Absolute Hingabe
vielleicht sogar alles beenden würde. Als er aus dem Nachtclub trat, funkelte sie ihn zornig an, weil er noch immer lachte.
„Ich habe dich gewarnt. Du wirst Dinge erleben, gegen die du dich sträuben wirst, trotzdem hast du dich darauf eingelassen.“
„Nicht darauf, dass du mich für Geld an einen anderen weiterreichst.“
„Es sind zwei.“
Sie lachte kalt auf und schüttelte ihren Kopf. Fassungslosigkeit mischte sich unter ihre Wut.
„Du bist vollkommen verrückt. Was ist das für dich? Was bin ich für dich? Ein Spielzeug? Ist das etwa die Art, wie du dich früher herumgetrieben hast?“
Cedric näherte sich ihr, und sie wich ihm weiter aus.
„Was ich früher getrieben habe, hat mit dir nichts zu tun. Erklär es mir, Emilia. Was schockiert dich?“
„Alles! Du erniedrigst mich zu einer Hure, willst mich dazu bringen, mit Fremden ins Bett zu steigen, um mich zu testen?“
„Ich erniedrige dich gern und, wie du bereits festgestellt hast, genießt du es. Du liebst die Aufmerksamkeit, die dir gleich zwei Männer schenken werden. Sie werden sich an dir vergnügen, und du wirst jeden Moment davon niemals wieder vergessen.“
Er bekam sie trotz ihrem Ausweichmanöver zu fassen. Emma zappelte in seiner Umarmung, presste ihre Hände abwehrend gegen eine Brust. Ihre Fäuste hieben auf seinen Rücken ein, und sie konnte die Tränen ihrer Fassungslosigkeit nicht mehr zurückhalten. Tröstend strich er über Emmas Kopf, wiegte sie in seinen Armen.
„All die Dinge heute Nacht habe ich zum ersten Mal getan, und ich habe sie mit dir erlebt. All das sind dunkle Fantasien, die ich nur mit dir teile, und ich habe in deinen Augen gesehen, dass du nicht abgeneigt bist, sie zu erleben, Emilia. Du wolltest diese Nacht. Ich werde dich nicht zwingen, mir gehorsam zu sein. Weil ich weiß, du wirst es freiwillig tun.“
„Warum sollte ich?“
„Weil du mich liebst, und weil du weißt, dass ich das Gleiche für dich empfinde, dass ich dich mehr als jede andere Frau in meinem Leben begehre. Ich wollte anfangs nur Rubens Fehler wiedergutmachen, aber ich will dich, Emilia, mehr als du ahnst. Ich will mehr von dir, als ich bisher jemals eingefordert habe.“
Er löste die Umarmung, hob ihr Gesicht und betrachtete sie abermals. Sanft wischten seine Daumenkuppen ihre Tränen von den Wangen.
„In den Tagen im Büro hast du dich gefühlt, als sei ich allgegenwärtig. Als würde ich dich beobachten und wäre persönlich anwesend.“
Emma nickte. Mit den Fingerspitzen tastete sie nach dem Halsband, als müsste sie sichergehen, dass es dort war. Cedrics Lächeln war gefährlich und unberechenbar, ebenso wie die Forderung, die noch immer im Raum stand. Sie schloss die Augen.
„Ich kann das nicht.“
„Warum nicht? Weil du dich schmutzig fühlst? Benutzt? Erniedrigt? Gedemütigt? Das alles habe ich dich erleiden sehen, und es hat mir und auch dir gefallen. Ich werde dir nicht sagen, wie hoch dein Preis ist, den du heute verdienen kannst. Aber ich weiß, was die Fantasie in deinem Kopf auslöst. Du wehrst dich, weil die Gefühle so echt und greifbar werden, dass du Angst vor dir selbst bekommst. Ich will nicht mehr spielen, Emilia, ich will dich wirklich besitzen und dich zu meinem Eigentum machen.“
Cedric streckte seine Hand nach ihr aus.
„Es ist deine Entscheidung.“
Emma zögerte, starrte auf seine Finger. Wenn sie danach griff, würde sie tun, wonach er verlangte und sich ihm völlig unterwerfen.
„Willst du testen, wie sehr ich dich liebe?“
„Wie kommst du darauf? Nein, ich weiß, was du für mich empfindest. Deswegen bist du hier, und es ist der Grund, warum ich dir meine Abgründe zeige. Niemand sonst kennt diese Seite von mir. Ich gebe zu, ich habe sie bisher auch kaum gekannt. Es waren nur Fantasien, dunkle Träume, die mich erregten, aber du bist diejenige, die sie unentbehrlich gemacht hat. Wie viele deiner Fantasien sind in den letzten drei Nächten wahr geworden?“
Ihr Herz setzte aus, schlug umso wilder weiter, und ihre Wangen färbten sich rot. Die Hitze in ihrem Gesicht breitete sich in ihren Hals, ihre Brust, bis hinunter zu ihrem Magen aus. Mit geschlossenen Augen streckte sie sich nach der Hand, die Cedric ihr reichte. Seine Lippen tupften warme, dankbare Küsse auf ihre Fingerspitzen. Sein sanfter Blick traf sie mitten ins Herz, und plötzlich erkannte sie darin eine Hingabe, die neu war.
„Der Bote wartet auf dich an der Bar.“
Mit einem Kuss auf ihre Lippen ließ er sie zurück,
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