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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Motelzimmer … wir werden alles rauskriegen.«
    Donaldson bekam leicht rote Ohren. »Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Sergeant, unsere Beziehung war rein geschäftlich.«
    »Das ist gut.« Decker reichte ihm seine Karte. »Wenn Ihnen noch was einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
    »Mach’ ich«, sagte Donaldson.
    Bevor Decker hinausging, drehte er sich noch einmal um. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich einen Blick in die Akten über das Grundstück werfe?«
    »Da hätte ich sehr viel dagegen«, sagte Donaldson.
    »Warum?«
    »Die Akte Darcy enthält viele wichtige Informationen.«
    »Was für Informationen?«
    »Wenn ich Ihnen das sagen würde, Sergeant, wäre ich nicht da, wo ich heute bin.«
    »Na schön«, sagte Decker. »Wie Sie wollen. Dann werde ich mir eine gerichtliche Verfügung besorgen.«
    »Weswegen?«
    »Wichtiges Beweismaterial in einem schweren Mordfall.«
    Donaldson sah ihn entgeistert an. »Das ist doch lächerlich«.
    Decker zuckte unverbindlich die Achseln.
    »Lassen Sie mich erst mit Mr. Cartwright reden«, sagte Donaldson. »Mal sehen, was ich machen kann.«
    Decker schwieg einen Augenblick, dann dankte er ihm noch einmal und sagte, er hätte ihm sehr geholfen. Donaldson quittierte das mit einem säuerlichen Lächeln.

17
    Marge sah, daß Decker auf der anderen Straßenseite geparkt hatte, und winkte ihm zu. Sie fuhr mit ihrem Honda in Sophi Rawlings’ Einfahrt und warf einen kurzen Seitenblick auf Sue Beth Litton. Im Leichenschauhaus war sie sehr still gewesen und während der Fahrt über den Hügel vollkommen stumm. Der Schock hatte sie sprachlos gemacht.
    Aber es gab viele Fragen, und Sue Beth würde sie sich anhören müssen – ob es ihr gefiel oder nicht.
    Als Marge ihre Hand berührte, zuckte Sue Beth zusammen. Ihr Gesicht wirkte verhärmt, und die Haut war so blaß und straff gespannt wie ein Paukenfell. In einer anderen Situation hätte man sie als ganz hübsch bezeichnen können mit ihren rotbraunen Haaren, den grünen Augen und der sommersprossigen Nase – irgendwo unter ihren Ahnen mußte es Iren gegeben haben. Allerdings hatte sie sehr große Ohren. Auch Carla hatte große Ohren gehabt. Carla hatte allerdings auch eine große Nase und eine flache Brust. Sue Beths Nase hingegen war ziemlich klein, und ihre Brust, wenn auch nicht gerade üppig, keineswegs flach wie ein Bügelbrett. »Ich muß kurz etwas mit meinem Partner besprechen, Mrs. Litton«, sagte Marge leise. »Sie können im Auto warten.«
    Sue Beth nickte, die Augen auf den Schoß gerichtet.
    Marge stieg aus und traf Decker am Kofferraum ihres Hondas. Sie sprachen mit gedämpfter Stimme.
    »Ich kann’s nicht glauben. Du warst schon vor uns da«, sagte Marge.
    »Die Verteidigung hat um Aufschub übers Wochenende gebeten«, sagte Decker. »Es gibt ’nen neuen Pflichtverteidiger. Der will sich erst mit dem Fall vertraut machen.«
    »Was ist denn mit dem alten Verteidiger passiert?« fragte Marge.
    »Keine Ahnung. Ich hab’ unserer Frau gesagt, ich wär’ am Montag wieder da, um sie moralisch zu unterstützen. Ich hoffe, sie taucht auch wieder auf. Wenn sich das noch weiter verzögert, wird sie irgendwann durchdrehen, fürchte ich.« Decker trat gegen den Boden. »Aber genug davon. Was hast du rausgekriegt?«
    »Erst mal die Laborbefunde«, sagte Marge. »Das Blut auf Katies Schlafanzug entspricht dem ihrer Mutter und dem von Carla. Offenbar war das Kind am Tatort, entweder während der Schießerei oder nachdem bereits das Blut geflossen war. Ich vermute allerdings, daß sie nicht allzulange dort war, denn sonst hätte sie auch Blut von den anderen an sich gehabt.«
    »Gut.«
    »Dann zu Rolland Mason. Keine Vorstrafen, aber das hat wohl nicht viel zu sagen. Ich hab’ seine Exfreundin gefunden – eine Kellnerin in Saugus namens Betty Bidel. Chips Tip hat hingehauen.«
    »Das ist gut.«
    »Yeah, er war tatsächlich zu was nütze. Jedenfalls hab’ ich von Betty erfahren, daß Rolland mit Speed gedealt hat. Sie hat mir außerdem erzählt, daß Rolland sie verlassen hatte und Linda heiraten wollte.«
    »Wußte Linda von seiner Absicht?« fragte Decker.
    »Keine Ahnung. Vielleicht war es ja eine unglückliche Liebe.«
    »Weißt du, Marge, wir haben Rolland die ganze Zeit Carla zugeordnet, als ob die beiden zusammengehörten. Vielleicht waren ja Rolland und Linda das glückliche Duo, und sie waren gerade dabei, Luke vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die Gemüter erhitzen sich – peng-peng.«
    »Wie paßt dann Carla in

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