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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Interesse untersuchte er den zweiten Schrank.
    In festen, mit Samt ausgeschlagenen Kästen lagerten hier Flexoretten aller Hersteller. Neben neuen Modellen gab es auch einige veraltete, und zwei Waffen stammten sogar aus der Dan-Epoche. Sie hatten noch Klingen aus biegsamem Stahl und keinen Ladungsschutz.
    Sadsh schätzte den Wert der Waffen auf insgesamt zwei Millionen delische Dollar.
    Ehrfürchtig legte er die antiken Flexoretten in ihre Kästen zurück. Er probierte eine Ellerton , fand sie aber nicht gut ausbalanciert. Die MacMason stellte er zur Seite, da er sie schon ausprobiert hatte. Er öffnete den nächsten Kasten.
    Die Flexorette lag auf bernsteingelbem Satin. Die Klinge war geschwärzt, etwas breiter als üblich, und als er sie nahm, fühlte sie sich auch schwerer an. An der Spitze saß nicht das übliche Entladungsknöpfchen, sondern ein kleiner Kristall. In der Vertiefung, in der die Waffe gelegen hatte, stand in dünnen schwarzen Lettern: Achat von Dor .
    Sadsh präsentierte sie, warf sie in die Luft, fing sie wieder auf und schaltete schließlich den Trainingsautomaten ein.
    Er schleuderte die Flexorette gegen den Übungsarm und sie kam in einem schellen, sauberen Überschlag zu ihm zurück. Der Griff glitt in seine Hand, als würde sie ihm gereicht. Beim zweiten Wurf kam sie genauso schnell und lag genauso gut auf seinen Fingern.
    Sadsh ging in die Grundstellung und absolvierte einige Durchgänge mit dem Automaten. Zufrieden lief er dann zum Spiegel, um die Übungen ohne Gegner zu machen.
    Während der Bodensequenz kam Lord Kippun in den Trainingsraum. Er hatte diesmal nur einen Leibwächter dabei.
    „Fahren Sie fort“, sagte er zu Sadsh.
    Es war Sadsh nicht angenehm, beobachtet zu werden, aber er führte die Bodenübungen zu Ende, ehe er aufstand und Lord Kippun begrüßte.
    „Ich sehe, diese Klinge passt zu Ihnen“, sagte Lord Kippun. „Lassen Sie uns ein paar Schläge wechseln!“
    Er wählte die MacMason und eröffnete mit der MacMason-Schrittfolge.
    Sadsh merkte, wie schwer es ihm fiel, seine Bewegungen zu verlangsamen. Er kam sich ungeduldig und aggressiv vor. Er bremste sich mit Anstrengung. In den genau festgelegten Folgen der MacMason-Schritte wichen sie vor und zurück, umkreisten einander, führten die Klingen so nah zueinander, dass sie knisterten, sich aber nicht berührten.
    „Sie sind steif“, sagte Lord Kippun. „Wahrscheinlich haben Sie Ihre Gegner im Krieg bezwungen, aber es hat sie verkrampft gemacht. Ich spüre förmlich Ihren Widerwillen gegen einen Kampf, der sie zwingt, tatsächlich zu töten.“
    Sadsh erwiderte nichts.
    Er atmete kontrolliert und leitete zur delischen Eingangsfolge über. Lord Kippun akzeptierte den Wechsel und hatte mit dem delischen Stil keine Schwierigkeiten.
    Nach der zweiten Sequenz keuchte Sadsh. Er setzte sich auf die Bank.
    Lord Kippun ließ sich von seinem Leibwächter einen langen malerisch schwingenden Mantel aus schwarzem Samt über die Schultern legen und schloss ihn mit einer brillantbesetzten Nadel.
    Er schritt auf den Spiegel zu, verneigte sich, präsentierte die Klinge und sprach eine Formel, die Sadsh nicht verstehen konnte. Mit Leichtigkeit und Eleganz begann er dann eine Schrittfolge, die Sadsh noch nie gesehen hatte. Sie führte Lord Kippun einmal im Kreis durch den großen Raum. Danach löste er die Nadel und führte nun in der rechten Hand die Flexorette und in der linken Hand den Mantel.
    Die Sequenz ähnelte einem energischen Tanz.
    Sadsh lehnte an der Wand und kämpfte gegen seine Bewunderung an.
    Der Mantel schwang in Schleifen, knatterte manchmal, so heftig wurde er bewegt, und ließ ahnen, welche zusätzliche Waffe er in einem Kampf sein würde. Dabei ließ Lord Kippuns Aufmerksamkeit für die Arbeit der Schwerthand nicht eine Sekunde lang nach. Jede Folge gelang vollkommen rund, fehlerlos und graziös.
    Danach ließ Seine Lordschaft roten Tee servieren.
    Sadsh atmete den Dampf ein.
    „In einem ernst gemeinten Kampf würden Sie mich umbringen.“
    Lord Kippun lächelte.
    „Allzu leicht. Aber ich habe gesehen, dass Sie mit dieser Klinge sehr viel besser in die Drehungen gehen. Sie scheinen etwas mehr Gewicht in der Hand zu brauchen. Haben Sie früher mit einer schweren Waffe geübt?“
    „Mit einer alten Delos.“
    „Dann wollen wir doch mal das Tempo erhöhen! Vollziehen wir die Folge noch einmal, aber diesmal in Kampfgeschwindigkeit! Was halten Sie davon?“
    „Gern.“
    Sadsh hatte selbst den Eindruck, an

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