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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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auch seine Mundwinkel kräuselten sich zu einem Lächeln.
         „Du bist wirklich zum Anbeißen, weißt du das?“ Er zog sie an sich und küsste ihre weichen Lippen. „Nein, ich meine nicht mich. Es geht um Hamish“, fügte er hinzu, nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte.
         Kate sah interessiert fragend zu ihm auf.
         „Er hat sich wohl in Fanny verliebt“, antwortete William auf die stumme Frage.
         „Ach, ja?“ Sie zuckte lächelnd die Augenbraue, als William daraufhin jedoch lediglich nickte, ohne weiter zu sprechen, bohrte sie nach.
         „Und? Willst du denn nicht weiter erzählen?“, fragte sie ungeduldig.
         „Aber was soll ich denn da noch erzählen?“, erwiderte William seelenruhig mit einem angedeuteten Schulterzucken und Kate wollte eben ärgerlich werden, als sie sein Grinsen erblickte.
         „Ach, du gemeiner Kerl“, sagte sie lachend, zwickte ihn in den Arm und William rieb sich mit einem schmerzhaft verzogenen Gesicht die malträtierte Stelle. „Na los, erzähl schon, sonst kneife ich dich noch mal!“, drohte sie und hielt ihre Finger, zum weiteren Einsatz bereit, in die Höhe.  
         „Ist ja schon gut“, erwiderte er und hob kapitulierend die Hände. „Kein Grund mich hier zu foltern“, fügte er grinsend hinzu und schüttelte den Kopf. „Also, ich hab sie beide vor ein paar Tagen im Stall getroffen und es war ganz eindeutig, was da zwischen ihnen vor sich ging. Und Martha hat das heute auch noch mal bestätigt.“
         Er erzählte ihr von den Ereignissen, die sich am Nachmittag in der Küche abgespielt hatten und Kate hörte begeistert zu.
         „Du glaubst gar nicht, wie mich das freut!“, rief sie anschließend und strahlte übers ganze Gesicht. „Es hat mir wirklich das Herz gebrochen, immer diesen traurigen Blick in Hamishs Augen zu sehen, wenn er uns zusammen sah. Und dank dir wird vielleicht aus den beiden noch was.“ Sie drückte ihm einen dankbaren Kuss auf.
         „Aye, vielleicht aber dafür sind sie schon selbst verantwortlich, ich habe nur ein allzu frühes Ende dieser Liebschaft verhindert, dass sie tatsächlich nicht enden wird, ist damit nicht gesagt“, erwiderte er ein wenig zu nüchtern und verdrängte damit unbeabsichtigt ihren Enthusiasmus.
         „Aye, ich weiß“, erwiderte sie, ihr Strahlen hatte sich schlagartig zu einem simplen Lächeln abgemildert und William blickte sie bedauernd an.
         „Aber weißt du was?“, begann er beinahe flüsternd, als sei noch jemand im Zimmer, für dessen Ohren diese Worte nicht bestimmt waren. „So wie sie sich ansahen, war es schon ein wirklich guter Anfang“, sagte er, und als er sah, wie das Strahlen in ihre Augen zurückkehrte, lächelte er zufrieden und drückte sie wieder liebevoll an sich.
         „Ich habe heute Nachmittag mit Angus gesprochen“, sagte William, nachdem sie eine Weile lediglich schweigend dagelegen hatten und jeder seinen eigenen Gedanken nachgegangen war.
         „Aye, ich weiß, das habe ich auch“, gab Kate in einem ironischen Ton zurück, wofür sie einen missbilligenden Blick erntete.
         Erst als sie wieder ernst wurde und William sich ihrer Aufmerksamkeit versichert hatte, sprach er weiter.
         „Aber mir ist etwas Merkwürdiges aufgefallen.“
         „Aye, was denn?“
         „Wir haben herumgealbert, oder viel mehr hatte Angus mich auf den Arm genommen.“ William erzählte ihr knapp, worum es dabei gegangen war. „Doch dann, als er seinen Scherz aufgelöst hatte, sagte er, dass er neidisch auf uns werden könnte, wenn er uns so sähe und sein Gesicht nahm einen Ausdruck an, den ich bei Angus weder bislang gesehen habe, ihn noch vermutet hätte. Da war Sehnsucht in seinen Augen gewesen und ich kann dir sagen, es verschlug mir für einen Augenblick schlicht die Sprache“, sagte er und Kates Blick spiegelte seine Verwirrung.
         „Du meinst unseren Angus?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
         „Aye, den meine ich. Ich hatte immer gedacht, er macht sich nichts aus Gefühlen.“
         „Aye, vor allem nicht aus solchen. Ich habe Angus noch nie von Liebe sprechen gehört, und soweit ich weiß, hatte er auch noch nie ernste Gefühle für eine Frau. Er war zwar immer Feuer und Flamme für seine zeitweiligen Geliebten, doch diese Gefühle waren eher auf fleischlichem Niveau anzusiedeln“, erklärte Kate, die Angus schon weitaus länger kannte und

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