Abschied nehmen
ins Haus zu fallen, sondern es den Anderen bei der passenden Gelegenheit mitzuteilen.
Robert erwachte als Erster und er war überrascht, dass die Sonne bereits aufgegangen war. Er war in der Nacht nicht von Hugh geweckt worden, den er hätte, bei der Wache ablösen sollen. Er stieß ihn leicht an.
„Hey Hugh, ein netter Zug von dir meine Wache zu übernehmen.“
„Was meinst du damit, Mann? Ich bin heute auch nicht geweckt worden“, erwiderte dieser noch im Halbschlaf und rieb sich dabei die Augen.
Robert kratze sich verständnislos am Kopf und ließ den Blick schweifen. Da entdecke er Marcus und William, die noch unter dem Baum saßen. Ach so ist es also, dachte er und schüttelte den Kopf voller Missbilligung. Er verstand seinen Freund nicht. Wie konnte er sich nur mit diesem Sassenach verbünden.
Hugh war nun mittlerweile auch vollständig erwacht und seine Aufmerksamkeit blieb auch an den beiden Männern haften. Er und Robert tauschten einen skeptischen Blick, und als Marcus plötzlich aufstand und zum Wagen hinüber ging, eilte Robert ihm entgegen.
„Was ist denn nur mit dir los, Marcus?“ presste er zwischen den Zähnen hervor, mühsam seine Wut zügelnd.
„Aber was meinst du nur, mein Freund?“ Trotz der Tatsache, dass er nicht geschlafen hatte, war Marcus in erstaunlich guter Stimmung und ließ sich nicht von Robert provozieren.
„Du weißt genau, was ich meine!“, rief er. Alle Blicke wandten sich zu ihnen und Marcus gute Laune wich einer ernsten Miene. Robert bemerkte dies und mäßigte etwas seinen Ton. „Warum machst du mit diesem Sassenach gemeinsame Sache? Hast du etwa seine Uniform nicht bemerkt? Er gehört zu denen, die Judith auf dem Gewissen haben!“ Robert war wütend und zutiefst verletzt darüber, dass sein jahrelanger Freund und sein Clansoberhaupt ihn so hinterging.
Marcus’ Blick wurde weicher. Er legte Robert die Hände auf die Schultern und versuchte, den ihm ausweichenden Blick einzufangen.
„Doch Robert, ich habe die Uniform gesehen. Doch ich habe im Gegensatz zu dir auch dahinter geschaut. Dich scheint sie absolut blind zu machen.“
„Wovon zum Teufel sprichst du, Mann? Was soll ich dahinter entdecken, was nicht offensichtlich ist? Er ist und bleibt für mich ein Mörder!“ Hasserfüllte Blicke trafen William.
„Und was wäre, wenn du dich täuschst?“
„Ich täusche mich aber nicht!“, zischte Robert.
„Oh doch, mein Freund. Ich kann es dir nicht verübeln, dass du nicht genau genug hingesehen hast, um das zu entdecken, was ich entdeckt habe. Ich weiß selbst nicht, was mich dazu gebracht hat.“ Marcus flüsterte beinahe und die übrigen Männer, die allesamt um die Feuerstelle herum versammelt standen, mussten sich anstrengen, um alles mitzubekommen. „Dieser Junge dort ist einer von uns, Robert.“ Der verständnislose Blick wanderte zwischen William und Marcus und dieser verstärkte seinen Griff, um die Aufmerksamkeit seines Freundes auf sich zu lenken. „Er spricht unsere Sprache, liebt unseren Whisky und seine Mutter stammt aus der Nähe von Edinburgh. Robert, er ist Schotte und er steht auf unserer Seite.“ Mit gekräuselter Stirn starrte Robert seinen Freund an.
„Aber …“, wollte er einwenden, unterbrach sich jedoch selbst und versank in seine Gedanken.
Eine Weile blieb Marcus noch bei ihm stehen, doch schließlich überließ er ihn sich selbst und seinen Grübeleien und ging zu William hinüber, um ihm mitzuteilen, wovon sie gesprochen hatten, denn er war zu weit entfernt gewesen, um jedes Wort zu verstehen. Doch Erklärungen waren nicht notwendig. William wusste genau, was Marcus gesagt hatte. Die fünf verblüfften Blicke, die nun auf ihm ruhten, sagten ihm alles, was er wissen musste.
„Die passende Gelegenheit kam wohl schneller, als erwartet, was?“
„Aye“, entgegnete Marcus mit einem Lächeln und bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung ihm zu folgen.
Die Stimmung war angespannt. Keiner wusste so recht, was er nun sagen sollte und so ließen sie es einfach. Jeder ging seinen ihm zugewiesenen Aufgaben nach und kurze Zeit später brachen sie auf. William bekam nun auch ein Pferd und musste somit nicht mehr auf dem Wagen mitfahren.
Tiefgraue Wolken verdeckten den Blick auf die Mittagssonne, als plötzlich Robert neben ihm
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