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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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lächelnd ins Wort: »Ach, Bärchen, nun reg dich doch nicht mehr darüber auf. Vielleicht hat die Frau dich mit jemandem verwechselt. Oder sie war ein wenig verwirrt.«
    »Genau, auf mich hat sie auch einen äußerst verwirrten Eindruck gemacht.« Finn zwinkerte mir zu.
    Ich nickte. »Die war durchgeknallt. Eindeutig. Können wir uns jetzt endlich mal die Zimmer ansehen?«
    »Kabinen!«, verbesserte mich Finn.
    Klar doch. Mister Oberprofessor wusste es wieder besser.
    »Dann eben Kabinen, du Gurke«, fauchte ich.
    »Rick!«, motzte mein Vater. »Die Gurke nimmst du sofort zurück.«
    »Ich denk…« Ich stockte und tat etwas, das ich sonst nur von unserer Susi Sonnenschein kannte: Ich klatschte begeistert in die Hände.
    HILFE!!!
    »Was ist?« Pa war meinem irren Blick gefolgt.
    »D-da … d-dort …« Es war, als würde ich seit Tagen ohne Wasser durch die Wüste geistern. Das musste eine Fata Morgana sein. Nein, sieben Fata Morganas!
    »Was hast du denn plötzlich, Rick?«, wollte jetzt auch Linda wissen.
    »Da-da … da-da …«
    »Drüben auf der anderen Seite des Sonnendecks stehen sieben Spieler der deutschen Eishockeynationalmannschaft«, übernahm Finn das Sprechen für mich.
    Hä? Seit wann kannte Finn sich denn mit Eishockey aus?
    »Echt?«, staunte Pa. »Die hätte ich ohne Helm nie erkannt.«
    Blödsinn. Der hätte die auch
mit
Helm nie erkannt.
    »Toll«, freute sich Linda. »Dann lauf doch mal rüber, Rick, und lass dir Autogramme geben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Quatsch, die kann man doch nicht einfach so ansprechen.«
    »Juchhu, hallo, Sie da! Der kleine Mann hier ist ein großer Eishockeyfan«, rief die irre Linda quer übers Deck und fuchtelte dabei wild mit den Armen in der Luft herum.
    »Bist du verrückt?!«, schrie ich entsetzt. »Du-du … kannst doch nicht …«
    Ich warf den sieben Nationalspielern einen letzten ehrfürchtigen Blick zu, dann stürmte ich davon, riss die Tür zum Treppenhaus auf und rannte zielstrebig auf die Fahrstühle zu.
    Hinter mir hörte ich Linda keuchen: »Wo willst du denn auf einmal hin?« Und Pa: »Bei den Fahrstühlen bleibst du aber stehen!«
    Als sich endlich eine der sechs Fahrstuhltüren öffnete, hatten Linda und Pa mich eingeholt.
    »Sag mal, geht’s noch?«, regte mein Vater sich auf. »Du kennst doch nicht einmal eure Kabinennummer.«
    Finn war inzwischen auch bei uns angekommen.
    »Eure?«, fragte er seltsam alarmiert. Doch ich stand noch unter Schock und konnte mir deshalb darüber keine Gedanken machen.
    Wenig später wusste ich allerdings, warum Finn so bestürzt geklungen hatte. Unser durchgeknalltes Turteltaubenpärchen war doch tatsächlich davon ausgegangen, dass Finn und ich uns dieses Loch teilen würden.
    Jawohl: Loch!
    Von wegen Traumschiff. Die Kabine war zwergenhaft. Nein, noch viel winziger als zwergenhaft. Minililiputa- nerzwergenhaft! Der größte Teil der Dunkelkammer (Innenkabine – keine Fenster!) war durch ein mausekleines Doppelbett (!) belegt. Direkt daneben befanden sich ein Einbauschrank und eine Kommode. Und seitlich in der Ecke führte eine schmale Tür ins Badezimmer.
    Finn sprach aus, was ich dachte: »Ist das die Kabine von Schneewittchens sieben Zwergen?«
    »Jetzt stellt euch mal nicht so an«, winkte Linda ab. »Wir bleiben doch nur eine Nacht an Bord. Morgen um elf sind wir schon in Oslo.«
    »Das könnt ihr vergessen!«, weigerte ich mich standhaft. »Dann schlaf ich lieber im Auto.«
    »Auf keinen Fall!«, sagte Pa. »Das Betreten des Autodecks ist während der Fahrt streng verboten. Komm bloß nicht auf dumme Gedanken.«
    »Aber hier drinnen ersticke ich!«, rief ich und tat mir selbst unglaublich leid.
    »Red keinen Unsinn!« Pa blieb hart. »Unter der Zimmerdecke befindet sich ein Frischluftgebläse.« Damit wandte er sich an Linda und zwitscherte vergnügt: »So, Schatzi, dann wollen wir uns mal
unser
Nest anschauen.«
    Linda kicherte albern und küsste ihn vor unseren Augen direkt auf den Mund. Pa legte seine Hände auf ihre Hüften und zog sie ganz nah an sich heran.
    Boah, wie abartig! Ich schüttelte mich vor Ekel, flüchtete schnell in den Zwergenzwinger und knallte die Tür hinter mir zu. Finn schaute mich irritiert an.
    »Gleichzeitig stehen ist leider nicht möglich.«
    »Hä?«
    »Na ja, entweder stehst du oder ich. Ansonsten haben wir Körperkontakt.«
    Ich zuckte resignierend mit den Schultern und ließ mich einfach fallen – natürlich direkt aufs Bett. Eine andere Möglichkeit gab es ja auch

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