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Acacia 01 - Macht und Verrat

Acacia 01 - Macht und Verrat

Titel: Acacia 01 - Macht und Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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Stand gebracht und in die Unternehmung eingefügt werden musste, übernahm Thaddeus die Ausbildung des jungen Mannes von Leeka Alain. Als sie eines Abends etwa hundert Meilen vor Bocoum und der talayischen Küste lagerten, teilte er sich das Zelt mit Dariel, Aliver und Kelis, der jetzt in vielerlei Hinsicht zum dritten Bruder geworden war. Dariel erkundigte sich nach den Numrek, die er noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Er wollte wissen, ob die Gerüchte zuträfen, die über sie umgingen.
    »Das kommt darauf an, welche Gerüchte du meinst«, erwiderte Thaddeus. »Einige sind zweifellos wahr. Andere wiederum nicht.«
    »Stimmt es, dass man sie aus ihrem Land vertrieben hat?«, fragte Dariel. »Ich habe gehört, deshalb hätten sie die Eiswüste durchquert und sich Hanish angeschlossen.«
    Thaddeus nickte. »Diejenigen, die den Acaciern nie in offener Feldschlacht unterlegen sind, kamen als besiegtes Volk in dieses Land, auf der Flucht vor einem Feind, den sie so sehr fürchteten, dass sie sich ins Ungewisse vorwagten.« Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. »Die Welt ist größer, als wir meinen, und birgt ungeahnte Schrecken. Aber lass dich davon nicht verwirren. Gegenwärtig ist Hanish Mein der Feind. Wenn wir ihn nicht schlagen, brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, was nach ihm kommen mag.«
    »Aber wie sollen wir die Mein schlagen, wenn uns das im ersten Krieg schon nicht gelungen ist?«, wollte Dariel wissen.
    Er hatte die Frage an Thaddeus gerichtet, doch der Kanzler überließ die Antwort Aliver. Der Prinz saß auf einem dreibeinigen Schemel, die Beine weit gespreizt, einen Ellenbogen aufs Knie gestützt, und massierte sich die Stirn. Dass er die Frage gehört hatte, zeigte er, indem er die Faust ballte und die Knöchel gegen den Schädel drückte. Als Thaddeus ihn betrachtete, wurde ihm klar, dass irgendetwas schwerer auf ihm lastete als üblich.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Aliver schließlich. »Es gefällt mir nicht, aber das ist die Wahrheit. Ich wünschte, ich könnte alle Bausteine am richtigen Ort haben, bevor ich Menschenleben in Gefahr bringe...«
    »Aber das kannst du nicht«, sagte Kelis, der wegen der anderen Acacisch sprach. »Wenn du abwarten wolltest, bis alles sich zusammenfügt, würdest du ewig warten. Es gibt viele Dinge, über die wir nicht alles wissen. Es gibt Gerüchte von Tieren, die die Lothan Aklun angeblich den Mein geschenkt haben. Antoks werden sie genannt. Aber niemand kann uns sagen, wie sie aussehen. Wir wissen es nicht, aber wir können nicht ewig warten.«
    Aliver ließ den Einwurf einen Augenblick im Raum stehen, ohne zu erkennen zu geben, was er davon hielt. »Dann wären da noch die Santoth. Sie sind der Grund, weshalb ich mich nicht dagegen gewehrt habe, dass alles so schnell geht. Ich weiß, wie mächtig sie sind. Ich glaube, sie werden uns helfen. Ich weiß nicht genau, wie, aber wenn jemand die Numrek besiegen kann, dann sie. Wenn sie an unserer Seite kämpfen, werden sie einen Weg finden.«
    Wieder fiel Dariel dazu eine Frage ein. »Du hast gesagt, wenn die Santoth an unserer Seite kämpfen. Ist es denn auch möglich, dass sie es nicht tun werden?«
    »Ihr Versprechen ist mit einer Bedingung verknüpft. Ich habe ihnen zugesichert, ich würde ihnen Das Lied von Elenet aushändigen. Sie sagen, das brauchen sie, um die Magie von den Fehlern zu befreien, die sich mit der Zeit eingeschlichen haben. Sie werden so lange im Süden bleiben, bis sich das Buch in meinem Besitz befindet.«
    »Aber wir rücken doch täglich weiter nach Norden vor«, gab Dariel zu bedenken.
    »Die Entfernung spielt keine Rolle. Ich stehe ständig mit ihnen in Kontakt. Das Band der Verständigung hat sich gedehnt, aber es ist nicht zerrissen. Glaub mir – sie können meine Gedanken hören, wenn ich sie zu ihnen aussende, und antworten mir, wenn sie mögen. Sollte mir das Buch morgen in den Schoß fallen, könnte ich sie unverzüglich herbeirufen. Das Problem ist, dass das Buch mir nicht in den Schoß fallen wird. Ich habe keine Ahnung, wo es ist, und bisher konnte mir das auch niemand sagen. In dieser Angelegenheit war ich zu nachlässig. Ich habe nicht für alle deutlich gemacht, wie unmissverständlich sie sich ausgedrückt haben... Ich habe immer gedacht, ich könnte.
    sie einfach zu Hilfe rufen, ganz gleich, ob ich das Buch nun gefunden habe oder nicht. Ich dachte, nach dem Sieg wäre noch Zeit genug, Das Lied von Elenet zu suchen und es ihnen zu geben. Dann würde

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