewehrt hat und ich glaube nicht, dass du stärker bist als er“, gab er zu bedenken und zog kritisch eine Braue hoch.
         „Ach bitte, du bist doch in meiner Nähe, was soll mir denn da schon passieren. Ich will es auch nur einmal versuchen, wenn ich es nicht schaffe, dann bitte ich dich nie wieder darum“, bat sie erneut und trotz der freundlichen Sanftheit in ihrer Stimme, kannte William ihren Sturkopf und wusste somit, dass sie nicht klein beigeben würde.
         „Na gut, aber ich bleibe ganz in deiner Nähe und ich bestimme die Regeln, in Ordnung?“, gab er zurück, sah sie eifrig nicken und küsste sie mit einem liebevollen Lächeln. Sie freute sich wie ein kleines Kind darüber und William schüttelte leicht belustigt den Kopf. Dann zog er sie wieder an sich, sie kuschelten sich aneinander und binnen weniger Augenblicke schliefen sie ein.
     
         Die Erfüllung dieses widerwillig gegebenen Versprechens versuchte William soweit es ging, hinauszuzögern. Am ersten Abend gab er vor, Marcus bezüglich des Kaufs eines neuen Pferdes beraten zu

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