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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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Herzensdame ständig Geschenke machen und sie zum Eisessen einladen. Das gehört ja wohl dazu, wenn man eine feste Freundin hat.«
    »Ach ja, Rick, erzähl doch mal. Seid ihr jetzt richtig zusammen? Mit Händchenhalten und so? Hahaha …«, gluckste mein kurz zuvor noch so cooler Vater.
    Aber das war Schnee von gestern. Aus und vorbei. Bärchen war wieder ganz der Alte.
    Als ich meinen Kopf verzweifelt auf die Tresenplatte sinken ließ, legte mir Mary tröstend die Hand auf den Rücken.
    »Lass dich nicht ärgern, Rick. Die sind doch nur neidisch.«
    Wenigstens eine, die mich verstand.



Linda und Pa hatten also beschlossen, dass wir vier uns als Familie bei einer Urlaubsreise
ausprobieren
sollten. Was sie allerdings nicht bedacht hatten, war, dass auch andere Personen – Menschen wie Tiere – Erholung und Ablenkung auf einer Kreuzfahrt suchen könnten. In diesem ganz besonderen Fall: meine Oma Mary und ihre Klosterfrau-Melissengeist-süchtige Helena. Ich hab bestimmt noch nie zuvor zwei so verblödete Gesichtsausdrücke gesehen wie die von Linda und Mary, die sich plötzlich in der Wartehalle der Schifffahrtsgesellschaft gegenüberstanden.
    »L-Linda?«
    »M-Mary?«
    »Was machst du denn hier?«
    »Ich kaufe Sweatshirts für Philipp und mich im Partnerlook.«
    Was noch nicht einmal gelogen war, denn Linda hielt tatsächlich zwei gleiche Sweatshirts in den Händen.
    »So, so«, murmelte Mary und sah kein bisschen klüger aus. »Und warum fährst du extra nach Kiel, um Sweatshirts im Partnerlook zu kaufen?«
    Linda lachte albern. »Aber nein, wir fahren gleich mit der Fähre nach Oslo. Und von dort aus geht es dann mit dem Auto weiter quer durch Norwegen.«
    »Mit der Fantastic Magda?«, krächzte Mary ziemlich beunruhigt.
    Linda nickte wie ein Wackeldackel. »In einer Stunde geht’s los.«
    »Ich weiß.« Mary machte nicht gerade ein glückliches Gesicht. »Helena und ich werden auch an Bord sein. Wir machen eine viertägige Mini-Kreuzfahrt nach Oslo und wieder zurück.«
    »Echt?«, hauchte Linda fassungslos.
    Pa, der gerade zusammen mit Finn die wandgroße Abbildung des Schiffes betrachtet hatte, war zwar genauso baff, als er Mary erblickte, doch anscheinend gab es etwas anderes, das ihm weitaus größere Sorgen bereitete. Aufgeregt versuchte er, Linda und Mary etwas zuzutuscheln – was die beiden allerdings einfach nicht schnallten.
    »Psst, jetzt hört doch mal zu«, zischte er und winkte nun auch Finn und mich zu sich heran. »Eristhieralsverdeck-terermittlerundwirkennenihnnicht. Verstanden?!«
    »Was?«, fragte Mary.
    Pa klatschte sich aufgeregt auf den Mund. »PSSST!«
    Mary nickte eingeschüchtert.
    »Wutz ist als verdeckter Ermittler an Bord«, flüsterte er so leise, dass ich nicht sicher war, ob ich mich verhört hatte.
    Wohl nicht, denn Linda meinte: »Okay. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sind wir
alle
– also bis auf Gismo, der ja bei meiner Schwester ist – gleich wieder an Bord der Fantastic Magda versammelt.«
    Mein Vater bekam fast ’ne Herzattacke. »Psssssst! Nicht so laut«, wimmerte er und fuchtelte wie verrückt mit den Armen herum. Und was tat Linda? Die fing an zu lachen. Laut und schrill und eindeutig hysterisch.
    »Das glaub ich jetzt nicht.« Sie klatschte in die Hände.
    »Linda-Schatzi, nicht so laut. Bitte beruhige dich!«, flehte Pa sie an.
    Doch Linda bog sich nur noch mehr vor Lachen.
    Mein Vater tat mir ein bisschen leid. Wirklich. Wie er um Linda herumeierte, sah echt verzweifelt aus. Aber na ja, was soll ich sagen, ich bin eben auch nur ein Mensch. Ein Junge auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, hatte Linda erst neulich zu mir gesagt. Mitten in der Pubertät, behauptete Finn. Und genau deshalb stieg ich in ihr Lachen ein.
    Dann konnte auch Finn sich nicht mehr beherrschen und schließlich gab sogar Mary glucksende Geräusche von sich.
    Nur einer lachte nicht mit. Und das war mein Pa.
    Okay, das war natürlich echt albern und total unreif (O-Ton Pa) von uns gewesen, doch Mary setzte dem Ganzen kurze Zeit später noch die Krone auf. Sie weigerte sich strikt, mit uns gemeinsam in der Halle zu warten.
    »Nein, nein, ihr wolltet eure Ruhe haben, schon vergessen? Das Schiff ist riesig und wir können uns locker aus dem Weg gehen. Und damit basta.«
    Sie nahm ihren Koffer in die linke und Helenas Leine in die rechte Hand und stapfte hinaus.
    Linda hatte sich offenbar wieder im Griff und hielt Pa davon ab, meiner Oma hinterherzurennen.
    »Bärchen, du musst auch

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