Absolute Hingabe
einer Verurteilung kommt. Den Makel trägt der Angezeigte hierzulande sein Leben lang mit sich rum. Die Medien stürzen sich mit Freuden auf solche Geschichten.“
„Ist das schon vorgekommen?“
„Öfter, als man glauben mag. Aber es hält sich in Grenzen.“
„Okay, ich verspreche dir: Egal was du tun wirst, ich werde danach nicht zur Polizei rennen.“
Emma schmunzelte und betrachtete seine ernste Mimik.
„Kann ich das schriftlich haben?“
Das gemeinsame Lachen tat gut und nahm die Spannung, die sich durch das Gespräch aufgebaut hatte. Emma leerte ihre Tasse.
„Cedric, ich habe mir das gewünscht, und nach allem, was du gesagt hast, bin ich mir sicher, dass ich dir vertrauen kann. Allerdings kann ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich dir nicht widerspreche oder dir keine Fragen stelle. Dein Erstaunen, dass Ruben mit mir nie über das Erlebte geredet hat, hat mir gezeigt, wie wenig ich weiß. Ich kenne weder meine Tabus noch meine Grenzen, und ich kann dir vertrauen, aber ich weiß nicht, wie weit du gehen willst, und du wirst es mir nicht verraten. Daher weiß ich auch nicht, wie weit mein Vertrauen reichen wird.“
„Das ist nur fair. Aber ich sehe, es hat sich schon etwas geändert. Dein Einwand ist gut und es macht mich stolz, dass meine Erklärungen, in dir arbeiten. Ich kann kein blindes Vertrauen verlangen, weil du mich nicht kennst und auch nicht weißt, was auf dich zukommt. Ich will, dass du mir Fragen stellst, wenn dir danach ist. Es wird Momente geben, in denen ich dein Schweigen einfordere, doch du wirst den richtigen Zeitpunkt für deine Wissbegier finden.“
„Egal was ich dich fragen werde?“
„Ich verspreche dir, ich werde immer ehrlich sein. Ich möchte dein Vertrauen gewinnen, und ich will mich drauf verlassen können, dass du mir vertrauensvoll gehorchen wirst.“
Zweiundsiebzig Stunden, in denen sie ganz ihm gehören würde. Cedric hatte Emmas Leben auf den Kopf gestellt und sie nur durch die Gespräche bereits verändert.
„Gibt es noch etwas, das du mir erklären musst?“
Cedric neigte seinen Kopf und betrachtete sie erneut eingehend.
„Alles Weitere erfährst du, wenn du dich entschließt, meinen Bedingungen zuzustimmen.“
„Eins noch. Ich habe Verpflichtungen zu Hause. Ich kann Buddy schlecht drei Tage meiner Nachbarin überlassen, und es gibt da einen Mann, der … nun, er ist wirklich nur ein Freund, aber …“
„Nur ein Freund?“
„Joe ist ein Kriegsveteran und hat im Einsatz einen Arm und beinahe sein Leben verloren. Niemand will ihm einen Job geben. Deswegen lebt er auf der Straße. Er bekommt jeden Morgen einen Kaffee und etwas zu essen von mir. Ich unterhalte mich gerne mit ihm. Er war der erste nette Mensch, den ich in New York getroffen habe.“
„Du bist wirklich nicht von hier.“
Cedric lachte sichtlich beeindruckt.
„An deinem Tagesablauf wird sich kaum etwas ändern. Ich werde weder von dir verlangen, dass du deinen Hund ins Tierheim gibst, noch Joe ab sofort ignorierst. Ich will dich, und ich will dich beherrschen.“
Seine Hand griff nach ihrem Gesicht.
„Du wirst drei Tage mir gehören, wenn du es mir gestattest. Du wirst mir alles offenbaren, was dich auszeichnet, und ich werde über dich verfügen, wie ich es für angemessen halte. Dein Körper wird nicht länger dir gehören. Du wirst ihn in meine Verantwortung legen. All dein Handeln und jede Bewegung, jedes Kleidungsstück und jeder Bissen, den du zu dir nimmst, wird von mir bestimmt sein. Jede Minute dieser drei Tage wird mich zu deinem Universum machen.“
In seiner Stimme lag so viel Wärme und Zuneigung, dass sie sich wie in Watte gehüllt fühlte. Zärtlich streichelten Cedrics Fingerspitzen über ihren Hals.
„Ich werde alles für dich sein.“
Seine Worte drangen tief in ihren Verstand, wuchsen in ihrem Bewusstsein zu einem unwiderruflichen und nicht mehr rückgängig zu machenden Verlangen heran. Er klang nicht überheblich, egozentrisch oder streng. Sein Flüstern war weich und tief. In einer anderen Situation und mit einem anderen Mann, wäre sie aufgestanden und wohl davongerannt, doch Cedric übte eine unglaubliche Anziehungskraft aus, deren sie sich niemals entziehen konnte.
„Ich möchte dir gehören.“
Ihr Herz schlug so schnell, dass ihr schwindelig wurde. Cedric suchte ihren Blick, als müsste er sich davon überzeugen, dass sie meinte, was sie sagte.
„Bist du dir absolut sicher?“
Ein winziger Teil in ihr wollte Nein
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