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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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doch ich sah nur Dreitagebärte, verschmierte Wimperntusche und ein Gähnen nach dem anderen. Es kam mir so vor, als würden die Leute mehr oder weniger genauso aussehen wie unsere Lehrer an einem schlechten Morgen.
    Wir hatten ein paar Minuten gewartet und zugehört, wie die Filmcrew über Probekopien und Lichteinstellungen und was weiß ich noch fachsimpelte, als eine Frau mit langen roten Haaren an uns vorbeimarschierte und dem Catering-Chef ihr Schinkenspeck-Sandwich unter die Nase hielt.
    »Dieses Sandwich ist eine Zumutung! Wissen Sie, wie schlecht so etwas für meine Haut ist?«
    Der Catering-Chef stützte seine kräftigen schwarzen Arme auf die Theke und beugte sich zu ihr vor. »Ein Specksandwich ist ein Specksandwich, meine Liebe«, sagte er. »Und keine Gesundheitskost!«
    »Was für eine dusselige Frau«, meinte Tori entrüstet, als die Rothaarige rief, sie würde der Behörde für Arbeitsschutz das Übermaß an Transfettsäuren in der Verpflegung melden.
    Ich hörte gar nicht zu. Ich starrte wie gebannt die Haare der Frau an. Es waren wahrscheinlich die berühmtesten Haare im Fernsehen. Erst am vergangenen Abend hatte ich sie wieder über den Bildschirm flattern sehen.
    »Das … D-das … d-das ist …«, stammelte ich verdattert.
    »Eine extrem dumme Frau, ja«, sagte Tori. »Mal ehrlich! Es hat sie doch niemand gezwungen, sich ein Specksandwich zu holen!«
    »Tor!«, stieß ich mühsam hervor. »Das ist Sylvie Dickens!«

16
    Der große Star
    Tori reagierte nicht, was eine gewaltige Enttäuschung für mich war. Immerhin hatte ich ihr gerade die Hammernachricht verkündet, dass Sylvie Dickens mit uns am Set war – da hätte sie ruhig ein bisschen ausflippen können.
    Als wir mit unseren Specksandwichs zurückgingen, erkannte ich plötzlich das Problem. »Ach du lieber Wombat«, sagte ich. »Du weißt gar nicht, wer Sylvie Dickens ist, oder?«
    »Nee, keine Ahnung.«
    Meine Schwester war wahrscheinlich der einzige Mensch in England, der nicht wusste, wer Sylvie Dickens war. Sie kann die Namen der meisten Sterne in unserer Galaxie aufsagen, aber den Namen der berühmtesten Model-Moderatorin des Landes kennt sie nicht.
    »Sylvie Dickens ist die Moderatorin von Catwalk Talk «, erklärte ich. »Sie stand fast zehn Jahre an der Spitze der Modelbranche und ist mit einem Millionär verheiratet. Ihr Gesicht kannst du jede Woche auf den wichtigsten Zeitschriften sehen. Na, klingelt es?«
    Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah, wie Sylvie Dickens ihr Specksandwich wütend ans Ufer des Sees schleuderte. Es wurde von ein paar Enten begutachtet, bevor es der kleine schwarze Hund von einem der Kameramänner gierig, aber mit schuldbewusster Miene hinunterschlang.
    »Wow, genauso sieht sie auf den Werbeplakaten für Handtaschen mit Tiermotiven aus, auf denen sie in die Kamera faucht«, sagte ich. »Die hängen überall in Fernleigh!«
    »Lass meinen Arm los«, knurrte Tori. »Du klemmst mir das Blut ab!«
    »Sie muss die Schauspielerin für den Tigerspot sein!«, rief ich begeistert. »Mama und Papa werden mit Sylvie Dickens arbeiten!«
    »Und wir arbeiten mit den Tigern«, betonte Tori. »Also sind wir genauso wichtig wie sie.«
    Das war eine interessante Bemerkung. Ich verschluckte mich fast an meinem Sandwich. Wenn wir genauso wichtig waren wie Sylvie, dann hatte Sylvie doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich mal schnell bei ihr im Wohnwagen vorbeischaute, oder? Einfach nur, um ihr Hallo zu sagen.
    Als wir bei Mama und Papa ankamen, gaben wir ihnen ihre Sandwichs.
    »Ich, äh …, ich glaube, ich hole mir noch eins«, log ich, kraulte Pommes kurz den Kopf und machte mich wieder auf den Weg. »Bin gleich wieder da.«
    Während Tori begann, Mayos Schwanz zu bürsten, eilte ich in der Morgendämmerung zu dem glänzenden silberfarbenen Wohnwagen, in den Sylvie sich zurückgezogen hatte. Völlig flatterig vor Angst und Aufregung sah ich entgeistert zu, wie sich meine Hand von ganz allein hob und an die Wohnwagentür klopfte.
    »… war ich viel zu wenig in der Presse. Wie soll ich eine vernünftige Karriere aufbauen, wenn die Zeitungen vergessen, wer ich bin? Sieh zu, dass sich das ändert, sonst muss ich mir einen anderen Agenten suchen, verstanden?«
    Sylvie Dickens klappte ihr pinkes Handy zu und sah mich an. »Ja?«
    Mir schossen tausend Ideen durch den Kopf, wie ich am coolsten ein Gespräch mit der schicksten Frau im Fernsehen anfangen konnte. Dann waren sie auf einen Schlag alle wieder

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