Absolute Beginners
verputzen.«
» LANGSAM , Ladykiller«, rief ich, »ich werd mich noch in deinen Kakteen verheddern.« Denn es stimmt, Jill ist eine große Sammlerin von Zimmerpflanzen, und tatsächlich wuchern und hängen sie überall in ihren Kellerräumen und auch im Kellerhof.
Sie drückte mir eine Tasse Kaffee in die Hand und sagte: »Na, wie geht es deinem Sexleben so, Junior, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben?«
»Wir haben uns vor zwei Tagen gesehen, Big Jill. Es hat sich seitdem nichts getan.«
»Nein? Nichts zu berichten?«
Big Jill stand da, die Beine gespreizt, und sah mich an und hatte diese Art liebenswürdigen, »verständigen« Blick, der einen nervt, wenn die Person keine Ahnung hat, wie man innerlich beieinander und unterwegs ist.
»Du verstehst weniger, als du denkst, Big Jill«, sagte ich, um meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen.
»Oh!«, sagte sie beleidigt. »Entschuldige bitte, dass es mich überhaupt gibt.«
»Ich meine bloß, Liebes«, sagte ich, um die absurde alte Kuh zu beschwichtigen, »dass deine Einstellung diesen ganzen Abenteuern gegenüber um einiges zu besserwisserisch ist. Du weißt so verdammt viel, du weißt so verdammt wenig.«
Big Jill ließ also das Große-Schwester-Ding sein und sagte: »Dann klär mich mal auf, Teenager. Meine großen Ohren schlackern schon.«
»Ich meine bloß, Big Jill, dass du ›Wie geht’s deinem Sexleben?‹ nicht so sagen kannst wie ›Wie ist das Wetter?‹«
Sie setzte sich falsch herum auf einen Stuhl, sodass ihre Arme auf der Lehne ruhten und ihre dicken Titten auf ihren Armen. »Klar«, sagte sie.
»Die Sache mit dem Sex ist die«, sagte ich zu ihr, »dass es alles ganz einfach ist, und alles sehr, sehr schwierig.«
»Ah …«, sagte Big Jill und schaute verständnisvoll und amüsiert, als führte ich eine Show für sie auf.
»Ich meine, jeder kann eine schnelle Nummer schieben, das ist klar, da ist nichts dabei, aber bringt es das?«
»Na ja, etwa nicht, großer Junge?«, fragte sie mich und warf mir ein dickes fettes Lächeln zu.
»Oh, natürlich, auf diese Art, ja, aber doch eigentlich nicht, weil du das nicht einfach so tun kannst, ohne etwas anderes, Wichtiges total zu vermasseln, und das bringt dich schrecklich runter.«
»Selbst wenn dir die andere Hälfte gefällt, bringt es dich runter?«, sagte Jill und fand das Ganze langsam interessant, wie ich merkte.
»Wenn dir die andere Nummer gefällt , ich meine, wie sie aussieht, wenn du sie sexuell richtig super findest – und ich meine richtig – dann ist es nicht ganz so schlimm, weil man sich zumindest nur wie zwei Tiere benimmt, was an sich nichts Verwerfliches ist … Aber selbst dann macht es dich schrecklich fertig.«
»Fertig, weil du sie verlieren könntest?«
»Nein, nein, nicht deswegen. Weil du sie nicht wirklich hast, weil sie nicht die richtige Person ist.«
»Welche Person?«
»Die Person, die du richtig toll findest, mit allem, was du hast, deine andere Hälfte, der du dein Leben schenken würdest.«
»Du spricht nicht über die Ehe, oder?«
»Nein, nein, nein, nein, nein, Big Jill.«
»Über die Liebe ?«
»Ja. So ist es. Über die.«
Big Jills Augen waren blass, sie schien in sich selbst hinein zu starren, und nicht zu mir ins Zimmer.
»Hattest du jemals diese Kombi?«, erkundigte sie sich.
»Nein.«
»Noch nicht mal mit Suzette?«
»Nein. Ich schon, ich war für das Absolut-Stadium bereit, aber für Suze ging es, als es so weit war, nur um Kopf, Körper und Beine.«
Big Jill schaute weise drein und sagte: »Also warst es eigentlich du, der Schluss gemacht hat.«
»Das könnte man sagen, ja. Ich wollte mehr von Suze, als sie mir geben wollte, und weniger konnte ich einfach nicht ertragen.«
»Aber warum läufst du ihr dann immer noch hinterher? Hoffst du, dass sie ihre Meinung ändert?«
»Ja.«
Big Jill wuchtete sich hoch und sagte: »Na ja, Junge, ich kann dir was erzählen, nämlich, dass sie das nicht tun wird, Suzette. Zumindest nicht in den nächsten zehn oder fünfzehn Jahren, das kann ich dir versprechen. Später, wenn ihr beide großer Junge und großes Mädchen seid, kannst du vielleicht was Großes daraus machen …«
Ich war aufgestanden und schaute nach draußen in ihren
Kew-Vorgarten
. 15 »Sollte ich die Willensstärke aufbringen«, sagte ich, »werde ich Suze komplett aus meinem Leben streichen.«
»Kehr mir nicht den Rücken zu, wenn du redest, Sohn. Du meinst, du willst wie ein Mönch nur von deinen Visionen
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