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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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wahr?«
    Andreas gab keine Antwort und starrte aus dem Fenster. Wenn Cordula aufwachte, würde sie ohne jeden Zweifel erzählen, wie sie vor ihm weglaufen wollte, aus Angst, er könnte ihr etwas antun.
    „Aber neben der Schädelbasisfraktur hat sie keine weiteren schweren Verletzungen davongetragen, oder ?«
    »Sie hat sich auch noch den Fuß gebrochen, als sie die Treppe hinunterstürzte. Aber ansonsten hat sie Glück im Unglück gehabt. Sie wird wohl einige Zeit über im Krankenhaus liegen. Dr. Mergens hat Frau Kellermann schon gesagt, dass eine Fazialislähmung eintreten könnte. Dabei können diejenigen Muskeln, die das Gesicht bewegen, temporär beeinträchtigt werden. Auch bleibende Hörstörungen sind dann nicht ausgeschlossen. Aber sie wird auf jeden Fall bei klarem Verstand sein .«
    „Das hört sich doch gut an !« , tat Andreas erleichtert, obwohl er innerlich schon längst nach einem Ausweg aus seiner wahrscheinlich schon bald eintretenden Erklärungsnot suchte. Falls Cordula aufwachte und die Wahrheit über ihn ans Licht käme, würde er nicht nur seine Frau und seine Familie verlieren, sondern auch Marc, der bestimmt durchdrehen würde, wenn er erfuhr, dass Andreas für Cordulas Unfall verantwortlich war, auch wenn es nicht seine Absicht gewesen war. Dass er außerdem eine lange Zeit ins Gefängnis käme, war für ihn nebensächlich.
    Er musste handeln und zwar schnell.
     
    Daniel hatte es sich bequem gemacht. Es war für ihn zum Ritual geworden, direkt nachdem er zu Hause ankam, ins Schlafzimmer zu gehen und sich als Erstes seiner strengen, unbequemen Arbeitskleidung zu entledigen und einen Trainingsanzug anzuziehen, noch bevor er irgendetwas anderes tat. Der nächste Schritt war meistens der, bei Marc anzurufen. Ihre täglichen Telefonate gehörten zu ihrem gemeinsamen Leben ebenso wie die üblichen SMS am Morgen und am Abend.
    Eben erst hatte er den Hörer aufgelegt. Marc hatte ihm die schockierenden Nachrichten von Cordula mitgeteilt. Daniel mochte die forsche, vorlaute Frau, die ihn anscheinend inzwischen genauso schätzte wie Marc. Er konnte gut kontern, wenn sie mal wieder einen kessen Spruch auf den Lippen hatte und sich im Gegenzug lange mit ihr unterhalten, selbst wenn es nur um Themen wie Star Wars - Filme ging, die sie beide leidenschaftlich gern sahen. Dass ausgerechnet Cordula einen schweren Unfall hatte und jetzt im Koma lag, hatte ihn total umgeworfen. Er machte sich große Sorgen um die gemeinsame Freundin.
    Er freute sich allerdings auch auf Marcs Besuch am nächsten Tag. Sie hatten sich darauf geeinigt, einen Spaziergang am Rhein zu machen, um nach den schlechten Nachrichten wenigstens ein Highlight vor sich zu haben.
    Daniel konnte sich ein Leben ohne seinen hübschen Lehrer nicht mehr vorstellen. Er wusste, dass Marc vor ihm viele Männerbekanntschaften gepflegt hatte, während er zwei langjährige Beziehungen hinter sich hatte. Er hatte sogar mit seinen Exfreunden zusammengewohnt und die Hoffnung noch nicht aufgegeben, mit Marc in absehbarer Zeit zusammenzuziehen.
    Marc hatte sich in den letzten Jahren ein großes Stück auf ihn zu bewegt. Er war in seine Nähe gezogen, hatte einen Schlussstrich unter sein unbeständiges Liebesleben gesetzt und ihm immer wieder zu verstehen gegeben, dass Daniel für ihn der „Mann fürs Leben« war. Eine gemeinsame Wohnung wäre jetzt die logische Konsequenz.
    Nachdem er seine Mails gelesen hatte, öffnete er den Link zu einem schwulen Internetportal. Er fand es aufregend, auf dieser Homepage nach Bildern von attraktiven Männern zu suchen, die andere User ins Netz stellten.
    Normalerweise suchte er hauptsächlich unter den Kategorien „Junge Männer« oder „Twens", weil er auf schlanke junge Männer stand, probierte heute aber das Stichwort „Real Men - Kerle und Machos« aus.
    Ein paar Klicks später erregte ein Bild seine Aufmerksamkeit. Ein junger schwarzhaariger Mann, der Sex mit einem behaarten Muskelprotz hatte. Das Foto wäre ihm nicht weiter aufgefallen, wenn der eine von beiden ihm nicht bekannt vorgekommen wäre. Er vergrößerte das Foto und starrte sprachlos auf den Bildschirm. »Das darf doch nicht wahr sein! Das ist ja Marc! "

9
    »Entschuldige, dass ich erst jetzt mit dem Essen komme, aber ich habe es einfach nicht eher geschafft !« Hektisch stellte Sonja ihren Korb mit Lebensmitteln auf einen Stuhl in der Küche und erwärmte einen Teller mit Eintopf in der Mikrowelle.
    „Das macht nichts", erwiderte Andreas. „Ich bin

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