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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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Dieser Wahnsinnige hat einen Plan. Ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass er denkt, ich würde anders auf seinen Brief reagieren. Diese Botschaft mit dem Kondom sollte mich schocken, abstoßen, mich total entsetzen. Ich sollte mich vor dir ekeln und dich mit einem riesigen Arschtritt in die Wüste schicken, damit er als der edle Ritter wieder genau das sein würde, was er all die Jahre lang war, nämlich der einzige konstante Faktor in deinem schwulen Leben. Er dachte wahrscheinlich, ich würde mich von dir trennen und du würdest reumütig zu ihm zurückkommen .«
    »Und, wirst du das tun ?« , fragte Marc unterwürfig.
    „Was?«
    Marc blieb stehen und sah ihn hilflos an. „Dich von mir trennen?"
    Daniel atmete tief ein und aus. »Glaub mir, dieser Gedanke ging mir gestern durch den Kopf. Dann allerdings habe ich mir die Frage gestellt, ob ich uns beide damit nicht nur bestrafen würde. Marc, wenn du diesen einen Fehler nicht gemacht hättest, und glaub mir, es war ein gewaltiger Fehler, dann wärst du für mich der ideale Partner auf der ganzen Welt.«
    Er machte eine kurze Pause. Marc sah ihn erwartungsvoll an. „Letztendlich habe ich mir gesagt, dass niemand perfekt ist. Auch du nicht. Wenn du mich wirklich liebst, zudem etwas aus dieser ganzen Geschichte gelernt hast und mir versprichst, in Zukunft offen und ehrlich zu mir zu sein, dann bin ich bereit, es weiter mit dir zu versuchen. Es sei denn, du willst unbedingt einen weiteren Kondom verschickenden Wahnsinnigen kennenlernen und dich selbst unglücklich machen .«
    Wortlos nahm Marc ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. Erst nach einer ganzen Weile antwortete er: „Ich habe doch die ganze Zeit über nur dich gewollt. Ich war es nur nicht gewöhnt, dass eine Partnerschaft tatsächlich funktioniert. Weißt du, über kurz oder lang sind alle vorherigen Beziehungsversuche in die Brüche gegangen. Ich hatte wohl einfach den Glauben an die einzig wahre Liebe verloren. Aber auf einmal warst du da. Ich liebe dich, Daniel. Und ich habe dich die ganze Zeit über geliebt .«
    »Gut, dann werden wir auch dieses Problem lösen. Irgendwie müssen wir Andreas gemeinsam aufhalten, bevor er noch mehr Unheil anrichtet. Aber ein Gutes hat die Sache mit dem Kondom sogar .«
    Marc sah ihn fragend an. »Ich wüsste nicht was, außer, dass es bewirkt hat, dass wir dadurch offen über alles reden können .«
    „Das meine ich nicht", sagte Daniel. »Durch das benutzte Kondom weiß ich wenigstens, dass ihr Safer Sex praktiziert habt .«
     
    Sie erwachte davon, dass Andreas ihr zärtlich eine Haarsträhne von der Stirn strich. »Guten Abend, meine Schöne. Bist du vor dem Fernseher eingeschlafen ?«
    Tatsächlich hatte die Müdigkeit Sonja übermannt, nachdem sie Tom ins Bett gebracht hatte. Zwischen irgendeiner Arztserie und den immer wiederkehrenden Werbespots musste sie eingenickt sein und erschrak nun beinahe, als ihr Ehemann vor ihr stand.
    Sofort hatte sie wieder die Bilder der ausgeschnittenen Zeitungsletter vor Augen. Sie versuchte allerdings, ruhig zu bleiben, und fragte: »Was machst du denn hier? Du hast doch Dienst!"
    „Ich komme grad zurück vom Krankenhaus. Ich bin heute für den Dienst mit dem Notarzteinsatzfahrzeug eingeteilt worden und habe Dr. Mergens nach einem Einsatz zurück ins Krankenhaus gebracht. Da dachte ich mir, statte doch mal deiner wunderbaren Gemahlin einen kurzen Besuch ab. Ich habe meinen Piepser dabei."
    Er setzte sich neben sie auf die Couch und fuhr fort: »Und, wie war dein Tag?"
    Sie erzählte Andreas von ihrem dienstfreien Tag zu Hause. »Ach ja, und unser kleines Malheur vom letzten Sonntag habe ich auch entfernt. Du erinnerst dich an das Kirschsaftmassaker in deinem Arbeitszimmer ?«
    Gespannt wartete sie auf eine Reaktion von Andreas, die ihren Verdacht, dass er irgendein geheimes Vorhaben ausübte, bestätigen würde. Doch Andreas erwiderte nur: »Wie könnte ich das vergessen? Es war ein herrlicher Abend! Schade nur, dass du heute die Arbeit damit hattest. Eigentlich hätte ich dir doch beim Putzen helfen müssen. Ich war schließlich ebenso am Verschütten des Safts schuldig wie du .«
    Da war er wieder. Der Mann, den sie liebte. Viel zu selten hatte sie diesen gefühlvollen Andreas in den letzten Wochen und Monaten erfahren dürfen. Aber war das nicht natürlich, dass Partner im Alltag nicht immer ihr allerbestes Gesicht aufsetzen konnten, sondern auch zwischenzeitlich gereizt, gemein oder überspannt

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