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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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derIngenieure für unser Vorhaben gab
     es immer »von oben« eine Absage. Offensichtlich war die Automobilindustrie gar nicht
     so erpicht auf das Ergebnis eines Kollisionstests bei hoher Geschwindigkeit. Wir
     gaben dennoch nicht auf und beschlossen nach zahlreichen Absagen, selbst einen Test
     durchzuführen.
    Journalisten berichten normalerweise über Ereignisse, doch
     nun machten wir unseren eigenen Versuch. Trotz Sperre und ohne Wissen ihrer Chefs
     halfen uns Ingenieure und Techniker mit wertvollen Tipps und Ratschlägen: Von der
     Haltung des Dummys bis zur Position der Hochgeschwindigkeits-Kameras musste nämlich
     alles stimmen. Der Standard-Crashtest verlangt zum Beispiel, dass das Fahrzeug genau
     mit 40 Prozent der Vorderseite auf die Barriere treffen muss. Dazu gehört auch, dass
     der Wagen nicht mit dem eigenen Motor beschleunigt, sondern von Stahlseilen gezogen
     wird.
    In unserem Fall zog ein Lastwagen unser Testfahrzeug über
     einen Flaschenzug und beschleunigte es in acht Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wir
     setzten ein »ausgeliehenes« High-tech-Dummy in unser Unfallfahrzeug und statteten es
     mit zahl reichen Beschleunigungssensoren aus, denn nur so kann man sich ein präzises
     Bild der Beschleunigungskräfte machen, die im Moment des Aufpralls auf die Insassen
     wirken. Die Vorbereitungen waren akribisch, denn bei diesem außergewöhnlichen
     Versuch wollten wir uns nicht durch Verfahrensfehler angreifbar machen. In solchen
     Momenten zählt gute Team arbeit, und die Mitarbeiter von »Quarks & Co« waren
     grandios!
    Die Kollision dauerte gerade einmal eine Zehntelsekunde.
     Ein heftiger Knall gefolgt von gespannter Stille. Die surrenden
     Hochgeschwindigkeitskameras zeigten uns aus verschiedenen Perspektiven, was bei
     dieser so anderen Kollision passiert war, und es wurde schnell klar, warum die
     Automobilindustrie bei diesem Versuch nicht mitmachen wollte:
    Die Vorderseite des Wagens, die üblicherweise den Stoß auffängt,
     wurde komplett eingedrückt und teilweise in den Innenraum der Fahrgastzelle
     geschoben. Bei unserem Dummy federte der Kopf nicht wie üblich vom Airbag zurück,
     sondern durchschlug ihn und prallte auf das Lenkrad. Schwere Kopfverletzungen wären
     die unausweichliche Folge gewesen. Die Belastung des Oberkörpers durch Gurt und
     Lenkrad war extrem, denn kurzzeitig wirkte auf den Körper eine Bremskraft, die dem
     Sechzigfachen der Erdbeschleunigung entsprach. Ein Mensch hätte sich dabei mehrere
     Rippen gebrochen und eine Lungenquetschung zugezogen. Auf den Zeitlupenbildern
     konnte man zudem sehen, wie unser Dummy unter dem Gurt nach vorne rutschte und hart
     mit den Knien anstieß. Die Folge wären Oberschenkelbrüche, eine beidseitige
     Beckenfraktur und innere Verletzungen an Leber und Darm gewesen.
    Im direkten Vergleich mit dem Euro-NCAP-Test bei 64 km/h
     war die auf den Dummy wirkende Kraft bei unserem Versuch mit 100 km/h mehr als
     doppelt so groß. Es ist ein Gesetz der Physik: Die Energie des Aufpralls wächst
     quadratisch im Verhältnis zu der Geschwindigkeit. Doppelt so schnell fahren
     verdoppelt daher nicht einfach die zerstörerische Energie, sondern vervierfacht sie.
    Ein menschlicher Fahrer hätte unseren Crash trotz
     Knautschzonen, Airbags und Sicherheitsgurt höchstwahrscheinlich nicht überlebt.
    Unsere Daten belegen, dass all die sinnvollen
     Sicherheitsmaßnahmen in unseren Autos bei hoher Geschwindigkeit irgendwann an ihre
     Grenzen stoßen.
    Die beste Sicherheitsmaßnahme ist daher: Fuß vom Gas!

[Menü]
    Was tun, wenn der Blitz ins Wasser einschlägt?
    16 In Gedanken hatte ich mir die Frage schon länger
     gestellt: Was ein Blitz beim Einschlag in einen Baum oder in ein Haus anrichten
     kann, ist bekannt. Doch was geschieht, wenn man im Meer oder in einem See von einem
     Gewitter überrascht wird? Was, wenn der Blitz ins Wasser einschlägt?
    Da dies in der freien Natur schwer zu überprüfen ist,
     haben meine Kollegen von »Kopfball« das Duisburger Hochspannungslabor aufgesucht. Es
     war übrigens das erste Mal, dass ein solcher Versuch durchgeführt wurde. Der
     imposante Generator in diesem Labor erzeugt künstliche Blitze mit einer Spannung von
     über zwei Millionen Volt! Für den Test wurde in der großen Versuchshalle ein
     Schwimmbad aufgebaut. Nach einer Aufladezeit gab es dann per Knopfdruck einen
     gigantischen Blitz. Allein der Knall ist Angst einflößend. Was dann in Bruchteilen
     einer Sekunde abläuft, erkennt man

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