Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
Mund nehmen? Das Gefühl im Mund ist herrlich. Das Ding riecht gut. Die Bestätigung, eine gute Liebhaberin zu sein, die ihn mit Zunge und Lippen rasend vor Geilheit macht. Der Wunsch, es ihm gutgehen zu lassen, ihm zu gönnen, nichts zu tun. Die Lust, sein sensibelstes Stück zu dominieren – ein Biss und die Sache wäre erledigt. Die Macht, auf der Klaviatur seiner Erregung zu spielen – mit Anmachen, Hinhalten, Rauszögern … die Lust, ihn richtig schön hart zu machen, um sich dann auf ihn zu setzen. Das Lächeln zu sehen, mit dem er einen dabei bedenkt. Der Wunsch, dass er sich ganz und gar hingibt und ihr vertraut, dass er ihr das Kostbarste offenbart, was er hat.
Es ist oft eine Gesamteinstellung zur Sexualität und die Vorstellung einer untergeordneten Rolle der Frau beim Sex, die eine Frau davon abhalten, den Penis ihres Mannes mit dem Mund zu liebkosen. Die Idee, es könnte nuttig oder devot sein, oder der Trotz, dass er nichts bekommen soll, wenn sie nicht auch etwas bekommt, sind beides Einstellungen, die einer sinnlichen, selbstzufriedenen Sexualität entgegenwirken. Solange irgendeine Sexpraktik noch mit der Vorstellung von Political Correctness belegt wird (Schlampe, Unterworfene), kann Sex nicht wirklich frei sein, und so lange wird ein Paar stets von fremden Einflüssen geprägte Sexualität praktizieren, nie seine ganz eigene, individuelle. Und solange die Frage »Was tut ihm gut, was kann ich ihm geben?« immer gleich verbunden wird mit der Überlegung »Was kriege ich dafür?«, so lange ist auch eine Frau selten die gute Liebhaberin, die sie gern sein möchte.
Schlucken oder nicht schlucken? Der Grund, warum viele Männer es bevorzugen, ihren Samen im Gaumen der Dame zu ergießen, besteht darin, dass es keine Berührungsunterbrechung kurz vor dem Orgasmus gibt. Oft hören Frauen auf – mit der Hand wie auch dem Mund –, wenn es auf seinen Höhepunkt zugeht. Dabei halten sie ihm das Beste vor – denn hören Berührungen während des Beginns eines Orgasmus auf, wird er schnell schal. Nutzen Sie die höchste aller Erregungsphasen und machen entweder mündlich oder fingerlich, aber stets konsequent und ohne Änderung von Tempo, Druck oder Berührungsart weiter, bis wirklich der letzte Tropfen herausquillt. Ja, das ist ein »Liebesdienst«! Denn wie fänden Sie es, wenn Sie kurz davor sind und er aufhört, weil er nichts weiter damit zu tun haben möchte, was bei Ihnen da so abgeht?
Ach so, ob Sie es schlucken – Ihre Sache. Es kommt nicht darauf an, ob eine Frau schluckt oder nicht, um eine gute Liebhaberin zu sein, sondern wichtig ist Ihre Einstellung zu seinem Orgasmus. Freuen Sie sich, dass er kommt, und helfen Sie ihm dabei, ohne aber sich zu etwas zu zwingen, von dem Sie nicht viel halten. Vielleicht machen Sie lieber mit der Hand weiter und probieren dann erst mal von dem Samen, der auf seinem Bauch ist. Manche Männer mögen den Geschmack ihres eigenen Spermas, andere würden eher für immer aufs Geblasenwerden verzichten, als einen »Snowball« zu bekommen (dabei spuckt frau seine Ladung in seinen Mund); andere lieben es, wenn sie ein paar Tropfen aus dem Mundwinkel laufen sehen.
Ich würde gern einen Mann zu Wort kommen lassen, um das Faszinosum ein wenig zu erklären. Mein Mann sagt, Oralverkehr sei ein Lackmustest:
»Oralsex macht glücklich, wenn er funktioniert. Näher als mit Zunge, Nase und Auge kann man dem Zentrum der Lust und den Emotionen des anderen kaum sein. Oralsex ist der ultimative Lackmustest – und eine Art Lügendetektor. Beim Cunnilingus merkt jeder Mann, wie eine Frau zu ihrem Körper steht, ob sie sich auf Nähe einlassen möchte und ob ihre Gelüste echt sind oder nur aus Unsicherheit etwas übertrieben hervorgejauchzt. Und in diesem Moment weiß man(n), ob man sie ›riechen‹ kann oder nicht: Und das ist mitentscheidend für den Verlauf einer Beziehung.
Manchmal ist Oralverkehr auch eine Waffe; es ist eine asymmetrische Form der Sexualität. Es gibt einen Macher und einen Nehmenden. Die Gefahr dieser Asymmetrie besteht darin, dass der Macher Macht über den anderen verspürt. Mein Glück ist, wenn die Frau sich gehenlassen kann, denn dann weiß ich, dass sie mir vertraut. Andersherum kann ich nur der Beglückte sein, wenn ich sicher bin, dass sie ihre Macht nicht gegen mich benutzt und ein Blowjob nicht zum Beziehungspolitikum mutiert. Oder ich spüre, sie bringt nur mir zuliebe ein Opfer, das ich im Alltag auszugleichen hätte. Dann lieber
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