Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

größten sozialen Bedürfnisse ist? In den 1960er-Jahren führte der Psychologe Carl Rogers, ein Mitbegründer der humanistischen Psychologie, ein dreigeteiltes Konzept des Wesens ein, das zwischen dem Ideal, dem wahrgenommenen und dem wahren Selbst unterschied. Rogers erklärt, dass sich unser Selbstwertgefühl im Kindesalter dadurch definiert, wie wir die Dinge interpretieren , die wir erleben. Dieser Ansatz, der als phänomenologisch bezeichnet wird, besagt, dass nicht die Dinge, die uns zustoßen, unsere Gefühle bestimmen, sondern unsere Interpretation dieser Dinge.
    Auch Rogers bezieht sich auf das, was der Mensch braucht, ausgehend von den grundlegenden Bedürfnissen – wie Essen und Kleidung – hin zu den sozialen, und seiner Meinung nach ist das bedeutsamste der sozialen Bedürfnisse, sich akzeptiert zu fühlen. Dies ist die wichtigste soziale Kraft, die unser Verhalten beeinflusst. Die Notwendigkeit, sich akzeptiert und geschätzt zu fühlen, wird in Elternhäusern, Schulen und Institutionen häufig vernachlässigt, mehr noch, sie wird zugunsten der sogenannten »Disziplin« oder »Leistung« oft völlig ignoriert. Leider neigen wir dazu, das schlechte Benehmen unserer Kinder, Schüler, Kollegen und sogar Freunde anzuprangern, ohne zu bemerken, dass wir damit genau das Verhalten verstärken, das wir doch eigentlich ändern wollen.
    Wie Dr. David Burns erklärt, »lautet die wichtigste Frage, mit der wir uns im Leben beschäftigen müssen: Wo liegt die Quelle wahren Selbstbewusstseins? Was wir erreicht haben, macht uns zufrieden, aber nicht glücklich. Selbstbewusstsein, das auf Erfolgen beruht, ist nur ein Pseudo-Selbstbewusstsein, es ist nicht echt! Die große Anzahl von erfolgreichen, aber deprimierten Menschen unter meinen Patienten ist dafür ein stichhaltiger Beweis. Genauso wenig kann man sein Selbstwertgefühl auf Aussehen, Talent, Berühmtheit oder Geld stützen. Marilyn Monroe und eine ganze Reihe anderer schöner, talentierter, berühmter und reicher Selbstmörder legen davon drastisch Zeugnis ab. Auch Liebe, Anerkennung, Freundschaft oder die Fähigkeit, problemlos bedeutsame zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen, tragen nichts zu dem Wert bei, den man sich selbst beimisst. Letztendlich bestimmt nur die eigene Wertschätzung, wie sich ein Mensch fühlt.«
    Der Weg zu Vertrauen und Selbstbewusstsein
    Um das Vertrauen in uns selbst zu festigen und unser Selbstbewusstsein zu stärken, ist es angebracht:
    –unsere Haltungen und Gewohnheiten genau unter die Lupe zu nehmen und nur diejenigen beizubehalten, die uns helfen, eine bessere Version von uns selbst zu erschaffen,
    –unsere Versprechen zu halten,
    –zu unseren Worten und Taten zu stehen,
    –glaubwürdig zu sein,
    –unsere Leistungen anzuerkennen.
    Selbstbewusstsein ist die Grundlage des Vertrauens. Wenn wir uns nicht selbst lieben, können wir kein dauerhaftes Vertrauen aufbauen. Die Bemerkungen der Bezugspersonen, die unser Selbstbild beeinflussen, sind für unser Selbstbewusstsein fundamental, denn sie wirken sich direkt darauf aus, wie wir uns selbst beurteilen.
    Wenn unser Selbstbewusstsein nicht echt ist, ist es auch das Vertrauen nicht. Wir können der Welt gegenüber Masken tragen, die vorgebliche Haltung eines Alleskönners übersteht allerdings weder den Lauf der Zeit noch kann sie Druck standhalten. Denn Selbstbewusstsein ist jenes Vertrauen, das man nicht vortäuschen kann, vor allem dann, wenn wir mit uns selbst allein sind.
    Um damit zu beginnen, unser Selbstwertgefühl aufzubauen, ist es das Beste, liebevoll zu uns selbst zu sein, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen und zu wissen, dass wir all das aussortieren können, aus dem wir keinen Nutzen ziehen, um es durch etwas zu ersetzen, das für unser Leben gut ist.
Übungen
    I. Anregungen, um über das Selbstbewusstsein nachzudenken: Mögen Sie sich selbst?
    Mit den folgenden Fragen möchten wir Ihnen dabei helfen, die Aspekte zu erkennen, an denen Sie arbeiten können, um das bestmögliche Selbstwertgefühl zu entwickeln. Wie wir in diesem Kapitel gesehen haben, ist das Bild, das wir von uns selbst haben, für ein gesundes Selbstvertrauen entscheidend. Daher werden wir durch Fragen verschiedene Bereiche und Aspekte des Lebens erkunden, damit Sie besser erkennen, wo Sie im Moment stehen, und vor allem, damit Sie sich darüber klar werden, wie Sie sein möchten und können, wenn Sie fest entschlossen sind.
    Nehmen Sie sich also einen Moment Zeit für die folgenden