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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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immer wieder um das, was Marcus im Laufe ihres Gesprächs gesagt hatte. Seine Worte waren: „Es ist richtig, dass man sie aufhalten muss …“ und er zermarterte sich so lange das Hirn, bis er zu einer Lösung kam. Und erst als er diese hatte, konnte er endlich erschöpft einschlafen.
     
         „Marcus, ich würde gerne etwas mit dir besprechen.“ William hatte abgewartet, bis sie sich auf den Weg machten. Er hatte zuerst mit Marcus sprechen wollen und führte nun sein Pferd neben das seines Freundes, der im Augenblick allein an der Spitze der Gruppe ritt.
         „Nur raus damit, mein Freund. Ich hoffe das, worüber wir gestern gesprochen haben, beschäftigt dich nicht mehr“, erwiderte Marcus, auch wenn er nicht wirklich daran glaubte.        „Nun ja, um genau zu sein, doch. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und nach einer Lösung gesucht, wie ich das, was ich versäumt habe, wieder gut machen kann.“
         Marcus seufzte und ließ die Schultern hängen.
         „Aber William …“, begann er, wurde jedoch gleich wieder unterbrochen.
         „Bitte lass es mich zumindest erzählen.“ Marcus hob resignierend die Hände und William fuhr fort. „Ich gehe bald wieder zurück nach Edinburgh, nicht wahr?“
         Marcus nickte, bedrückt darüber, sich bald von seinem Freund trennen zu müssen.
         „Ich habe mir überlegt, dass sobald ich davon erfahre, dass ein Überfall geplant ist, ich die Menschen doch frühzeitig benachrichtigen könnte. Ich bräuchte einen Boten, der mir jederzeit zur Verfügung stehen müsste, einen verschwiegenen und vertrauenswürdigen Mann, der schnell reiten kann, den ich umgehend losschicken könnte. So hätten sie vielleicht Zeit zumindest Frauen und Kinder und die meisten ihrer Vorräte in Sicherheit zu bringen. Die Verluste, die sie erleiden würden, wären zumindest etwas eingeschränkt“, erklärte William, und nachdem er geendet hatte, wartete er auf Marcus’ Kommentar.  
         Doch der sagte zunächst nichts dazu. Er überlegte, inwiefern dieser Plan überhaupt durchführbar war.
         William ließ ihn eine Weile nachdenken, doch schließlich hielt er die Stille nicht mehr aus.
         „Was hältst du davon, Marcus?“, fragte er mit einer leichten Unsicherheit, die durch das für ihn so lange Warten auf Marcus’ Antwort, an die Stelle der anfänglichen Begeisterung getreten war.
         Die ernste Miene, mit der Marcus ihn nun ansah, ließ seinen Optimismus nicht gerade wachsen.
         „Ich denke der Plan ist einfach und gut“, begann dieser und zauberte mit einem Mal ein breites Grinsen auf Williams Gesicht. Doch so schnell, wie er es dorthin gezaubert hatte, so schnell vermochte er es nun wieder zu vertreiben, „aber ich kann es nicht zulassen, dass du dich in eine solche Gefahr bringst. Bist du dir dessen bewusst, was die Engländer mit dir machen, wenn sie das herausfinden?“
         Williams Gesichtsausdruck wurde bitterernst.
         „Ja, Marcus, das weiß ich. Es ist mir heute Nacht unzählige Male durch den Kopf gegangen und trotzdem habe ich mich dafür entschieden. Ich muss das einfach tun“, sagte er beinahe flehentlich.
         Als Marcus noch immer den Kopf schüttelte, biss William die Zähne zusammen und schluckte.
         „Gestern hast du noch die Richtigkeit meiner Handlungen und meine Reife gelobt. Glaube mir diesen Plan habe ich ebenfalls mit ihrer Hilfe geschmiedet“, wandte er ein, doch Marcus konnte er damit nicht überzeugen.
         „Ich habe aber kein gutes Gefühl bei der Sache, William“, erwiderte er unerbittlich und William wurde klar, dass er auf diese Weise sein Ziel nicht erreichen konnte.  
         Marcus würde sich nicht darauf einlassen, ... jedenfalls nicht, wenn er der Einzige wäre, der dafür sprach, kam es ihm plötzlich in den Kopf.
         „Mal sehen, was die Anderen dazu sagen, “ sagte er kurzerhand, riss an den Zügeln seines Pferdes und ritt zu dem Rest der Gruppe, ohne Marcus’ erstauntes Gesicht zu beachten. Er hoffte nur sie würden ihm ihre Unterstützung nicht verweigern.  
         Marcus blieb stehen und wartete, bis seine Männer zu ihm aufschlossen. Als sie dies getan hatten, hatte William bereits sein Vorhaben geschildert und Marcus bekam lediglich mit, wie sie sich ausnahmslos dafür aussprachen.
         „Ich finde das ist eine tolle Idee, William“, sagte Alec begeistert und klopfte William auf die

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