Abtruennig
legst.“
Da ich ihre Worte nicht wirklich einschätzen konnte, drehte ich mich zu ihr um. „Wie darf ich das verstehen?“
Scheinbar gedankenverloren spielte sie mit einer ihrer mahagonifarbenen Locken. „Nun, Mr. De Winter, sie müssen mir beweisen, dass es nicht so ist.“ Ein unbeschwertes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
Ich kniete mich vor das Sofa und streichelte ihre Wange. Die Wärme des Feuers tat seine erhoffte Wirkung, denn ihr Körper entspannte sich wieder. Ich seufzte. „Ich möchte doch nur, dass es perfekt für dich-“ sie unterbrach mich, indem sie mir einen Finger an die Lippen legte. „Nicholas, es ist perfekt!“ Das Licht der lodernden Flammen veränderte das Blau ihrer Augen. „Du, ich, eine abgelegene Hütte, Kaminfeuer und“, sie spähte an mir vorbei und blickte auf den Boden. „ein flauschiger Teppich. Das ist absolut klischeehaft“, sie nahm mein Gesicht in ihre Hände. „Aber was könnte vollkommener sein? Das hier ist der Inbegriff der Romantik, kein Mädchen könnte sich mehr wünschen!“
„ Tatsächlich?“, fragte ich ein wenig ungläubig. „Eine normale Frau wünscht sich auch einen normalen Mann.“
Liz schüttelte ihren Kopf. „Du irrst dich. Wir wünschen uns den perfekten Mann! Er sollte alle Eigenschaften haben, die du sowieso schon besitzt. Es mag ja sein, dass manche Mädels eine etwas andere Vorstellung im Kopf haben. Ich bin mir aber mehr als sicher, dass die meisten absolut meiner Meinung wären. Ich bin in der glücklichen Lage zu sagen, dass ich mein Gegenstück wirklich gefunden habe…“
Was konnte ich dagegen halten? Wieso um Himmelswillen sollte ich überhaupt etwas sagen, wenn sie tatsächlich so empfand?
„ Erfülle bitte nicht das traurige Vorurteil, dass alle Unsterblichen glauben sie seien nicht gut genug für uns Menschen“, fuhr sie fort.
Ich schmunzelte. „Ist das so?“
„ Ja, natürlich! In fast allen Romanen oder Filmen heißt es immer, nein – du hast mehr verdient. Ich bin ein Monster, blabla…ist euch vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass ihr nicht zwangsläufig Freaks seid? Ich finde eher, dass wir Sterblichen von Glück reden können, wenn wir-“ ich unterbrach ihre glühende Ansprache, indem ich sie kurzerhand küsste.
Ich war dieser Frau bedingungslos erlegen und die Tatsache, dass sie glücklich zu sein schien, ließ mich einfach alle Bedenken vergessen. Ich war schließlich nicht aus Stein. Ich wollte sie und was noch viel wichtiger war – Lesley wollte mich!
Ihre schlanken Finger gruben sich in mein Haar und ihr Körper streckte sich meinem entgegen. Meine Hände schlangen sich um ihre Hüften. Ich zog Liz vorsichtig von der Couch herunter und presste sie dabei dicht an mich. Ohne meinen Mund von ihrem zu lösen ließ ich mich nach hinten gleiten. Sie lag auf mir, doch ich drehte mich sofort wieder herum. Der flauschige Flokati bettete ihren schlanken Körper unter mir. „Bequem?“, fragte ich und stütze mich über ihr ab, so musste sie mein Gewicht nicht spüren.
Sie nickte hastig und ihre Wangen leuchteten vor glühender Leidenschaft. Ich ignorierte den betörenden Duft ihres Blutes, der mich in dieser Sekunde mit aller Wucht traf. Mein Verlangen nach ihr war nämlich ganz anderer Natur. Ich begehrte sie, wie ein Mann eine Frau begehrte.
Lesleys Atmung wurde wieder flacher, als sie ihre Arme plötzlich hinter ihrem Rücken verschränkte. Es dauerte einen kurzen Moment, bis ich begriff, was sie da gerade tat. Schlagartig wurde mir auf einmal heiß, sofern, das bei meiner Körpertemperatur überhaupt möglich war. Ihre zitternden Hände kamen zögernd wieder zum Vorschein. Der dünne Stoff des BHs rutschte langsam von ihrer weichen Haut. Angespannt hielt sie ihren Atem an.
Mein Blick strich über ihren entblößten Oberköper und ich konnte nicht anders, ich musste lächeln. „Meine Güte, du bist so wunderschön…“, hauchte ich. Erneut beugte ich mich zu ihr und ich küsste ihre sinnlichen Lippen. Der zarte Hauch von Vanille erfüllte meinen Mund und meine gesamten Sinne stellten sich nur auf eine einzige Sache ein. Lesley!
Ein wohliges Stöhnen entrann ihrer zarter Kehle, als sie sich meinen Liebkosungen hingab. Und wir brachen in diesem Augenblick eine Regel, die ich vor ein paar Wochen wohl nicht einmal annährend in Erwägung gezogen hätte.
Ihre zerbrechliche Sterblichkeit vermischte sich mit meiner rauen Unsterblichkeit.
16. Nächtlicher Besucher
Es war mittlerweile drei Uhr. Ich hatte
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