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Abschied von Chautauqua

Titel: Abschied von Chautauqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stewart O'Nan
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gelang zu lesen, und dann Margaret - die drei Affen. Emily hatte einen Küchenstuhl zum Klapptisch gezogen und mühte sich mit einem Puzzle vom Buckingham Palace ab, neben sich eine Lampe, damit sie besser sehen konnte.
      Joseph Cotten lief gerade in Wien eine nasse Gasse entlang, als das Licht ausging. «Hey!», brüllten die Jungs sofort, und Lisa brachte sie zum Schweigen. Der Fernsehschirm erlosch, die Geschirrspülmaschine blieb tropfend stehen. Arlene blickte von ihrer Seite auf, starrte in die Dunkelheit.
      «Stromausfall», sagte die unsichtbare Sarah.
      «So stark regnet es nicht», widersprach Margaret.
      «Gute alte Niagara Mohawk», kam es von Emily.
      In Kenneths Hand loderte ein Streichholz auf. Die körperlosen Ärmel seines Pullovers tauchten auf, dann sein Gesicht. Er hielt die Flamme ans Zeitungspapier, und im Zimmer wurde es warm.
      «Gutes Timing», sagte Lisa.
      Keiner von ihnen rührte sich vom Fleck, als würde der Lichtmangel sie lähmen. Arlene hatte noch immer ihr Buch aufgeschlagen, als könnte sie weiterlesen. Rufus blickte verwirrt von seinem Platz auf dem Fußboden auf.
      Im Nu loderte das Feuer auf, und die Flammen züngelten in den Rauchabzug.
      «Na », sagte Emily, «ist das nicht gemütlich?»
      Draußen ging ein helles Licht an. «Achtung, Einbrecher», warnte die Roboterstimme, «Achtung, Einbrecher.»
      «Nicht schon wieder», sagte Arlene. «Soll das etwa jeden Abend so gehen?»
      «Verständige die Polizei», beauftragte Emily Ken, der schon auf dem Weg zum Telefon war.
      Sie waren alle still, während er mit jemandem sprach, und hörten sich seinen Beitrag zu dem Gespräch an. «Ja, zum zweiten Mal nacheinander.»
      «Achtung, Einbrecher, Achtung, Einbrecher.» Das Piepen dazwischen wirkte lauter, weil sonst nichts zu hören war. Arlene hoffte, dass alle Leute in der Straße die Polizei mit Anrufen bombardierten. Zu Hause musste sie sich mit Autoalarmanlagen herumschlagen, die auf dem Parkplatz hinter ihrem Gebäude losgingen. Hier wollte sie ihre Ruhe haben.
      Kenneth legte auf. «Sie schicken jemanden vorbei.»
      «Du klingst nicht gerade hoffnungsvoll», sagte Emily.
      «Sie sehen sich bloß um. Bis sie hier sind, hat sich die Anlage ausgeschaltet, aber sie können das Ding nicht abstellen, das kann bloß der Sicherheitsdienst.»
      «Ich glaube, ich ruf die Lerners morgen mal an.»
      «Achtung, Einbrecher, Achtung, Einbrecher ...»
      Margaret stand auf und bahnte sich einen Weg in die Küche, als könnte sie dem Lärm entfliehen. Die Jungs steckten sich theatralisch die Finger in die Ohren. Das Feuer hatte sich beruhigt- und Kenneth stellte das Kamingitter zurück, das ein wanderndes Netz aus Schatten an die Wände warf.
      «Lasst uns was singen», schlug er mit lauter Stimme vor. «Ella, wie fängt das Titanic-Lied an?» Ella sagte, sie wisse es nicht.
      «Du weißt schon. »
      Beide Jungs hockten sich auf die Knie und hoben die Hände, als wären sie im Unterricht. Es war ein Ferienlagerlied, sie kannten es alle. Ella hatte bloß Hemmungen. Arlene und Henry hatten es vor sechzig Jahren an einem Feuer gesungen, das größer gewesen war als ihr Vater und dessen Funken in den Nachthimmel geflogen waren.
      «Es muss heißen», sagte Justin.
      «Ohhhhhhh, theyyyyy», Kenneth sang schneller, nickte den anderen zu, damit sie einstimmten, und klatschte:
    built the ship Titanic to sail the ocean blue
    and they said it was a ship that the waves could never go through
    but the Lord's almighty hand
    said the ship would never land
    It was sa-ad when the grea-eat ship went down
    All together!
    It was sad
    It was sad
    It was sad when the gre-eat ship went down
    to the bottom of the se-ee-ee-ea
    It was sad when the great ship went down
      Es fiel ihnen immer schwerer, sich an die Strophen zu erinnern, doch Arlene rief sich Zeilen und Bilder ins Gedächtnis, als stammten sie aus einem ihrer Lieblingsfilme: «Mrs. Astor turned around/just to see her husband drown», und eine Strophe brüllten die Jungs laut heraus: «Uncles and aunts / Little children lost their pants / It was sad when the great ship went down.» Margaret sang in der Tür, Emily auf ihrem Stuhl. Lisa kannte das Lied von den Kindern. Lachend holperten sie durch den endlosen Mittelteil. Kenneth hatte schlauerweise

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