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Abtruennig

Abtruennig

Titel: Abtruennig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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tanzen.“ Sie schenkte mir ihr hinreißendes Lächeln und ich wusste, dass sich Liebe genauso anfühlen musste.
    „ Habe ich sie zum Flattern gebracht?“
    „ Ja.“
    „ Dann sorge ich dafür, dass sie niemals aufhören werden, mit ihren Flügeln zu schlagen.“
    Ich war bereit, mehr als das, um weiter zu gehen, doch mein Gewissen meldete sich in meinem Kopf. Widerwillig löste ich mich von ihr.
    Fragend und verwirrt zugleich blickte Liz mich an. „Was hast du?“
    „ Bist du dir sicher? Ich meine, möchtest du wirklich, dass wir-“ Sie legte mir einen Finger an den Mund.
    „ Scht…du machst dir zu viele Sorgen!“ Sie schob im selben Moment ihren Rolli etwas höher. „Es gibt nichts, was ich jetzt lieber tun würde.“
    Überrascht und überwältigt zugleich starrte ich sie für ein paar Sekunden einfach nur an. Lesley zog den Pullover aus und sah mich ebenfalls an. „Hilfst du mir mit den Jeans oder muss ich mich verbiegen“, scherzte sie lachend.
    Meine Hände umfassten ihre schlanke Taille. Ich befreite sie vorsichtig von der Jeans, ohne sie dabei auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    Sie lag da. Unter mir. So hübsch, zart und einfach nur bezaubernd! Es verschlug mir zum ersten Mal in meinem bisherigen Leben beinahe die Sprache, als ich sie im Ganzen betrachtete. Aufwendig verarbeitete schwarze Spitze verhüllte ihre weiblichen Rundungen. „Du bist so wunderschön!“
    Ohne ein Wort zu erwidern, schoben sich ihre schmalen Hände unter mein dünnes Hemd. Ihre Finger zogen es ein Stück höher und ich erledigte den restlichen Weg, indem ich es einfach über meinen Kopf abstreifte. Ich hätte es natürlich auch aufknöpfen können, aber das wäre natürlich nicht schnell genug gegangen.
    Liz starrte auf meine Brust und strich kaum merklich über meine kalte Haut. „Jetzt weiß ich, warum du so eisig bist.“
    „ Frierst du?“, wollte ich wissen.
    Sie schüttelte energisch den Kopf, ohne ihren Blick von mir abzuwenden. „Nein. Ich fürchte allerdings, dass du etwas abkühlend auf mich wirken wirst. Aber das ist vielleicht ganz gut so, weil ich sonst in Flammen aufgehen könnte.“
    Ich lächelte zufrieden. „Das ist ein gutes Argument…“
    „ Kannst du meine Berührungen eigentlich spüren?“
    „ Machst du Witze? Es fühlt sich unbeschreiblich an. Ich bin zwar kalt, aber nur äußerlich.“, ich lächelte. „Deine Wärme hinterlässt Spuren auf meiner Haut. Winzige elektrische Spannungen…“
    Ernüchterung machte sich plötzlich in ihren Augen bemerkbar. „Wenn ich auch ein Vampir wäre, dann würdest du meine Wärme nicht mehr spüren. Ich wäre doch dann genauso so wie du, oder?“
    „ Ja, aber ich bin mir sicher, dass es dann nur umso besser werden würde.“
    „ Wieso?“
    „ Nun, wie ich gestern sagte, verfüge ich über ein wenig mehr Stärke, als normale Männer. Ich könnte ein ganzes Rugbyteam alleine vom Platz fegen“, ich lachte innerlich bei dem Gedanken. „Also, müsste ich mich dann kaum noch konzentrieren. Ich könnte dich dann nicht mehr so ohne weiteres zerquetschen.“
    „ Was? So zerbrechlich bin ich nun auch nicht!“, protestierte sie mit gespielter Empörung.
    „ Nein, das ist wahr. Menschen sind uns aber nicht gewachsen, glaub mir. Wenn du so wärst wie ich, dann…müssten wir überhaupt gar keine Rücksicht mehr nehmen.“ Ich schob eine Augenbraue nach oben.
    Sie verstand anscheinend, was ich meinte.
    „ Aha…“
    Auf meiner weißen Haut schimmerten hier und da feine blaue Äderchen hindurch und sie kam nicht umhin, sie mit ihren Fingerspitzen zu verfolgen. „Du bist makellos“, gestand sie dann auf einmal.
    „ Nein!“, platzte es sofort aus mir raus. „Aber ich bin froh, dass ich dir gefalle.“
    Langsam und darauf bedacht, keine unnatürlichen Bewegungen zu machen, beugte ich mich wieder zu ihr, um sie zu küssen.
    Doch Liz hielt mich auf Abstand. „Ich möchte dich noch etwas fragen, Nicholas.“
    Dieser Satz löste in mir irgendwie ein ungutes Gefühl aus, aber ich nickte trotzdem.
    „ Wenn wir diesen Kreaturen damals in der Seitenstraße nicht begegnet wären, hättest du mir dann trotzdem offenbart, dass du ein Vampir bist?“
    Ich hatte so etwas geahnt und es wäre bedeutend einfacher gewesen, wenn ich gelogen hätte. Das konnte ich aber natürlich nicht. „Nein“, antwortete ich knapp und presste meine Zähne so fest zusammen, dass es beinahe schmerzte.
    Lesley seufzte. „Das dachte ich mir schon.“ Die Enttäuschung stand ihr

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