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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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trostlosen Blick und machte William damit sprachlos.
         Freude löste seine Verblüffung ab und nach einer Weile fand er gar seine Sprache wieder.
           „Ich würde mich freuen, wenn wir Freunde werden würden“, erwiderte er schließlich, streckte Tom die Hand entgegen und der fühlte sich nun noch elender, da William ihm so bereitwillig verzieh und das, nachdem er ihn so schlecht behandelt hatte.
         Doch dieses jämmerliche Gefühl hatte er nun verdient, dachte er bei sich und nahm die ihm angebotene Hand und besiegelte damit ihre Freundschaft.

9. Kapitel
     
     
     
     
     
         Nach ihrem Gespräch schickte Tom William fort und erledigte die noch ausstehende Arbeit selbst. Sein schlechtes Gewissen hatte ihn dazu angehalten, und auch wenn William darauf bestanden hatte, Tom noch zu helfen, wollte dieser dies partout nicht zulassen.
         So ging William also mit einem äußerst zufriedenen Lächeln auf den Lippen über den Hof, und als er am Tor vorüberschlenderte, spähte er hinaus in den Himmel. Am Horizont zeigten sich dunkle Wolken, die ein Gewitter ankündigten.
         William sann kurz darüber nach, wie lange sie noch bis zur Burg brauchen würden und entschied, dass ihm in jedem Fall noch genug Zeit blieb, um zum nahe gelegenen Bach zu reiten und sich dort an diesem warmen Tag einmal gründlich zu baden.
         Vor dem Stall traf er auf Allasan und plötzlich sprudelte die angestaute Euphorie aus ihm heraus, er lief auf das Mädchen zu, nahm sie auf den Arm und wirbelte sie herum.
         „Wie geht es dir, Allie?“, rief er mit einem strahlenden Lächeln und Allasans klares Lachen klang ihm entgegen.
         „Mir geht es gut und dir scheinbar auch, was?“, erwiderte sie, nachdem er sie wieder auf dem Boden abgestellt hatte.
         „Aye, mir geht es wunderbar!“, rief er.
         Die Abneigung des Schmieds hatte ihm in den letzten Tagen sehr zu schaffen gemacht, und nun da ihm diese Last von den Schultern genommen worden war, erfüllte ihn mit einem Mal eine immense Hochstimmung.
         „Gibt es auch einen besonderen Grund dafür?“, fragte Allie.
         „Nein, eigentlich nicht, ich bin einfach nur glücklich all diese netten Menschen um mich zu haben!“ Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, doch auch keine wirkliche Lüge. „Komm und leiste mir noch etwas Gesellschaft, während ich Jimmy sattle!“, fügte er noch hinzu und zog Allasan hinter sich in den Stall.
         Dort plauderten sie noch etwas, bis William Jimmy gesattelt hatte. Dann schwang er sich in den Sattel, rief ihr einen Abschiedsgruß zu und ritt durch das Burgtor hinaus.
         An dem Bach angekommen, entledigte er sich eifrig seiner Kleider und sprang hinein. Das Wasser war zwar kalt, doch sein von der ständigen Hitze des Schmiedeofens aufgeheizter Körper jubelte bei dem Gefühl, das das kühle Nass verursachte und so badete er zufrieden vor sich hin.
         Währenddessen befand sich Marcus auf der Suche nach seinem Freund. Sämtliche Orte, an denen William sich für gewöhnlich aufhielt, hatte er abgesucht, doch er fand keine Spur von ihm. Langsam musste er zu dem auf ihn wartenden Ankömmling zurückkehren und sich nach dessen langer Reise, um ihn kümmern und so beschloss er kurzerhand, jemanden mit der Suche zu beauftragen.
         Leider fiel die Wahl auf Kate, denn sie war die Erste, die ihm in einem der Gänge begegnete. Marcus war in großer Eile und im Augenblick interessierten ihn die Differenzen zwischen William und seiner Tochter nicht, so trug er ihr auf, seinen Freund auf dem schnellsten Wege in sein Gemach zu bringen.  
         Die junge Frau wollte sich zunächst sträuben, doch der scharfe Ton in der Stimme ihres Vaters, hielt sie davon ab.     
         „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie lediglich etwas besorgt.        
         „Aye, es ist alles gut. Aber du solltest dich trotzdem beeilen, mein Kind“, log Marcus und eilte davon.
         Kate seufzte missmutig, machte sich jedoch, wie ihr befohlen, sofort an ihre Aufgabe.
         Zunächst trat sie in den Hof und in der Hoffnung nicht lang suchen zu müssen, blickte sie sich um. Wie erwartet war von William weit und breit nichts zu sehen, doch sie entdeckte Allasan, was ihrer Meinung nach beinahe gleich gut war.
         Kate hatte sie und William in den letzten Wochen beobachtet und ihr war nicht entgangen, wie gut sie sich verstanden. Sie vermutete sogar

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