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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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Jansen ist der Tote, ich weiß, mir geht es aber darum, was er so
getrieben hat. Hören Sie, machen Sie halblang, nicht so forsch zu Werke gehen. Anscheinend
weiß man, dass jemand dort ist … Von mir weiß es niemand, Frau Ehlig wusste es aber
schon. Vielleicht hat ja jemand mitgehört, als Sie es der Wachtel erzählt haben!
Haben Sie nicht? Nein, das glaube ich Ihnen auf’s Wort. Vielleicht gibt es dort
einen Informanten. Bei der Polizei in Hamburg, was weiß ich. Melden Sie sich, wenn
Sie etwas herausgefunden haben.« Tauner legte ohne weiteren Gruß auf und sah Pia
erstaunt an, die vor seinem Schreibtisch erschienen war und ein bisschen so tat,
als hätte sie heimlich von der Marmelade in der Speisekammer genascht.
    »Ich hab mal ein bissel nachgeforscht«,
sagte sie und legte Tauner einen Zettel hin.
    Tauner überflog ihn schnell, dann
hellte sich sein Gesicht ein wenig auf. »Brave Pia, hat der olle Tauner auch noch
recht?«
    »Das heißt ja noch nichts«, wollte
Pia abwiegeln.
    Jetzt war auch Uhlmann neugierig
und bewegte sich sogar. »Was denn?«
    »Bärlachs Vater ist im Innenministerium
angestellt, irgendein Sekretär, aber offenbar hat er lange für den BND gearbeitet,
war in der Botschaft in Moskau kurz vor dem Mauerfall.«
    Uhlmann verdrehte die Augen. »Na,
da hast du ja wieder eine prima Verschwörung aufgedeckt.«
    »Mach dich nur lustig, du Unwissender!
Der gute Herr Bärlach wurde entsendet, um politische Eklats zu vermeiden, oder sonst
was. Hätte mich doch gewundert, wenn die uns hier in Dresden so einen Superbuben
einfach nur zur Unterstützung geschickt hätten. Der ist jetzt in Hamburg gut aufgehoben!«
    Uhlmann sah das anders. »Noch besser,
du hättest ihn lieber hier gelassen, um die Drecksarbeit zu machen, während er spioniert.
Was soll er schon erzählen, wir kommen sowieso nicht voran.«
    Pia wollte
sich nicht gleich geschlagen geben. »Ich denke, er will seinem Vater beweisen, was
er alles kann, glaube nicht, dass er uns wirklich aushorchen will.«
    Uhlmann kämpfte
an seiner Front einsam weiter, ohne dem Einwand Pias Gehör zu verschaffen. »Was
willst du denn mit den Leuten aus Hamburg anstellen? Keiner von denen war zur Tatzeit
hier in der Stadt. Das haben wir überprüfen lassen, während du deinen Rausch ausgeschlafen
hast. Sie sind ziemlich bekannt in Hamburg und wurden in der fraglichen Nacht allesamt
gesichtet. Außerdem, wenn die den Ehlig hätten umbringen wollen, dann hätten sie
es gleich dort erledigen können. Wir suchen falsch, wir sollten Heiligmann überprüfen.«
    »Dann mach
das doch! Heiligmann scheint ja in deinen Augen ein ganz gewiefter Kerl zu sein.
Kommt nach Dresden, knallt den Bundestrainer ab, um dann am nächsten Tag zu sagen:
Hier, hier bin ich, nehmt mich! Er hat ein Alibi, auch wenn es eine Bordsteinschwalbe
ist. Warum suchst du nicht alle Hotels in Dresden und Umgebung nach Leuten ab, die
Ehlig nicht leiden mochten? Vielleicht stößt du auf mich, ich kann den Affen auch
nicht leiden!«
    »Du denkst
wieder, die ganze Welt hat sich verschworen gegen dich, du vermutest immer nur Komplotte.
Du glaubst, hinter irgendwelchen Türen sitzen miese Kerle und schmieden miese Pläne.
Und ginge es nach dir, ist Ehlig der Oberbösewicht.«
    Tauner schwieg
daraufhin, weil er wusste, dies störte Uhlmann am meisten. Er schwieg noch viel
länger, als er vorgehabt hatte. Er hatte gute Übung darin, lange Zeit hatte er sich
mit seiner Frau darin gemessen, bis sie schließlich den Mund aufgemacht hatte, um
ihn rauszuwerfen. Und wahrscheinlich hätte er auch dieses Schweigen gewonnen, doch
es klopfte an der Tür. Das Klopfen war keine Höflichkeitsgeste gewesen und der Klopfer
hatte dementsprechend gehandelt, es hatte nur den einen Zweck, nämlich sich nicht
vorwerfen zu lassen, man hätte nicht geklopft. Die Staatsanwältin platzte herein.
    »Guten Morgen«, rief sie so laut,
als wüsste sie, wie schlecht es Tauner ging. Dann legte sie Tauner etwas auf den
Tisch. »Reden wir mal über den Herrn Spechtler?«, fragte sie und lächelte eigenartig.
    Tauner runzelte die Augenbrauen
und ließ es gleich bleiben, denn sogar das tat ihm weh. Er nahm, was die Diekmann-Wachte
mitgebracht hatte, erkannte es als zusammengerollte Zeitung und rollte diese auseinander.
    Die Staatsanwältin beugte sich vor.
»Seite drei«, flüsterte sie hilfreich und duftete frisch wie eine Blumenwiese.
    Tauner blätterte zu Seite drei,
las kurz, atmete tief ein und wieder aus. »… sollte es doch

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