Abschied nehmen
zurück, verabschiedete sich und ließ die beiden wieder allein.
Es war bereits spät, als William die Schmiede verließ. Er schritt langsam über den Hof und hatte das Gefühl, als würden seine Arme über den Boden schleifen. Seine Muskeln brannten und seine Handflächen pulsierten und er entsann sich der kalten Wintertage vor vielen Jahren, an denen seine Hände bereits einmal mit solchen Blasen übersät gewesen waren.
Er hatte nicht gedacht, dass ihm so etwas noch einmal passieren würde. Doch wie es schien, war es das, denn dies hier war eindeutig kein Traum, dafür waren die Schmerzen zu real und der Schweiß, der seine Kleidung durchtränkt hatte und diese nun wie eine zweite Haut an ihn klebte, war es ebenfalls.
Bevor er etwas essen gehen würde, würde er sich zunächst waschen und umziehen müssen, dachte er, lenkte seinen Blick auf den Eingang, den er nun ansteuerte, und stöhnte auf.
Oh, nein, nicht auch das noch, klagte er innerlich, als er Kate in genau dem Eingang erblickte, den er sogleich durchschreiten wollte. Das konnte er nun jetzt wirklich nicht gebrauchen.
„Behaltet Eure bissigen Bemerkungen für Euch. Ich bin nicht in Stimmung dafür“, sagte er im Näherkommen.
Kate hatte eigentlich überhaupt nichts sagen wollen, doch diese Unverschämtheit konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.
„Bis eben habe ich noch gar keine Lust dazu verspürt, Euch etwas zu sagen. Doch anscheinend habt Ihr es noch immer nicht verstanden also sage ich es noch einmal: Die Welt dreht sich nicht ausschließlich um Euch, aufgeblasener Kerl. Und Ihr seid bestimmt nicht so interessant, dass man Euch immer etwas zu sagen hat“, erwiderte sie voller Verachtung, und auch wenn William eigentlich zu müde war, um zu streiten, konnte er sich eine Bemerkung nicht verkneifen.
„Dafür redet Ihr aber ganz schön viel, findet Ihr nicht?“, gab er lediglich erschöpft zurück und ging an ihr vorbei.
„Da ist jemand aber gereizt, weil er dem Schmied mal ein wenig zur Hand gehen musste. Wenn Euch das bisschen Arbeit schon überfordert, dann …“, höhnte sie ihm hinterher.
William blieb für einen Augenblick stehen und wollte zunächst etwas erwidern, doch es hatte keinen Sinn. So setzte er lieber seinen Weg fort und ließ ihre weiteren Worte ungehört und unbeantwortet.
„Was ist denn mit deinen Händen passiert?“, fragte Lilidh entsetzt, als sie die blutigen Blasen bemerkte, und ließ Marcus, dem diese bislang noch nicht aufgefallen waren, hinsehen.
„Es ist nichts“, winkte William ab, in dem Versuch die Situation herunterzuspielen und aß weiter.
Doch Lilidh ließ sich nicht so einfach abschütteln.
„Nichts? Was hast du denn getan, um dieses Nichts hervorzurufen?“, fragte sie den Kopf schüttelnd, doch es war nicht William, der ihr die Antwort darauf lieferte.
„Tom übertreibt es ein wenig“, hörte sie ihren Mann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorpressen und Marcus’ zorniger Blick wanderte zu dem in einiger Entfernung von ihnen sitzenden Schmied herüber.
Er saß da wie ein brodelnder Vulkan, der im Begriff war gleich auszubrechen und William sah sich gezwungen, einzugreifen.
„Es ist schon in Ordnung. Ich werde ihm beweisen, dass er sich täuscht. Ich bin nicht so verweichlicht und faul, wie er denkt, auch wenn meine Hände im Augenblick leider etwas anderes sagen“, entgegnete er mit einem selbstironischen Grinsen und zuckte die Schultern.
Da Marcus Tom jedoch noch immer wie besessen anstarrte, legte er ihm schließlich die Hand auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Versprich mir, dass du dich da raus hältst, Marcus!“, bat er eindringlich, und während er auf Antwort wartete, fixierte er den Blick seines Freundes.
Marcus atmete schwer und es fiel ihm alles andere als leicht seine Wut zu zügeln, doch er hatte vorhin schon beschlossen, Williams Wunsch zu respektieren und so nickte er schließlich widerwillig.
Schweigend beendeten sie ihr Mahl und anschließend zog William sich in sein Gemach zurück. Lilidh folgte ihm, um seine Hände mit einer Salbe zu versorgen und nur wenige Augenblicke später, schlief er ein.
Als er am folgenden Tag den Hammer in die Hand nahm, hätte er am liebsten laut
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