Acht cropped
bei ihm nicht finden.
„Trinkst du noch einen Kaffee mit mir ?« , fragte Daniel und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, in die Küche. Marc grinste. Daniel wusste ganz genau, dass er einen Kaffee mit einem Schuss Milch und mit einem Löffel voll Zucker wollte. Nicht nur Andreas glaubt mich zu kennen, ging es ihm durch den Kopf. Daniel kennt mich mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch besser. Bis auf meine heimlichen Treffen mit Andreas natürlich.
Daniel stellte den dampfenden Kaffee auf Marcs Platz. Marc wollte so schnell wie möglich Klarheit schaffen und fiel gleich mit der Tür ins Haus. »Was meintest du eigentlich gestern mit deiner SMS? Ich habe keine Ahnung, um was für Nacktfotos es sich da handeln soll. Ich habe mich doch noch nie nackt ablichten lassen."
„Das denkst du !« , schmunzelte Daniel. Ihn schien die ganze Sache nicht aufzuregen oder wütend zu machen, sondern vielmehr zu amüsieren. „Anscheinend hat einer deiner reizenden verflossenen One-Night-Stands heimlich eine Kamera installiert und gestochen scharfe Aufnahmen davon gemacht, wie du seinen Arsch bearbeitest."
„Was?!« Marc glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. »Zeig mir bitte sofort das Foto !«
„Komm, wir trinken jetzt erst mal in Ruhe unseren Kaffee, dann gehen wir an den Computer, und ich zeige dir die Sünden deiner Vergangenheit .« Es bereitete ihm sichtlich Vergnügen, ihn auf die Folter zu spannen.
Hoffentlich sind es tatsächlich Aufnahmen aus meiner wilden Zeit Paderborn. Denn das scheint Daniel nicht sonderlich zu beunruhigen. Aber was, wenn es Bilder sind, die mich mit Andreas zeigen ?, dachte Marc voller Sorge. Endlich startete Daniel den Computer und öffnete einen Ordner mit dem Namen »Eigene Bilder". „Wie du siehst, konnte ich dich sogar ohne Probleme aus dem Internet herunterladen", sagte er augenzwinkernd. »Ich wollte schon immer mal ein Nacktfoto von dir haben. Schade nur, dass da so ein komischer anderer Kerl mit auf dem Bild ist." Marc schüttelte ungläubig den Kopf und starrte schon zwei Sekunden später auf die Aufnahme, die ihn beim Sex mit Andreas zeigte. Und für ihn war ohne Zweifel ersichtlich, dass es sich bei dabei um ein Foto handelte, das höchstens ein oder zwei Jahre alt war, zumal er im Hintergrund das Hotelzimmer in Valscheid ausmachen konnte.
„Na, was sagst du zu deinem Pornobild ?« , Daniel sah ihn neugierig an.
„Ich hatte keine Ahnung, dass ein Foto gemacht wurde! Wie ist das denn möglich, dass ich das überhaupt nicht mitbekommen habe ?«
„Dein behaarter Muskelprotz hatte wahrscheinlich schon heimlich alles vorbereitet und die Digicam so eingestellt, dass sie in regelmäßigen Abständen Fotos von euch in Action geschossen hat. Kein Wunder, dass du nichts gemerkt hast. Es gibt da weder Blitzlicht noch Knipsen. Dafür landest du frisch auf dem Tisch im Internetportal, und dein damaliger Lover freut sich wahrscheinlich einen Ast ab, dass er sich damit brüsten kann, mit so einem hübschen Kerl Sex gehabt zu haben."
Marc erwiderte nichts. Er war heilfroh, dass Daniel davon ausging, das Foto sei schon vor Jahren entstanden. Zum Glück waren die Bilder wirklich nicht von besonders brillanter Qualität, außerdem hatte Marc sich äußerlich nicht wesentlich verändert, und Fotos von Andreas hatte Daniel nie zu Gesicht bekommen, deshalb beschloss Marc, die Wahrheit zunächst einmal nicht zu erwähnen, sondern seinen Freund im Glauben zu lassen, die Aufnahme wäre schon vor seiner gemeinsamen Zeit mit ihm entstanden.
„Da kannst du mal sehen, dass man niemandem auf der Welt trauen kann, schon gar nicht einem Kerl, mit dem man einmal hemmungslosen Sex hat und den man danach nie wiedersieht", sagte er schließlich.
Daniel nickte. »Und genau aus diesem Grund bin ich froh, dass wir uns gefunden haben. Denn du weißt, dass du mir voll vertrauen kannst, und ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. So, wollen wir jetzt aufbrechen und an den Rhein fahren ?«
Marc kam sich wie ein großer Verräter vor, als er mit Daniel einen Picknickkorb für ihren Ausflug packte. Er wusste, dass sein Freund etwas Besseres verdient hatte als ihn, einen Lügner, der ihn schon von Anfang an betrogen hatte.
Sein schlechtes Gewissen sowie seine Wut auf Andreas legte sich etwas, als Daniel während der Fahrt anfing, von alltäglichen Dingen bei der Arbeit zu sprechen. Marc spürte, dass das Thema Nacktfoto für ihn abgehakt war, und war froh, dass sein Freund es auf die leichte Schulter nahm
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