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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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die häufig über dieses Thema mit ihm gesprochen hatte. „Und du bist dir sicher, dass du dich nicht getäuscht hast?“
         „Das habe ich zuerst auch gedacht, als mir klar wurde, was ich gesehen habe, doch nun bin ich mir sicher. Ich habe mich nicht getäuscht“, versicherte William ihr inständig.
         Kate schwieg zunächst, als seien diese Neuigkeiten so unglaublich, dass sie sie zunächst für sich verarbeiten müsse. Sie blickte mit einer grüblerischen Miene ins Leere, doch nach einer Weile erhellte ein Lächeln ihr Gesicht und sie blickte auf.
         „Also wird unser Angus endlich erwachsen, aye?“
         „So sieht es wohl aus“, erwiderte William und fuhr mit seinen Fingern durch ihr Haar.
         „Ich weiß gar nicht, warum es mich so überrascht hat. Ich warte eigentlich schon seit Jahren darauf, dass er sich endlich seine Hörner abstößt und mit seiner Schürzenjägerei endlich Schluss ist. Wahrscheinlich habe ich schon so lange darauf gewartet, dass ich nicht mehr daran geglaubt habe und deshalb kam es mir so abwegig vor.“
         William grinste.
         „Tja, dann wird es wohl Zeit, dass wir jetzt eine Frau für ihn finden, hm?“, fügte sie nun hinzu und rieb sich voller Tatendrang die Hände.
         William sah die Kuppelei jedoch ein wenig skeptischer als sie.
         „Ist dem so?“, fragte er. „Denkst du nicht, dass er allein dazu in der Lage ist?“
         „Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht“, erwiderte Kate und zuckte die Schultern. „Aber ich denke nicht, dass es was schadet, wenn ich mich da etwas umsehe. Du brauchst gar nichts zu tun.“
         „Das hatte ich auch nicht vor und mir wäre es lieber, wenn du dich auch da raus halten könntest, doch ich glaube, dich davon abzubringen, ist noch mehr zum Scheitern verurteilt, als dein eigenes Vorhaben, aye?“, erwiderte William mit einem ironischen Grinsen.
         „Und genau aus diesem Grunde solltest du deine Energien lieber nicht darauf verschwenden. Ich hab da eine bessere Idee, wie du sie einsetzen könntest“, sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln und streckte ihm ihre Lippen zum Kuss entgegen.
         William schüttelte belustigt den Kopf, doch er ließ sich auch nicht lange bitten und so zog er sie an sich, beugte sich zu ihr hinunter und sie verschmolzen in einem sanften, innigen Kuss.

21. Kapitel
     
     
     
     
     
         Am folgenden Morgen nach dem Frühstück versammelten Marcus und seine Männer sich im Hof. Sie hatten an diesem Tag ihre morgendliche Mahlzeit früher als üblich eingenommen und wollten gleich danach aufbrechen. Als sie jedoch eine Stunde später noch immer im Hof standen, mussten sie einsehen, dass sich dies in diesem Jahr ein wenig schwieriger gestaltete, als sie gedacht hatten.
         Sobald sie den Hof betreten hatten, hatten sie sich nicht nur von ihren Familien, sondern auch von vielen der Burgbewohner umzingelt gefunden, die ihnen alle eine gute Reise wünschen wollten und nun auch noch die letzte Gelegenheit sahen, Marcus die Mitbringsel, die sie in Auftrag gegeben hatten, ins Gedächtnis zu rufen.
         So kämpfte sich das Clansoberhaupt durch die Menge, und während er unzählige Hände schüttelte und immer wieder versicherte, dass er keinesfalls vergessen würde, dies oder jenes mitzubringen - wie könnte er auch, immerhin hatte er sorgfältigst alles aufgeschrieben -warteten William und Kate zusammen mit Lilidh bei Marcus’ Männern. Von ihnen hatten sie sich bereits verabschiedet und nun warteten sie darauf, dass auch Marcus sich zu ihnen gesellen würde.
         Schließlich stand er seufzend vor ihnen, und da er befürchtete, dass noch mehr Leute sich würden von ihm verabschieden wollen, je länger er hier im Hof verweilte - auch wenn er inzwischen das Gefühl hatte, bereits doppelt so viele Hände geschüttelt zu haben, als Menschen in der Burg lebten - hielt er sich kurz.
         Er gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange und drückte sie. Dann umarmte er William und die beiden Männer klopften einander, freundschaftliche Worte tauschend, den Rücken. Doch mehr sagte Marcus nicht und William betrachtete seinen Freund leicht verwundert. Er hatte noch ein paar letzte Anweisungen erwartet. Noch die eine oder andere Aufgabe, die Marcus vergessen hatte, ihm aufzuerlegen und die er nun in aller Eile an ihn weiter geben würde.
         Doch dies blieb aus.
         Keine hektischen Ratschläge,

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