Acht cropped
hinter dir, wie?"
„Du etwa auch?«
Andreas gähnte. »Oh ja! Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht auf der Wache. Erst ein Einsatz um vier Uhr, der sich als Fehlalarm herausstellte, und um kurz nach fünf ging es dann wieder so richtig zur Sache. Ein Auto hat die Kurve an der Bahnhofstraße nicht gekriegt, kam von der Fahrbahn ab und hat sich dreimal überschlagen. Du glaubst gar nicht, wie schwer es war, den Fahrer aus dem Wagen zu bekommen. Er war schwer verletzt. Aber was heizt der auch nachts wie der Teufel durch die Stadt! Es hat über eine Stunde gedauert, die Straße wieder frei zu bekommen. Du weißt ja noch, wie das ist. Glücklicherweise waren zu der Zeit nicht so viele andere Autos und Gaffer unterwegs. Stell dir vor, es wäre zur Rushhour..."
Marc unterbrach Andreas. „Das ist alles sehr interessant, aber warum rufst du mich am frühen Samstagmorgen an. Bestimmt nicht, um deine Einsätze mit mir zu diskutieren, oder ?«
„Du hast recht . Ich bin grad auf dem Weg nach Hause. Ich hätte es nicht bis Sonntag ausgehalten. Ich musste einfach deine Stimme hören oder dir zumindest auf die Mailbox sprechen, dass ich dich liebe. Das wird mir jetzt immer klarer. Marc, ich kann nicht mehr ohne dich! Bitte, gib uns beiden doch eine Chance! Ich will mehr für dich sein als nur der Geliebte. Es hat zwar acht Jahre lang gedauert, das einzusehen, aber dafür bin ich mir jetzt ganz sicher. Ich gebe mein komplettes Leben für dich auf, wenn du nur willst. Wir müssen es einfach versuchen..."
Marc seufzte unentschlossen. Vor acht Jahren wäre er Andreas für seine Worte um den Hals gefallen, doch jetzt machten sie alles nur schlimmer. Wie sollte er sich von Andreas trennen, wenn der bereits dabei war, sein Leben für ihn auf den Kopf zu stellen?
„Andreas, ich kann das jetzt nicht so entscheiden. Du weißt, dass ich Daniel liebe. Und du gehörst zu deiner Familie. Es ist was anderes, ob man sich einmal im Monat heimlich sieht oder das komplette Leben umkrempelt !«
„Das weiß ich doch selber! Aber ich glaube, dass Cordula uns auf die Schliche gekommen ist, war ein Wink des Schicksals. Es hat mir deutlich gemacht, dass die Heimlichkeiten aufhören müssen. Wenn wir beide zueinander stehen, kann uns niemand etwas anhaben. Wir müssen für unsere Liebe kämpfen !«
„Und was ist, wenn ich das gar nicht will?", erwiderte Marc stockend. Es war für ihn überaus erstaunlich, dass Andreas Cordulas Erpressung jetzt sogar im positiven Licht sah.
„Das glaube ich dir nicht! Du willst dass genauso, wie ich es will. Glaub mir, in den acht Jahren habe ich dich besser kennengelernt als jeder andere Mensch. Vor mir hast du keinerlei Geheimnisse. Aber gib mir jetzt bitte noch keine Antwort. Denk noch einmal in Ruhe darüber nach, Marc. Wir können uns ein ganz neues Leben aufbauen, wo immer das auch sein mag. Du musst es einfach nur wollen!"
Marc schluckte und kämpfte mit den Tränen. „Ist gut. Ich melde mich in den nächsten Tagen bei dir. Ich werde Cordula ohnehin bald besuchen. Vielleicht schaffen wir es dann, uns zu sehen. Bis dann!"
Er schaltete sein Handy aus, blieb aber lange im Carport stehen, bevor er den Motor seines Wagens startete und losfuhr. Das Gespräch mit Andreas hatte die Sache für ihn nicht gerade einfacher gemacht.
Marc betrat Daniels Souterrainwohnung mit gemischten Gefühlen. Gerade die Ungewissheit, was Daniel wusste und was nicht, quälte ihn, sodass er sich förmlich nach einer klärenden Aussprache sehnte, auch wenn sie für ihn einschneidende Konsequenzen haben könnte.
Daniel war noch am Frühstücken, als Marc in das kleine WohnEss-Zimmer trat. »Guten Morgen, mein Schatz! " Daniel warf Minney von seinem Schoß und nahm Marc kräftig in die Arme. Marc schloss die Augen und genoss das Gefühl der Geborgenheit und Wärme. »Du hast mir so gefehlt !« , sagte er nur und wandte sich dann der neugierigen Katze zu, die vom Katzenbaum aus das Geschehen beobachtete. »Und dich habe ich auch vermisst, du kleiner Racker !«
Die grau getigerte Katzendame schnurrte genüsslich, während Marc sich die Zeit nahm und sie ausgiebig streichelte. Das ist meine Welt !, dachte er. Hier bei Daniel und Minney fühlte er sich zu Hause. Immer stärker deutete sich ihm die Entscheidung an, die von ihm gefordert wurde. Andreas war ein attraktiver Mann mit toller Ausstrahlung, der ihm Abenteuer, pure Männlichkeit und geilen Sex bieten konnte. Aber ein Gefühl der Geborgenheit und Heimat würde er
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