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Acacia 02 - Die fernen Lande

Acacia 02 - Die fernen Lande

Titel: Acacia 02 - Die fernen Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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Mission, Mena. Ich kann sie nur dir anvertrauen. Selbst wenn unser Bruder hier wäre, würde diese Aufgabe an dich gehen. Viel mehr als Dariel bist du der Zorn, der die Schwerthand der Akarans antreibt. Und du wirst schon bald Gebrauch davon machen müssen.« Sie hielt inne und sah Mena offen an. »Ich hätte diese Worte ohnehin verwendet, aber seit ich gesehen habe, wie du gegen die Numrek gekämpft hast, meine ich es noch viel ernster, bin ich mir noch viel sicherer. Ich danke dir für das, was du getan hast, Mena. Ich hatte von deinen Taten nur gehört. Ich habe sie geglaubt, aber ich habe sie nicht verstanden. Jetzt verstehe ich sie, glaube ich – zumindest ein bisschen.«
    Von all den vielen Menschen – Generäle und einfache Soldaten, Marah und Krieger aus allen möglichen Provinzen –, die ihre kriegerischen Fähigkeiten gerühmt hatten, hatte niemand Mena so stolz gemacht, wie Corinn es gerade mit ihren Worten getan hatte.
    »Ich habe aus erster Hand erfahren, dass die Auldek ihren Marsch während ihres Winters beginnen werden. Sie planen das Ganze so, weil sie auf diese Weise festes Eis unter den Füßen haben werden, wenn sie das gefrorene Meer oberhalb der Eiswüste überqueren, auch wenn das bedeutet, dass sie während der ersten Wochen leiden werden. Wenn wir das mit den Erkundungen der Gilde vergleichen, kommen wir zu dem Schluss, dass sie im Mittsommer auf dem Mein-Plateau ankommen könnten, wenn sie nicht aufgehalten werden.«
    »Das ist zu früh«, sagte Mena.
    »Ja, das ist zu früh. Schauen wir uns einmal diese Karten an.« Sie winkte Mena zu sich heran. Als sie nebeneinanderstanden, fuhr Corinn mit einem Finger an der Westküste der Bekannten Welt entlang, vom Seengebiet nordwärts, weiter an der Eiswüste entlang und über die Grenze hinaus, an der acacische Karten normalerweise endeten. »Ich habe eine Möglichkeit vorgeschlagen, wie wir ihren Vormarsch verlangsamen können. Auf dem Pass, über den sie wahrscheinlich von ihrem Land in unseres kommen werden, könnte eine kleine Streitmacht sie einige Zeit aufhalten. Es ist ein schmaler Streifen Land, vollkommen gebirgig. Wenn sie auf dem Seeweg reisen würden, könnten sie ihn umgehen, aber die Auldek fürchten das Meer. Also werden sie sich mit ihrer gesamten Streitmacht durch eine Reihe enger Pässe hindurchwinden müssen. Das wäre so oder so schon nicht leicht, aber ich habe vor, es ihnen noch sehr viel schwerer zu machen.«
    Sie schickt mich in den Tod, dachte Mena. Einen Augenblick lang sann sie darüber nach, ob sie das verletzen sollte. War es ein größeres Verbrechen, eine Schwester oder einen Bruder in den sicheren Tod zu schicken, oder verriet es eine Art Heldenmut ihrerseits?
    »Vielleicht schlägst du sie ja sogar zurück. Vielleicht entscheidest du den Krieg dort oben im fernen Norden schon. Das würde den Sängern etwas zum Jubeln geben, was?«
    Mena nickte. Das war es, was ihre Schwester von ihr wollte. Das war es, was ihre Königin von ihr erwartete, und obgleich sie das alles noch immer nicht richtig verstand, fühlte sie sich außerstande, sich ihr zu widersetzen. Was konnte sie angesichts von Corinns Gewissheit sonst tun?
    »Wir werden für morgen eine Besprechung mit allen auf Acacia arrangieren, die dich beraten können, aber du wirst bald aufbrechen müssen. Sehr bald. Ich habe eine Schaluppe für dich herrichten lassen, die in drei Tagen aufbrechen wird. Sie wird dich zunächst nach Denben bringen; dann wirst du über Land weiterreisen, auf dem Tabith-Weg. Bis du dort ankommst, werden deine wichtigsten Generäle sich ebenfalls dort eingefunden haben, und bald werdet ihr nach Norden ziehen. Deine Truppen werden größtenteils aus Candoviern bestehen, aber ich lasse nach Freiwilligen suchen, mit einer beträchtlichen Belohnung für alle, die sich melden. Vielleicht schließen sich dir auch ein paar von Dariels Piraten an. Es heißt doch immer, sie lieben das Kämpfen, stimmt’s?« Sie lächelte. »Das sind nur die groben Umrisse. Morgen kannst du alle genaueren Fragen stellen, die du stellen willst, und du wirst die Antworten erhalten. Ich weiß, wie viel ich von dir verlange, aber wen kann ich darum bitten, wenn nicht diejenige, der ich am meisten traue? Mena – Schwester – Akaran, nimmst du diesen Auftrag an?«
    »Natürlich«, sagte Mena. Du hast mir gar keine andere Wahl gelassen, Corinn – Schwester – Akaran.
    »Wunderbar.« Corinn lächelte strahlend. »Lass diese Wüstlinge bereuen, dass sie jemals

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