Absolute Hingabe
Kuschelstunden mit Russel ebenso wie harten Sex und schmerzhafte Spankings.“
„Und was ist, wenn du nicht in der Stimmung bist, ihm, naja, zu gehorchen? Nehmen wir mal an, du kommst nach Hause, hattest einen total stressigen und nervigen Tag, du hast PMS und bist so was von mit der Laune im Keller. Und er verlangt von dir irgendwas, auf das du keinen Bock hast.“
„Dann sag ich ihm das.“
Eine weitere Erläuterung blieb aus, und Sonya hob fragend die Hände.
„Einfach so? Und was macht er?“
„Er notiert es in der Liste meiner zu bestrafenden Ungehorsamkeiten, und irgendwann bekomme ich dafür den Hintern versohlt oder schrubbe tatsächlich mit einer Zahnbürste den Küchenboden. Er ist ein bisschen sadistisch in dieser Hinsicht, und er liebt es, mich dafür zu demütigen.“
Das freche Grinsen auf Sydneys Gesicht war zu schön. Emma lachte leise auf und schüttelte ihren Kopf.
„Hat er jemals etwas von dir verlangt, das du nicht tun wolltest? Es gab doch sicherlich Forderungen, die dich an Grenzen gebracht haben, die zu überschreiten du nicht bereit warst.“
„Natürlich gab es das, besonders am Anfang unserer Beziehung. Das bleibt nicht aus, aber es ist wichtig, über diese Dinge zu reden. Deswegen gibt es ja die Liste. Sie ist nicht nur zum Spaß da oder dafür, Gründe zu liefern, mich zu bestrafen, sondern schlichtweg auch, um Grenzen abzustecken und voneinander zu lernen. Wenn ich Nein sage, weiß Russel, dass er ein Tabu entdeckt hat. Meinen Widerspruch bestraft er natürlich, und ich liebe das … aber es bleibt dann auch bei diesem Nein, und er wird es nie wieder verlangen.“
„Ich bin jetzt ziemlich neidisch.“
Sonya entlockte Sydney ein herzhaftes Lachen.
„Nein, ganz ehrlich, ich beneide euch beide. Ich bin jetzt seit einem Jahr, drei Monaten und einer Woche nicht mehr gevögelt worden, und ich bilde mir mittlerweile ein, Schwielen auf den Fingerkuppen zu bekommen. Ich wäre schon dankbar für einen One Night Stand.“
„Ach, komm, du findest noch deinen Mister Right.“
Emma streichelte tröstend, aber lachend, Sonyas Schulter.
„Warum kommst du nicht mal auf eine von Russels Dinnerpartys?“
„Warum klingt das so verschwörerisch?“
Sonya wandte sich von Sydney zu Emma.
„Ähm, weiß nicht, lass dich überraschen.“
Sydney schmunzelte und schob Sonya einen Stift und einen Zettel über den Tisch.
„Schreib mir deine Adresse auf, dann schick ich dir eine Einladung. Nächsten Monat findet wieder eine Party statt, und es ist alles erlaubt, aber nichts ist ein Muss.“
Die Honigblondine zögerte skeptisch und schrieb dann ausgesprochen langsam die Daten auf, als ob sie sich extrem darauf konzentrieren und eine Menge Mut aufbringen musste.
„Die Arbeit ruft wieder. Emilia, du hast meine Telefonnummer. Wenn du reden willst, dann melde dich. Egal wann.“
Mit Wangenküssen verabschiedete sie sich. Emma blickte ihr nach und bewunderte einmal mehr, mit welcher Eleganz Sydney sich bewegte.
„Ich muss auch zurück ins Restaurant, aber ich habe keine Ahnung, wie ich mit all diesen Infos im Kopf den Tag überstehen soll. Wenn ich nicht aufpasse, fragt mich der Koch noch, welcher Tisch 1x dominanter Hengst und 10x Peitschenhiebe für die Ungezogene bestellt hat.“
Sonya lachte, legte einen Geldschein auf das Tablett, auf dem bereits das Geld für Sydneys Kaffee lag.
„Du musst mir unbedingt mehr über diese Dinnerparty erzählen, okay?“
„Versprochen.“
Emma blieb noch sitzen, hielt ihre Tasse zwischen den Händen, ohne davon zu trinken. Sie erinnerte sich an das panische Erstickungsgefühl am Morgen nach der ersten Nacht mit Cedric. Es schien so lange her zu sein, als würden Jahre dazwischen liegen. In dem Moment war sie sich der Konsequenz ihres Spiels unterbewusst klar geworden. Auch wenn es noch länger gedauert hatte, bis sie sich die Wahrheit eingestand, instinktiv hatte sie geahnt, dass die drei Nächte ihr Leben verändern würden, ihre Denkweise, ihre Empfindungen und ihre Persönlichkeit. Jetzt begriff sie Cedrics Sorge. Es war ein Drahtseil, auf dem sie balancierte, und das einzige Netz war er. Seine Stärke, seine Ruhe und Geduld waren nötig, damit sie sich sicher und geborgen fühlte. Wenn er unsicher war, würde sie fallen. Jetzt verstand sie den Sinn in seinen Bedenken. Er fürchtete sich davor, wozu er fähig war, wenn sie sich ihm gänzlich unterwarf und seiner Verantwortung übergab. Gerade das ließ sie ihn noch mehr lieben als zuvor. Sie
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