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Acacia 01 - Macht und Verrat

Acacia 01 - Macht und Verrat

Titel: Acacia 01 - Macht und Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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Idee, selbst über ihr Leben verfügen zu wollen. Sie legten die Arbeit nieder. Einige von ihnen brachten es mit der Forderung, den Bergleuten einen gerechten Anteil an den Früchten ihrer Arbeit zu gewähren, zu einiger Berühmtheit. Barack der Geringere, ein redegewandter, schwadronierender Prophet, hatte ihm endlosen Verdruss bereitet. Der Mann hatte sogar behauptet, Aliver Akaran werde zurückkehren. Sehr ärgerlich. Mit seinen Bemühungen bescherte er allen Beteiligten nichts als Ungemach. Den Streik hatte Hanish mittels einer Belagerung beenden müssen, was er sich eigentlich nicht hatte leisten können. Es hatte viele Tote gegeben. Was für eine Verschwendung von Arbeitskraft; und noch dazu völlig sinnlos.
    Die Numrek, die Gilde und die Lothan Aklun: Wie war es nur dazu gekommen, dass er ihnen allen so elend verpflichtet war? Im eisigen Cathgergen, fern der Macht und aller Privilegien, war ihm jedes einzelne Bündnis vollkommen vernünftig erschienen. Was sprach dagegen, eine Armee zu kaufen und sie mit den Reichtümern des eroberten Landes zu entlohnen? Was sprach dagegen, Händlern, die ihm helfen würden, sich zu bereichern, große Geldsummen zu versprechen? Gab es einen besseren Geschäftspartner als Lieferanten, die einen unersättlichen Markt versorgten, ohne dass man sie je zu Gesicht bekam? Keine Summe war ihm zu hoch erschienen, wenn sie ihm nur half, seine Ziele zu erreichen. Jetzt war er in jeder Beziehung klüger.
    Dass er lediglich eines der vier Akaran-Kinder hatte aufspüren können, war nicht die kleinste seiner Sorgen. Corinn blieb unversehrt und lebte nach wie vor unbehelligt in Acacia; sie ahnte nichts von dem Schicksal, das noch immer auf sie wartete. Ihre Anwesenheit hätte ihm eigentlich ein Trost sein sollen, eine Sorge weniger. Stattdessen war sie ihm eine Art Qual. Was würde er mit ihr anfangen? Was wollte er mit ihr anfangen?
    Sire Dagon biss in eine Pflaume, drückte mit den Schneidezähnen ein Loch in die Haut und leckte genießerisch die Feuchtigkeit auf. Er schluckte die Frucht nicht, sondern gab sich anscheinend mit dem Saft auf seinen Lippen zufrieden. »Jedenfalls, mit den Seeräubern, die entlang der Küste ihr Unwesen treiben, braucht Ihr Euch nicht mehr abzugeben. Selbst uns haben sie Schwierigkeiten bereitet, aber bislang haben wir auch noch nicht scharf durchgegriffen. Das werden wir jetzt jedoch tun, und bis zum nächsten Sommer haben wir das Problem gelöst. Die Ishat werden erfolgreich sein, wo Ihr Mühe hattet; dessen sind wir sicher. Wenn wir damit fertig sind, werden wir die Inseln in aller Stille in Besitz nehmen; Ihr werdet stolz darauf sein, die Küste von Seeräubern gesäubert zu haben.«
    »Warum wollt ihr diese Inseln haben?«, fragte Hanish.
    Sire Dagon überlegte einen Moment. Er tupfte sich Pflaumensaft von den Mundwinkeln. »Bevor ich Eure Frage beantworte, solltet Ihr bedenken, dass die Verdopplung der Quote Euch reicher machen wird als Acacia jemals …«
    »Wie können sie noch mehr wollen?«, unterbrach Hanish, der seine Ungläubigkeit nur schwer verbergen konnte. »Was machen sie mit all den Sklaven? Sie könnten kaum mehr verlangen, wenn sie ihr Fleisch verzehren würden.«
    Sire Dagon runzelte die Stirn und legte den Kopf schief, womit er zu erkennen gab, dass er sowohl die Frage als auch die Schlussfolgerung für geschmacklos hielt. »Solche Fragen stellt man nicht. Sie machen mit ihnen, was sie schon immer mit ihnen gemacht haben; dabei sollten wir es belassen. Bedenkt, dass dem ursprünglichen Quotenvertrag zufolge die Gilde der alleinige Mittler zwischen Acacia und den Lothan Aklun ist. In dieser Eigenschaft haben wir niemals irgendwelche vertraulichen Dinge einer Seite an die andere verraten. Das werde ich auch jetzt nicht tun. Wie gesagt, die Lothan Aklun geloben, an dieser Vereinbarung jetzt und in Zukunft nichts zu ändern. Des Weiteren werden wir die Quote in den Provinzen nicht überstrapazieren. In der Vergangenheit ist das bisweilen geschehen, doch es soll nicht wieder vorkommen. Sobald wir die erhöhte Quote eingeführt haben, werden wir die Außeninseln befrieden. Wir werden sie säubern, sie urbar machen und mit der Erzeugung beginnen.«
    »Was wollt ihr dort erzeugen?«
    »Das Einzige, das die Lothan Aklun von uns wollen.«
    Die Antwort stieg wie ein formloser Schatten aus der Tiefe von Hanishs Phantasie auf. »Ihr wollt dort Sklaven züchten.«
    Sire Dagon zeigte sich weder überrascht noch zufrieden wegen Hanishs Bemerkung. Er

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