Accra: Roman (German Edition)
-Lieferanten in der Tudu Road. Auf dem Pflaster hatten sich bereits zahlreiche Obdachlose für die Nacht eingerichtet.
Während sie den Lastwagen beim Laden und Entladen zusahen, teilten sich Tedamm und seine Jungs den Akpeteshie, den sie gekauft hatten. Er war bitter und stark und schoss ihnen wie ein Flammenwerfer ins Gehirn.
» Chaley , es heißt, einer hat Ebenezer gekillt«, sagte Antwi. »Hast du schon gehört?«
»Ja, hab ich«, antwortete Ofosu. »Wer weiß, wen er genervt hat.« Kichernd sah er zu Tedamm, der ihn einen Moment lang anstarrte, ehe er ihm die flache Hand seitlich an den Schädel klatschte. Ofosu machte einen Satz nach hinten, hielt sich die Wange und quiekte wie ein Schwein.
»Red keinen Scheiß«, fuhr Tedamm ihn an.
Dann fesselte etwas weiter oben in der Straße seine Aufmerksamkeit. »Da ist diese Comfort, von der ich euch erzählt habe«, sagte er und nickte in ihre Richtung. Sie kam auf die Jungen zu, überquerte jedoch die Straße, als sie die drei bemerkte. »Gehen wir und schnappen sie uns.«
Sie holten sie ein und umzingelten sie wie ein Rudel streunender Hunde. Tedamm sagte ihr, dass er ihren schönen Kupferteint und ihren großen Hintern liebte. Lachend warf sie den Kopf in den Nacken. Tedamm legte einen Arm um sie, und gemeinsam schlenderten sie die Tudu Road entlang. »Trink was von dem Akpeteshie«, forderte Tedamm sie auf. »Mach schon, ist gut für dich.«
Sie nahm einen Schluck und spuckte ihn sofort aus. Die drei Jungen lachten.
»Nimm mehr.« Tedamm hielt ihr die Flasche an die Lippen. Ein bisschen von der Flüssigkeit rann ihr übers Kinn.
»Ich weiß, wo wir hingehen können«, sagte Tedamm und zwinkerte seinen Jungs zu.
Er nahm Comfort bei der Hand, und Antwi und Ofosu folgten ihnen. Jemand kam ihnen entgegen. Im dürftigen Licht brauchte Tedamm einen Moment, bevor er Issa erkannte. Dieser schritt geradewegs auf sie zu und machte keinerlei Anstalten, ihnen auszuweichen. Als sie etwa zwei Meter voneinander entfernt waren, blieben sowohl Issa als auch Tedamm stehen. Issa blickte zu Ofosu, Antwi und Comfort, dann wieder zu Tedamm.
»Du bist wohl froh, dass Ebenezer tot ist.«
»Was redest du denn?«, fragte Tedamm.
»Du hast ihn umgebracht, weil er dir nicht sein Revier überlassen hat.«
» Kwasea! ««, erwiderte Tedamm. »Du verschwendest meine Zeit.«
»Wart’s nur ab. Das wird dir noch leidtun.«
Issa behielt Tedamm im Blick, als er an ihm vorbeiging. Kaum war er ein Stück auf Abstand, lachte Tedamm ihn aus und rief ihm Beleidigungen hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war.
»Kommt«, sagte er zu den anderen. »Gehen wir.«
Er bog in eine schmale Gasse zwischen Jabs Electric und der Ghana Commercial Bank ein. Die Gasse war nicht asphaltiert, und es gab in ihr nur einen Vodafone-Kiosk und eine Ziegelmauer am Ende der Sackgasse. Außer der Beleuchtung des Geldautomaten fiel kein Licht hinein.
Antwi hockte sich auf einen Betonklotz, und Ofosu kniete sich hin, während Tedamm sich mit dem Rücken an eine Mauer lehnte und Comfort zu sich zog. Er flößte ihr mehr Akpeteshie ein. Je betrunkener sie wurde, umso leichter konnte er ihre Brüste entblößen und mit ihnen spielen. Er wartete, bis Comfort so gut wie nichts mehr mitbekam. Dann legte er sie auf den festgetretenen Sand, schob ihren Rock nach oben und zerriss ihren dünnen Slip. Antwi und Ofosu hielten Comforts Beine auseinander. Mehr als bereit zog Tedamm sich die Hose bis zu den Schenkeln herunter. Comfort schrie auf, als er mit voller Kraft in sie hineinstieß. Er drückte ihr die Hand fest aufs Gesicht. Aus ihrer Nase lief Blut über seine Finger, als sie sich immer verbissener wehrte. Tedamm erregte es. Zwischen seinen Stößen rang Comfort nach Luft.
Dann hörten sie, wie ein Wagen in die Sackgasse einbog, und als Nächstes sahen sie die Scheinwerfer.
»Da kommt wer!«, rief Antwi.
» Haltet sie! «, keuchte Tedamm. Er konnte jetzt nicht aufhören, denn die Lava begann zu fließen. Antwi rannte weg, dicht gefolgt von Ofosu. Und der Vulkan brach aus.
Atemlos zerrte Tedamm seine Hose hoch und drehte sich um. Der Wagen war stehen geblieben, die Frontlichter auf Tedamm gerichtet. Er war so geblendet, dass er nicht erkennen konnte, was für ein Auto es war; auf jeden Fall war es nicht klein.Die Tür ging auf, und jemand, ein Mann, stieg aus und trat vor den linken Scheinwerfer.
»Wer bist du?«, rief Tedamm.
Der Mann, dessen Gesicht im Schatten lag, rührte sich nicht. Plötzlich bekam
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