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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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noch viel besser war: Dieser Quatsch mit Patchworkfamilie und Friede, Freude, Eierkuchen würde endlich ein Ende haben. Es hatte sich nämlich ausgelindat!
    Ich rieb mir die Hände und strahlte Pa hoffnungsvoll an. »Neben Mary sind noch zwei Liegen frei.«
    Doch mein Vater beachtete mich gar nicht. Er ergriff Lindas Hand und säuselte schwachsinnig: »Schatzi, das war aber nicht fair.«
    Und Linda flötete ebenso albern zurück: »Bärchen, sei bitte nicht böse. Ich muss schließlich auch an Finn denken und der mag nun mal keine Überraschungen.«
    Pa beugte sich zu seiner falschen Linda-Schlange hinüber und – schlabberte sie schon wieder ab.
    Würg! Brech! Kotz!
    Ging es eigentlich noch abartiger? Die waren uralt und knutschten ständig in der Öffentlichkeit rum.
    Ich stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Verräter!«, motzte ich meinen Vater an und rannte davon.
    Und während ich so über das Sonnendeck sprintete, haarscharf an meinen Eishockeyidolen vorbei, fiel mir auf,dass ich in letzter Zeit ständig vor irgendetwas davonlief. Und das fühlte sich echt nicht gut an.
    Pünktlich um sechs standen wir in einer elend langen Schlange vorm Speisesaal an. Eigentlich hatte ich dem Verräter-Trio den Stinkefinger zeigen und im Minikabuff bleiben wollen. Doch dann hatte mein Magen dermaßen zu knurren begonnen, dass ich schließlich – demonstrativ schweigend – mit ihnen mitgestapft war.
    »Ich werde mich einmal durch das ganze Buffet futtern«, meinte Pa und rieb sich voller Vorfreude auf das angeblich so gigantische Essen den Bauch.
    »Ganz besonders delikat soll das Meeresfrüchte-Buffet sein«, erklärte Mister Oberbesserwisserpopel.
    Pa leckte sich genüsslich die Lippen. »Schatzi, Meeresfrüchte isst du doch auch, oder?!«
    Linda sah irgendwie grün im Gesicht aus und schüttelte für ihre Verhältnisse recht verhalten den Kopf. »Ich bin Vegetarierin, schon vergessen?!«, sagte sie vorwurfsvoll.
    »Natürlich nicht, Schatzi, ich dachte nur, bei Fisch könntest du mal eine Ausnahme machen«, erklärte Pa eingeschüchtert und wandte sich dann wieder Finn zu. »Was hast du über das Nachspeisen-Buffet gelesen? Gibt es auch Crème brulée? Oh, dafür könnte ich glatt morden …«
    Nimm Linda! Oder Gurken-Finn!, hätte ich ihm gern vorgeschlagen.
    Finn nickte. »Im Buch steht, dass ein Koch sie sogar für jeden Gast höchstpersönlich flambiert.«
    »Echt? Dann pass schön auf, Philipp, dass er dich nicht gleich mit abfackelt.«
    Wie auf Kommando drehten wir uns alle um.
    »Wutz!«, rief ich begeistert.
    »W-was, w-wie …?«
    Wutz legte Pa grinsend die Hand auf die Schulter. »Ganz ruhig, Brauner. Falsche Fährte. Der Einsatz wurde abgebrochen. Erkläre ich dir später in Ruhe.«
    Dann wandte er sich an Linda. »Sag mal, bist du meinetwegen so grün?«
    »Bestimmt nicht«, würgte sie leise hervor.
    In diesem Moment durften wir endlich den riesigen Speisesaal betreten.
    »Es tut mir leid«, erklärte uns ein uniformierter Kellner. »Aber ich habe nur noch einen größeren Tisch frei und dort sitzt bereits eine Dame. Das stört Sie doch nicht, oder?«
    Pa schüttelte ungeduldig den Kopf. »Kein Problem.«
    Der Kellner nickte und forderte uns auf, ihm zu folgen.
    Die Dame am Tisch war Mary. Und als sie uns sah, wurde sie knallrot im Gesicht. »Was soll das?«, giftete sie Pa an.
    »Ähm … Zufall«, erklärte er.
    »Marymaus, endlich kann ich dich wieder an meine breite Brust drücken«, freute sich Wutz und zog die verdatterte Mary in seine Arme. Helena begann sofort zu knurren und Wutz ließ meine Oma schnell wieder los.
    »Aber … aber … du bist doch im Einsatz …«, stotterte Mary, während sie Helena beruhigend den dicken Schädel tätschelte.
    »Wurde abgeblasen. Wir haben uns geirrt. Ich hätte mich auch mit dem Motorboot von der Küstenwache zurückschippern lassen können. Aber dann dachte ich mir, ich bleibe noch ein bisschen bei euch. Ich hab ja ganz schön gestaunt, als ich euch heute Mittag alle in der Wartehalle entdeckt habe. Warum habt ihr mir nichts davon gesagt? Und wer passt so lange auf Gismo auf?«
    Allein die Erwähnung des verhassten Katers ließ Helena schrill aufjaulen.
    »Das ist eine lange Geschichte«, beeilte sich Mary, Wutz zu erklären. »Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich jetzt keine Lust, darüber zu reden. Nur so viel, dein Kater ist versorgt.«
    Wutz schaute sie einen Moment nachdenklich an, dann nickte er. »Okay. Du kannst mir ja später alles bei einem Cocktail

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