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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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abwechslungsreichen Liebeseskapaden genießen, an denen es ihm wegen seines guten Aussehens und seines charmanten Auftretens keinesfalls mangelte. Die Damen mochten seine blauen Augen und sein markantes Gesicht. Und sein schlanker muskulöser Körper und die Tatsache, dass er stets gepflegt war, gereichten auch nicht gerade zu seinem Nachteil. Als sie vor ziemlich genau einem Jahr zuletzt in Edinburgh gewesen waren, hatte Angus bei mehr als einer schönen Frau seinen Charme spielen lassen. Er hatte auch die Belohnung für sein charmantes Auftreten, die in Form eines Kusses erfolgte, gerne angenommen. Dumm dabei war nur, dass er dabei erwischt worden war, wie er nicht nur von den Lippen einer Frau kostete. So hatte er gleich ein paar Töchter und Mütter gegen sich aufgebracht und fürchtete nun ein Wiedersehen.  
         William amüsierten die vielen Frauengeschichten, die Angus den Tag über zum Besten gab und die Zeit verging wie im Fluge.
         Es war bereits Abend, als die anderen zurückkehrten. Sie waren sehr zufrieden, denn sie hatten annährend alles, was auf der Liste gestanden hatte, mitgebracht und für die Sachen, die nicht da gewesen waren, hatten sie einen akzeptablen Ersatz gefunden. Sie brachten auch ein richtiges Festmahl mit bestehend aus Fleischpasteten, frischem Brot und Fleisch, das über dem Feuer gebraten wurde. Müde von dem vielen Feilschen rasteten sie die Nacht über auf der Lichtung und erfreuten sich an dem guten Essen und dem mitgebrachten Wein.
        
         Am folgenden Tag traten sie ihre Rückreise an. Der Wagen war nun noch schwerer beladen und kam somit etwas langsamer voran. Sie mussten häufiger ihre Reise unterbrechen, um den stecken gebliebenen Karren wieder zu befreien, obwohl sie schon ein weiteres Zugpferd vor diesen gespannt hatten. Es war das Tier auf dem William geritten war. Er hatte nun eines der beiden Pferde, die Marcus in Edinburgh erstanden hatte.
         Am zweiten Abend ihres Rückweges saßen die beiden Männer wie beinahe jeden Abend zusammen. Während die Anderen bereits schliefen, blieben sie noch auf, um sich noch ein wenig in aller Ruhe zu unterhalten.
         Diese Nacht war etwas frischer als gewöhnlich und so hatten sie sich am Feuer niedergelassen und flüsterten nun, um die Schlafenden nicht zu wecken.
         „Robert hat neulich eine Judith erwähnt. War das etwa seine Frau?“ William hatte Robert eigentlich selbst fragen wollen, doch immer wenn er dies vorhatte, entsann er sich seines Gesichtsausdruckes, als er ihren Namen erwähnt hatte, und entschied sich dagegen.
         Marcus vergewisserte sich, dass sein Freund auch tatsächlich schlief, und antwortete ebenfalls im Flüsterton.
         „Nein, das war sie nicht, sie war sein jüngstes Kind.“ Marcus atmete tief durch und schluckte, eh er fortfuhr. „Sie war ein unheimlich süßes, kleines Mädchen und erst fünf Jahre alt, als sie vor zwei Jahren bei einem der nächtlichen Überfälle der englischen Armee auf eines der Dörfer in unserer Nähe getötet wurde.
         Sie hatte die Nacht bei Roberts Schwägerin verbracht, als sie angegriffen wurden. Ich erinnere mich noch wie heute daran, als ihr Onkel mit dem Kind auf den Armen durch das Tor in den Burghof kam.“ Marcus schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Es war grauenvoll, und auch wenn sie nicht tot war, konnte man sie auch nicht mehr als lebendig bezeichnen. Sie war nur noch ein Häufchen blutiges und geschundenes Fleisch und nicht mehr als menschliches Wesen zu erkennen.“  
         William sah nun wieder die Bilder des Überfalls ganz deutlich vor sich und eine Mischung aus Wut und unendlichem Kummer überkamen ihn.
         „Robert und ich waren gerade im Hof, als sie ankamen und der Schrei, den er von sich gab, war markerschütternd. Er wollte auch auf der Stelle aufbrechen und jeden Engländer töten, dem er begegnen würde, doch mit viel Mühe habe ich es geschafft, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
         Stattdessen blieb er bei seiner Tochter, die noch zwei Tage tapfer um ihr Leben kämpfte. Auch meine Frau versuchte alles, um sie zu heilen, doch es war hoffnungslos.“ Marcus hatte die ganze Zeit über Robert angesehen und nun wandte er seinen Blick William zu. „Nun weißt du, wo sein Hass herrührt. Du kannst dir aber sicher nicht vorstellen, wie grausam diese Überfälle verlaufen.“
         William schluckte und wandte sich auch zu seinem Freund.
         „Ich

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