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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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und nicht weiter nachbohrte. Er selber hatte Daniel noch gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, das Bild wieder aus dem Netz zu nehmen, aber er machte ihm keine Hoffnungen. „Was meinst du, wie viele User auf der ganzen Welt das Bild inzwischen kopiert und heruntergeladen haben, mein Schatz? Selbst wenn du deinen Typen von damals anrufst, zur Schnecke machst und aufforderst, es aus dem Internet zu ziehen, so wird es auf zig anderen Homepages immer noch erscheinen. Du kannst nur die Hoffnung haben, dass dich niemand erkennt und bei der Vielzahl an im Netz eingespeisten Pics das Interesse an eurem Foto nicht so groß ist." Dabei ließen sie es erst einmal bewenden. Marc nahm sich zwar vor, Andreas in die Mangel zu nehmen, aber die Tatsache, dass Daniel kein großes Drama aus der Sache machte, stellte ihn für den Moment erst einmal zufrieden.
    Während Daniel sich über anstrengende Kunden und ärgerliche Telefonate mit seinen Vorgesetzten mokierte, sah Marc ihn lange schweigend an. Was konnte er sich glücklich schätzen, so einen Freund zu haben! Schon immer hatte er eine Vorliebe für Südeuropäer gehabt, ob Spanier, Griechen oder Türken. Und Daniels italienische Abstammung konnte man ihm deutlich ansehen. Das schwarze Haar, die dunklen Augen, die sonnengebräunte Haut und sein strahlendes Lächeln unterstrichen seine temperamentvolle, aber dennoch warmherzige Art. Die Tatsache, dass er alles andere als schwul wirkte, sorgte auch immer wieder dafür, dass er in der Stadt oder bei der Arbeit von jungen Frauen angeflirtet wurde. Dankbar strich Marc über Daniels Unterarm und fasste einen Entschluss: Ich werde nächste Woche ein für alle Mal einen Schlussstrich unter die Affäre mit Andreas ziehen. Das bin ich Daniel schuldig. Ich kann nur hoffen, dass er nie hinter mein wirkliches, großes Geheimnis kommen wird.
    Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Hallo?"
    Marc erhielt zunächst einmal keine Antwort, sondern hörte ein Schluchzen am Ende der Leitung. Endlich sagte die Stimme: »Ich bin es, Frau Kellermann."
    Erschrocken fuhr Marc zusammen.
    »Guten Morgen, Frau Kellermann! Gibt es etwas Neues von Cordula?"
    Mit zitternder Stimme erzählte sie: „Heute Morgen wollte Dr. Mergens Cordula vom Beatmungsapparat nehmen. Die Ärzte meinten, sie wäre so weit, dass sie selbstständig atmen könne. Leider kam es bei der Abkopplung zu Komplikationen. Anscheinend hatte Cordula ein schwaches Herz, was aber nie festgestellt worden ist. Auf jeden Fall erlitt sie beim Abkoppeln einen Herzstillstand und konnte auch nicht wiederbelebt werden. Marc, Cordula ist tot!"
    Marc konnte nicht glauben, was er da härte. »Was? Aber gestern schien doch alles stabil zu sein! Warum haben die Ärzte sie nicht einfach weiter künstlich beatmet?"
    „Die Ärzte können nichts dafür. Ob sie Cordula heute oder in den nächsten Tagen von der Beatmungsmaschine genommen hätten, spielt doch keine Rolle. Das Umstellen auf die eigene Atmung löst beim Patienten anscheinend immer so etwas wie einen Schock aus. Normalerweise verkraften sie den problemlos, ja, erwachen sogar teilweise aus dem Dauerschlaf. Aber anscheinend hat Cordula ihr schwaches Herz von ihrem Vater geerbt. Du weißt ja, dass mein Mann vor fünf Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist. Warum haben wir unser Kind nie zur Untersuchung geschickt? Sie könnte noch leben! Ich war dabei, als die Maschinen auf der Intensivstation alle angefangen haben zu piepen und die Ärzte und Schwester wie wild durcheinander gelaufen sind, um Cordula wiederzubeleben. Meine Güte, ich war dabei, als meine einzige Tochter starb!"
    Marc wollte ihr so gerne etwas Tröstendes sagen, aber er fand keine passenden Worte. Frau Kellermann wollte auch nicht, dass er zu ihr kam, um ihr in den wohl schwersten Stunden ihres Lebens beizustehen. „Mein Sohn Manuel ist schon aus München auf dem Weg zu mir. Wir werden in den nächsten Stunden alles Notwendige erledigen und die Beerdigung organisieren. Ich werde dich dann auch noch einmal anrufen, denn ich sähe es so gerne, wenn du, als ihr bester Freund, aktiv am Geschehen beteiligt wärst."
    „Natürlich!", antwortete Marc. „Ich melde mich am Montag noch mal, damit wir über alles reden können. Sie können mich selbstverständlich auch vorher jederzeit anrufen."
    „Das weiß ich. Vielen Dank, mein Junge. Machs gut." Sie legte auf.
    Marc sah mit starrem Blick durch die Vorderscheibe.
    Daniel legte ihm die Hand auf den Oberschenkel und

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