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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Themse! »Können wir mitkommen?«, fragte ich. »Bitte, Papa! Bitte, bitte!«
    »Ohne euch geht es doch gar nicht«, sagte Papa. »Wer soll uns denn sonst den Gratis-Tee holen?«
    Tori und ich wollten gerade einen Freudentanz mit Joe als Maibaum in der Mitte machen, da sagte Mama: »Wenn ihr dabei sein wollt, wird es sein wie am Anfang, als wir die Tiger bekommen haben. Ihr müsst uns jeden Tag nach der Schule beim Training helfen. Keine Besuche bei Freunden, keine außerschulischen Aktivitäten.«
    »Einverstanden«, sagte Tori, und wir sahen uns mit leuchtenden Augen an.
    Joe trat von einem Bein aufs andere, als wäre der Rasen glühend heiß, und schaute hoffnungsvoll von Tori zu mir.
    »Joe, möchtest du auch mitkommen und helfen?«, fragte ich großzügig.
    »Dann kannst du aber nicht in den Schachclub«, meinte Tori. Als wäre das ein Verlust!
    »Das würde ich schrecklich gern!«, rief Joe.
    »Es tut mir wirklich leid, Joe, aber wir können dich nicht nach London mitnehmen«, sagte Mama.
    Es war zwar eine Enttäuschung, doch Joe trug sie mit Fassung. »Ist schon okay. Ich glaube, mein Vater ist sowieso nächstes Wochenende zu Hause.«
    »Ich warne euch, Mädels. Am Samstagmorgen haben wir jede Menge zu tun«, sagte Papa, als Tori und ich vor Vorfreude gar nicht mehr aufhören konnten zu grinsen. »Wir müssen die Tiger waschen und bürsten und dafür sorgen, dass sie großartig aussehen. Dabei müsst ihr uns auch helfen.«
    »Kein Problem!«
    »Super«, sagte Papa. »Wir stehen um fünf auf.«
    Um fünf Uhr in der Früh? Na ja, wenn man berühmt werden will, muss man wohl Opfer bringen.
    Irgendwie überstanden Tori und ich die Woche ohne Nachsitzen, obwohl wir im Unterricht überhaupt nicht aufpassten, weil wir so beschäftigt mit der Planung unseres Ausflugs nach London waren. Im Gegensatz zu uns bekam Cazza mal wieder eine Stunde aufgebrummt. Sie hatte Carries Tasche nämlich auf das Dach des Nebengebäudes geworfen.
    »Das ist ein Zeichen!«, sagte ich freudestrahlend, als wir uns am Freitag nach Schulschluss in das Getümmel im Flur stürzten.
    »Es ist ein Zeichen dafür, dass wir unsichtbar sind«, sagte Tori. »Das macht mich jedes Mal total sauer. Man meldet sich, weil man die Lösung für die Algebra-Aufgabe an der Tafel weiß, und der Lehrer ruft jemand anders auf.«
    Ich sah meine Schwester verständnislos an. »Dieses Gefühl kenne ich nicht, Tor.«
    Tori führte ihre Theorie weiter aus. »Weil wir in der Regel kaum Ärger machen und ziemlich clever sind – also, ich bin es jedenfalls – sehen uns die Lehrer einfach nicht. Was ziemlich praktisch ist, wenn man mit den Gedanken woanders ist und nicht zuhört. Cazza muss nur Luft holen und schon sitzt ihr Ms Hutson im Nacken.«
    Es gab nur einen Punkt in Toris Redeschwall, den ich verstanden hatte. »Was soll das heißen, du bist clever?«, fragte ich empört.
    »Hallo, Leute, kann ich mit zu euch kommen?«
    Es war Joe, der mit einer Gruppe anderer Siebtklässler aus der Toilette kam. Sein Anorak hing an der Kapuze an seinem Kopf, als wäre er ein Kleiderständer. Er war in dieser Woche jeden Tag zu uns gekommen, um beim Tigertraining zu helfen. Das, nebenbei gesagt, nicht so gut lief.
    »Natürlich kannst du das«, sagte ich.
    »Machen wir uns nichts vor«, fügte Tori hinzu. »Mama und Papa können jede Hilfe gebrauchen.«
    » SCHWACHKOPF !«, rief Daniel Dingle, der in diesem Moment mit ausgebreiteten Armen durch den Korridor pflügte. Seine Kumpel waren ausnahmsweise mal nicht dabei. Die Kids ringsum gingen sofort in Deckung. Aus Schaden wird man schließlich klug. » SCHWACHKOPF ! SCHWACHKOPF !«
    Tori und ich packten Joe an den Armen und rannten los. Wir liefen so schnell, dass wir noch den frühen Bus nach Hause erwischten.
    Bei uns saßen wir dann im feuchten Gras, futterten Chips und sahen Mama und Papa beim Tigertraining zu, wie wir es in dieser Woche jeden Tag gemacht hatten. Von Zeit zu Zeit riefen sie nach neuem Fleisch, das wir abwechselnd aus dem Kühlschrank holten. Das Einzige, was junge Tiger motiviert, sind anscheinend Futter und Tigerweibchen. Und da wir kein Tigerweibchen zur Verfügung hatten, dachte unser Metzger wahrscheinlich, es wäre schon Weihnachten.
    Aber selbst mit Unmengen von Fleisch sind Tiger nicht leicht zu trainieren. Vermutlich hätte man mehr Erfolg, wenn man einen Ziegelstein trainieren würde. Ein Ziegelstein bleibt wenigstens da, wo man ihn hinlegt. Er geht nicht auf Futtersuche und wälzt sich auch nicht

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