Ach so!
erst auf der Hochgeschwindigkeitsaufnahme:
Der Blitz trifft zunächst auf die Wasseroberfläche. Da
Wasser den Strom schlecht leitet, kann die Energie nicht vollständig an einem Punkt
abfließen. Daher breitet sich der Blitz über die Wasseroberfläche in alle Richtungen
aus. Die Energie ist in der Nähe des Einschlagpunktes so hoch, dass das Wasser beim
Kontakt mit dem Blitz sofort verdampft. Es bildet sich eine Wasserwelle. Je weiter
man vom Einschlagpunkt entfernt ist, desto schwächer wird der Strom.
Als Ersatz für einen Menschen ging bei diesem Experiment eine
Testpuppe ins Wasser. Sensoren im Becken erfassten die jeweiligen Spannungen.
Erneut der Blitzschlag: Dieses Mal schlug er direkt in die
Puppe. Das Experiment wurde mehrfach wiederholt und die Puppe im Becken an
unterschiedlichen Stellen positioniert, doch immer zeigte sich dasselbe Ergebnis:
Die Puppe – oder in der Realität der Schwimmer – wurde getroffen und wirkte wie ein
Blitzableiter. Der Grund: Der Blitz bevorzugt die höheren Objekte, und mitten in
einem See gibt es keine Bäume oder Häuser, die den Blitzschlag ablenken könnten.
Selbst wenn man untertaucht, ist man chancenlos, denn auch unter Wasser fließt noch
gefährlich viel Strom durch den Körper des Tauchers.
An diesem Tag knallte es häufig in der Halle, und am Ende
gab es eine eindeutige Erkenntnis: Wenn es gewittert – raus aus dem Wasser!
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Wie funktioniert ein Feuerlöscher?
17 Er ist rot und steht meist eher unbeachtet in der
Ecke, doch im Notfall ist er die Rettung: der Feuer löscher. Aber wie funktioniert
er?
Zunächst gilt bei jedem Brand: Man muss schnell reagieren.
Als Laie unterschätzt man, wie schnell sich ein Feuer ausbreitet. Schon nach wenigen
Minuten geht ein ganzes Zimmer in Flammen auf, und giftige Gase machen spätestens
dann jeden Löschversuch zu einem lebensgefährlichen Unterfangen. Nur in der
Anfangsphase eines Brandes hat man also überhaupt eine Chance.
Oft reichen zu Beginn Wasser oder eine Decke zum Löschen,
doch schon bald braucht man den Feuerlöscher. Nur nebenbei gefragt: Wissen Sie in
diesem Moment, wo Ihrer hängt? In den meisten Haushalten nutzt man sogenannte
Pulverlöscher. Beim Auslösen wird eine Druckpatrone aktiviert, woraufhin über eine
Düse das Pulver verstreut wird.
In alten Feuerlöschern nutzte man sogar Backpulver! 10 Dieses sogenannte
Natriumhydrogencarbonat zersetzt sich oberhalb von 50 °C, wobei Wasser und
Kohlendioxyd entstehen. Beim Backen lockern die kleinen CO 2 -Bläschen den Teig auf. CO 2 löscht jedoch auch das Feuer.
Inzwischen werden bessere Pulvermischungen
eingesetzt, und je nach Anwendung unterscheidet man zwischen den Brandklassen A, B,
C und D. 11
Moderne Löschpulver wirken wie eine mikroskopische
Branddecke, denn sie trennen den Sauerstoff in der Luft vom brennbaren Stoff und
ersticken so den Brand.
Im Rahmen eines Tests auf einem Spezialgelände bei der
Feuerwehr hatte ich die Gelegenheit, einen präparierten Brand zu löschen. Der
Ausbilder verriet mir, dass Laien häufig den Fehler begehen, zunächst selbst zu
löschen, und nicht sofort die Feuerwehr alarmieren. Diese Verzögerung koste
wertvolle Zeit.
Die Handhabung des Geräts ist zwar einfach, doch auch hier
kann man vieles falsch machen! Bei einigen Modellen wird der Löscher direkt am Griff
betätigt. Wenn man dann den Schlauch nicht festhält, schnellt er hoch und verletzt
den Bediener.
Und so geht’s: Schlauch lösen, Druckpatrone aktivieren,
damit das Treibgas entweicht und im Feuerlöscher Druck entfaltet, und dann von vorne
nach hinten bzw. von oben nach unten sprühen. Man sollte immer in Windrichtung
arbeiten, denn sonst nebelt man sich ein und hat schnell Probleme mit den
Rauchgasen. Bei größeren Bränden sollte man gleich mit mehreren Löschern arbeiten –
und zwar gleichzeitig, nicht nacheinander.
Bei meinem Experiment klappte es ganz gut, doch schon nach
wenigen Sekunden war der Feuerlöscher leer. Daher muss man von Anfang an gezielt
arbeiten.
Mit etwas Geschick schafft es ein Laie, die Flammen zu bekämpfen,
doch in jedem Fall sollte man mit Wasser nachlöschen, denn sonst entzünden sich die
Glutnester erneut. Es staubt übrigens extrem, und das feine Löschpulver bedeckt
schnell den ganzen Raum. Das ist in der Tat ein Nachteil, denn vor allem bei kleinen
Bränden sind die Folgeschäden durch das Löschmittel oftmals
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