Absolute Hingabe
tun. Komm her.“
Er öffnete seine Arme und presste sie sanft an sich. Cedric vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, sog den Duft tief in seine Nase.
„Du bist voller Emotionen. Was immer ich in dir wecken will, du zeigst es mir und raubst mir den Atem. Ich habe das Gefühl, in deinem Gesicht wie in einem Buch zu lesen. Das ist mir mit keiner anderen passiert. Ich möchte dich wütend, zornig, erregt, lustvoll, ängstlich und auch leidend sehen, und weiß, dass ich mich daran niemals sattsehen könnte.“
Emma schloss die Augen und klammerte sich an seine Wärme, die durch ihr dünnes Kleid strahlte.
„Ich hasse es, eifersüchtig zu sein, und auf die beiden war ich es besonders.“
„Auf beide?“
Sie lächelte, ohne den Kopf zu heben.
„Beide, weil du ihnen viel Aufmerksamkeit geschenkt hast. Ich war neidisch auf Sophia, weil du dich an ihr erregt und deine Lust an ihr gestillt hast, dabei wollte ich das sein. Und ich war wütend auf dich, genauso wie du es gesagt hast.“
Emma kniff ihm spielerisch in die Seite.
„Weil du Tom erzählt hast, wozu du mich gezwungen hast.“
„Ich liebe es, dich zu Dingen zu zwingen, die du gerne tun willst, dich aber zögern lassen. Der Moment, in dem der Genuss größer wird als deine Hemmungen, zaubert den schönsten Ausdruck auf dein Gesicht.“
Cedric hob ihr Kinn zu sich empor. Sein amüsiertes Zwinkern ließ ihr Herz höher schlagen.
„Und jetzt will ich dich tanzen sehen.“
„Was?“
„Komm.“
Er griff nach ihrer Hand und kehrte mit ihr zurück auf die Straße. Mit einer Hand winkte er ein Taxi herbei, öffnete die hintere Tür für Emma, und sie schmunzelte darüber, wie seine Anweisungen zu ihrer Sitzhaltung ihr schon selbstverständlich schienen. Cedric nannte dem Fahrer den Namen eines Nachtclubs in Soho, zog Emma an seine Brust und senkte seine Lippen auf ihren Kopf.
Kapitel 17
Warum wunderte sie sich eigentlich noch darüber, dass der Türsteher des beliebten Nachtclubs ebenfalls mit Cedric bekannt war? Er führte sie an der Warteschlange vor dem Eingang vorbei, begrüßte den dunkelhäutigen Mann an der Tür, der ihnen Einlass gewährte. Hinter ihnen wallten Beschwerden auf, doch die verhallten, sobald sie tiefer in den Rachen von The Jaw eindrangen. Auf der Tanzfläche bewegten sich schwitzende Körper nach der Musik eines bekannten DJs, der 80er Jahre Musik mit modernen Beats mixte. Die ehemalige Kirche hatte ihren religiösen Anklang nicht eingebüßt, doch heute tanzten hemmungslose Nachtschwärmer, Gothics und Punks zu ganz und gar nicht christlicher Musik unter den Augen der Heiligenbilder. Künstliche Spinnweben, Kunstdrucke von Gemälden von Vlad II. Dracul und Elisabeth Bathory und flackernde elektrische Kerzen sollten die alten Gemäuer in eine gruselige Atmosphäre tauchen. Emma fand die Gummifledermäuse etwas übertrieben, allerdings schmeckten die blutroten Drinks in den Reagenzgläsern nach leckerem Erdbeerlikör. Jedes Mal, wenn eine auf Vampir gestylte Kellnerin mit einem Brett dieser medizinischen Röhrchen vorbeikam, griff sie zu.
Cedric zog sie mit dem Rücken an sich.
„Trink nicht zu viel davon, sonst wirst du morgen mit einem bösen Schädel aufwachen.“
Sie lachte auf und bewegte sich zur Musik, die sie mitriss. Cedric bahnte sich einen Weg durch die tanzende Menge zur Bar und ergatterte einen freien Hocker. Er ließ sich mit dem Rücken zur Theke nieder und beobachtete Emma. Ausgelassen ließ sie ihre Hüften kreisen, rieb sich mit dem Körper an einen leidenschaftlichen Tänzer, der ihr am nächsten war. Cedric zog sich das Jackett aus. Die Hitze brachte auch ihn zum schwitzen. Emmas Haut glänzte von der Anstrengung, die ihr nichts auszumachen schien, und er genoss ihre Zügellosigkeit. Immer wieder schickte sie ihm einen Blick zu, als wollte sie sich vergewissern, dass ihm nicht missfiel, wie sie sich verhielt. Der Tänzer rieb seinen Körper dicht an ihren, fasste sie bei der Taille und bog ihren Rücken weit nach hinten. Seine Lippen zogen eine heiße Spur über ihren Hals bis zum Ansatz ihrer Brüste. Es musste wirken wie ein Balztanz, den er mit ihr vorführte. Der Schweiß auf ihrer Haut durchtränkte den dünnen Stoff des Kleides. Die Mischung der Hitze von rhythmisch zur Musik zuckenden Leibern und ihrer eigenen Bewegungen sorgte dafür, dass die Temperatur in dem Nachtclub stetig anstieg. Emma fühlte sich so frei und losgelöst, dass sie jeden Augenblick festhalten wollte. Die Eindrücke der letzten
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