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Abschied Von Freistatt

Titel: Abschied Von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gewußt und nicht viel einzuwenden gehabt, als Tempus ihn hier als Kommandanten zurückgelassen hatte.
    Er hatte gehofft, eine Lösung zu finden - Strat zu kurieren, ihn von dieser Frau loszukriegen.
    »Hinaus!« befahl sie, und diese Stimme drang durch Verstand und Knochen.
    Noch ehe er die Gartentür erreichte, hörte er den Knall der Haustür.
    Er hatte daran gedacht, sie umzubringen, doch dieser Gedanke war ihm völlig entschwunden, als er vor ihr stand. Die ganze Zeit hatte seine Hand am Schwertgriff gelegen, so töricht und sinnlos das auch gewesen war. Er war gar nicht imstande gewesen, daran zu denken, als Gelegenheit gewesen wäre.
    Er riß die niedrige Schmiedeeisentür auf, und sie schlug knallend hinter ihm zu.
    »Madame«, sagte der Junge zögernd, mit dem Messer in der Hand.
    Mit dem Messer eines Straßenräubers, vornehmer Kleidung und Entschlossenheit im frisch gewaschenen Gesicht. »Mylady?«
    Ischade blickte auf diese Ritterlichkeit im Licht und der Glut der Kerzen, einer Glut, die so stark war, daß sie Schweiß austrieb, einem Licht so weißglühend, daß es blendete - und ein Tor von Dieb stand da mit dem Ausdruck eines Verliebten und einem Messer zu ihrer beider Verteidigung. »Er könnte dich aufspießen wie ein Schwein!« fauchte sie ihn an. »Dieser Mann ist der Kommandant des Stützpunkts, er ist ein Stiefsohn, Dieb!«
    Einer war mein Liebster. Einst.
    Ihr Götter, dachte sie, ich habe ihn weggeschickt. Ich habe den Zauber gebrochen, verdammt, ich habe ihn freigegeben, ich habe den Bann gebrochen, verdammt, verdammt, verdammt!
    Aber es war nicht Crit, an den sie dachte.
    »M'lady?«
    Es war eine besorgte Stimme. Die Lichter brannten nun gedämpft. Sie blickte ihren jungen Wegelagerer an und sah immer noch das geschrubbte, erschrockene Gesicht - das Messer in einer Faust.
    »Was machst du damit?« fragte sie scharf.
    Er wirkte zusehends unsicherer. Er wußte nicht einmal so recht, was er hier machte. Er schob die Hand hinter sich und sagte verlegen: »Ich dachte, falls er reinkommt, M'lady.«
    »Um mich zu beschützen?«
    Er zuckte die Schulter des Arms mit dem Messer, starrte beschämt auf den Boden und wieder hoch.
    Ihr Götter!
    Sie hielt den Umhang geschlossen, winkte ihn herbei und blickte in ein Gesicht, das so ganz anders aussah als das des verwahrlosten Wegelagerers.
    Einen hübschen Jungen, hatte Crit gesagt. Und sie wollte Strat, der kein Junge war, der ganz gewiß kein Junge war...
    Sie berührte sein Gesicht, wirkte einen milden Zauber, strich ihm das Haar aus der Stirn. Er versuchte, die Arme um sie zu legen, riß sie an sich.
    Sie schob ihn weg, sowohl von ihm angezogen wie abgestoßen - aus den verkehrten Gründen. Kühl sagte sie: »Da ist Kleidung, dort ist Geld, nimm dir davon, was du willst und verschwinde! Ich rufe dich in irgendeiner anderen Nacht. Um deines Heils willen, höre jetzt auf mich.«
    Er hob entschlossen das Kinn, wollte widersprechen, seine Männlichkeit bekunden, seine Ungeduld.
    Sie schwang leicht den Arm, die Tür ging auf und krachte an die Wand, daß die Kerzen und Lampen aufflackerten. Dann gab sie ihren Zauber frei.
    Nun hielt ihn nichts mehr. Er rannte. Sie hörte die Gartentür, wartete, bis er an ihren Schutzzaubern vorbei war, schmetterte knallend die Tür zu.
    Danach zitterte sie am ganzen Leib. Sie grub das Gesicht in die Hände und versuchte, die Lust zu vergessen, die ihr Fluch war, die zu manchen Zeiten und durch die Kraft des Mondes stärker als die Vernunft war und stärker als die Liebe...
    Das Verlangen zu töten - tötete alle, außer Strat. Strat hatte eine Möglichkeit gefunden, zu überleben, bis die Dinge sich änderten, bis Strat launisch und mürrisch wurde und der Grimm in ihm wuchs - ein den Fluch beschwörender Grimm, der ihn töten würde.
    Darum hatte sie ihn vertrieben, hatte ihn Crit zurückgegeben, hatte ihn von ihrem Zauber befreit.
    Crit war heute abend hierhergekommen, um sich auf einen dummen Handel mit ihr einzulassen, ohne zu wissen, ob sie ihr Wort überhaupt halten würde - Crit log nicht, er konnte nicht lügen, nicht unter diesen Bedingungen; es bestand noch immer ein Band; und dieser törichte Junge, der Wegelagerer - hielt sein Messer in der Hand, um es einzusetzen, falls Crit durch die Tür stürmte.
    Warum, fragte sie sich, warum, außer aus männlicher Dummheit?
    Aus welchem Grund, bei der Hölle, außer dem einen, daß ein Mann ein Nein nicht gelten lassen wollte.
    Aus welchem Grund, ihr Götter, außer dem,

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