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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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nicht.
    Finn verschwand aufs Klo, und ich kotzte innerlich, als klar und deutlich seine Pinkelgeräusche zu hören waren und anschließend ein knatternder Furz.
    War ich hier bei der versteckten Kamera, oder was?!
    Ich sprang wieder auf und war mit dem nächsten Schritt aus der Kabine rausgejumpt. Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wohin sich unsere Liebeskranken verzogen. Ich sprintete hinterher und hatte meinen Fuß in der Tür, bevor Pa sie schließen konnte.
    »Das glaube ich jetzt nicht«, ächzte ich und schaute mich mit großen Augen um.
    Außenkabine mit riesigem Bullaugenfenster. So groß wie ein Palast – na ja, ein Zwergenpalast, aber immerhin mindestens viermal so groß wie die Dunkelkammer, in der ich mit Finn hausen sollte.
    »Und uns schickt ihr in so ein Loch.«
    »Aber ihr habt doch auch einen Fernseher«, verteidigte sich Linda.
    »Pah, von wegen. Du sagst immer, dass zu viel fernsehen schädlich ist und ich lieber an die frische Luft gehen soll«, schlug ich sie mit ihren eigenen Waffen.
    Pa schob mich einfach aus der Kabine. »Mach kein Drama daraus, Rick.«
    Fassungslos stand ich vor der geschlossenen Tür und wusste nicht, ob ich explodieren oder in Selbstmitleid versinken sollte. Da bemerkte ich, wie eine dunkle Gestalt mit hochgeschlagenem Jackenkragen den Gang entlanghuschte. Kein Zweifel, das war Wutz!
    »Hey, Sie da!«, rief ich. Ich musste ja so tun, als ob ich ihn nicht kannte.
    Wutz schaute kurz zu mir herüber, zeigte mir einen Vogel und eilte dann in die andere Richtung davon.
    Ich sprintete hinter ihm her.
    Der Gang war lang und Wutz war echt schnell. Aber ich war jung und extrem verzweifelt und hatte ihn eingeholt, noch bevor er seine Chipkarte ins Schloss der Kabinentür schieben konnte.
    »Was soll das?«, keuchte ich leise und fügte dann der Tarnung wegen lauter hinzu: »Ich wollte
Sie
nur etwas fragen. Auch wenn ich
Sie
überhaupt nicht kenne.«
    »Hau ab, los!«, knurrte Wutz. »Sonst vergesse ich meine gute Erziehung.«
    Von wegen Erziehung, der hatte gar keine!
    »Wutz, du musst mir helfen«, flüsterte ich. »Ich soll mit Finn in einer Minikabine pennen – im Doppelbett! Du musst mit Pa reden, bitte, ich ersticke!«
    Blitzschnell hatte Wutz meinen Kragen gepackt und zischte mir mit oberfieser Agentenstimme zu: »Wenn du nicht sofort abhaust, dann erstickst du wirklich gleich. Und zwar hier!« Damit ließ er mich los, schaute sich hektisch um und verschwand in seiner Kabine.
    Ich starrte einen Moment verdattert auf die Tür. Dann schleppte ich mich zurück ins Loch, wo Finn zum Glück das Klo verlassen hatte und mittlerweile auf dem Bett saß.
    »Wo warst du?«
    »Sind wir jetzt siamesische Zwillinge, oder was?«, regte ich mich auf. Aber dann erzählte ich es ihm doch …
    »Und die haben echt die Luxuskabine mit doppeltem Bullaugenfenster?«, fragte Finn.
    Ich nickte.
    »Und Wutz wollte dich tatsächlich erwürgen?«
    Wieder nickte ich.
    »Schrecklich, das ist ja echt fies«, fand Finn.
    Noch einmal nickte ich. »Wäre ich bloß mit der Dauerwelle mitgegangen«, überlegte ich laut.



Pa und Linda – auch
das Verräterpärchen
genannt – lagen glücklich und zufrieden auf dem Sonnendeck und hielten Händchen.
    Drei Reihen vor ihnen entdeckte ich Mary samt Helena.
    Spontan beschloss ich, zur anderen Seite überzulaufen. Mein verächtlicher Blick, den ich den beiden im Vorbeigehen zuwarf, verfehlte allerdings seine Wirkung, weil die zwei mal wieder rumknutschten. Pa hing an Lindas Lippen, als ob er sich in einen Blutegel verwandelt hätte.
    Uuuärghs!
    »Kann ich mich zu dir setzen?«, flehte ich meine Oma an.
    In Marys Gesicht ging kurz die Sonne auf, aber sofort schoben sich ein paar dicke Wolken davor. »Tut mit leid, Rick, ich möchte mich an unsere Abmachung halten.«
    »Das ist doch nicht
meine
Abmachung. Ich habe nichts damit zu tun.«
    Mary schüttelte den Kopf. »Stimmt. Aber dein Vater und Linda möchten es so und das respektiere ich.«
    Ich holte tief Luft und schaute verzweifelt zum Himmel – na ja, eigentlich nur zu dem schmalen Deck, das sich über uns befand – und entdeckte Wutz. Er starrte wie gebannt auf eine Gruppe Männer hinab, die sich um die Bar auf dem Sonnendeck versammelt hatte und sich lachend unterhielt.
    Die Eishockeynationalspieler! Meine Idole! Jeder einzelne von ihnen! Was die hier wohl machten? Vielleicht einen Motivationsausflug nach Oslo? Konnte gut sein.Schließlich hatte ich neulich in einem Sportmagazin gelesen, dass das Team

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