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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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hektisch. »Wie, nichts zum Beißen?«
    »Dies ist eine Bar«, klärte Mary ihn auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Das Buffet war übrigens erstklassig. Ich glaube, die nächsten drei Tage kann ich nichts mehr essen, so satt bin ich.«
    Pa gab ein knurrendes Geräusch von sich. Keine Ahnung, ob es aus seinem Mund oder seinem Magen kam.
    »Und die Crème brulée wurde wirklich am Buffet flambiert. So wie es in dem Buch steht«, meinte Finn.
    Pa lächelte verkniffen und erklärte anschließend, dass er unten in der Einkaufsstraße nach etwas
Nahrhaftem
suchen wolle.
    »Bleibt ihr den ganzen Abend hier?«, erkundigte er sich.
    Wutz nickte. »Bis elf auf jeden Fall. Dann gehen Mary und ich vielleicht noch in die Disco.«
    Pa hob erstaunt die Augenbrauen, sparte sich aber einen Kommentar und eilte aus der Bar.
    »Habt ihr gehört, wie sein Magen geknurrt hat?«, freute sich Mary.
    »Selber schuld«, fand ich.
    Der Kellner kam und Wutz gab die Bestellung auf: für Finn und mich Fruchtcocktails und für sich und Mary Cocktails
mit ein paar Umdrehungen
, wie er es Mary gegenüber augenzwinkernd ausdrückte.
    »Wutzi, du weißt doch, ich vertrage nichts«, zierte Mary sich.
    Nach dem vierten Mit-ein-paar-Umdrehungen-Cocktail wusste ich, was meine Oma damit gemeint hatte.
    Sie hockte neben der Klavierspielerin auf der Bank und sang lauthals und ziemlich schräg mit. Wutz schien das Ganze kein bisschen peinlich zu sein, denn er stand direkt daneben und strahlte abwechselnd Mary und die blonde Tussi an.
    »Mir reicht’s. Ich hau ab«, sagte ich zu Finn, als Mary damit anfing,
Für mich soll’s rote Rosen regnen
zu trällern, und Wutz dazu tanzte.
    Finn war hin und her gerissen. »Wir können die beiden doch nicht alleinlassen. Wer weiß, was die sonst noch alles anstellen?«
    »El Blödi, genau
das
will ich gar nicht wissen. Aber wenn es dich beruhigt, dann hol ich meinen Pa, damit der sich um sie kümmert.«
    Finn nickte zerknirscht, und ich sah zu, dass ich aus der Bar kam.
    Als Pa mir die Kabinentür öffnete, motzte ich sofort los: »Warum bist du nicht zurückgekommen?«
    Er hob entschuldigend die Schultern und nickte mit dem Kopf in Richtung Linda, die lang ausgestreckt auf dem Bett lag und komische Geräusche von sich gab.
    »Ich wollte nur kurz nach ihr sehen, aber dann konnte ich sie unmöglich allein lassen«, erklärte er mit gesenkter Stimme.
    »Du musst dich um Mary und Wutz kümmern. Die sind in der Bar und benehmen sich voll peinlich«, murmelte ich ebenso leise.
    Pa riss entsetzt die Augen auf, nickte dann aber. »Okay, du bleibst so lange bei Linda.«
    »Nö. Mach ich nicht.«
    Pa starrte mich einigermaßen fassungslos an. »Was soll
das
denn nun schon wieder, Rick? Natürlich bleibst du bei ihr!«
    Sein Ton duldete keinen Widerspruch und deshalb knurrte ich: »Aber du kommst so schnell wie möglich zurück oder schickst ihren halbschwedischen Popelsohn zum Babysitten her.«
    Pa sah aus, als ob ihm gerade bewusst geworden wäre, dass er einige schwere Erziehungsfehler bei mir begangen hatte. Dann rannte er ohne ein weiteres Wort den schmalen Gang hinunter.
    Leise zog ich die Tür hinter mir zu und setzte mich in den Sessel, der direkt vor dem großen Bullaugenfenster stand. Ich ließ Linda keine Sekunde aus den Augen. Doch entweder es ging ihr wirklich richtig schlecht oder sie konnte einfach nur gut schauspielern.
    Oder war sie etwa tot?!
    »Hallo, Linda. Lebst du noch?«, flüsterte ich sicherheitshalber.
    Linda öffnete mühsam ein Auge, und ich versuchte, sie so gleichgültig wie möglich anzuschauen. Doch aus irgendeinem Grund schien das bei ihr gar nicht gut anzukommen.Sie schmiss sich stöhnend auf die andere Seite und brummte: »Hau ab!«
    Alles klar, das war also der Dank dafür, dass ich meine kostbare Zeit damit verbrachte aufzupassen, dass sie nicht abkratzte, und bereit war, ihr zur Not sogar einen Kotzkübel hinzuhalten.
    »Freiwillig bin ich ganz sicher nicht hier«, stänkerte ich zurück.
    Keine Reaktion.
    Ich zählte innerlich bis zehn. »War ’ne echt blöde Idee mit der Urlaubsreise. Von mir aus können wir direkt wieder nach Hause fahren. Ich muss nicht mit euch durch Norwegen düsen, und jetzt, wo es dir so schlecht geht, ist es bestimmt auch am besten, wenn wir gleich wieder umkehren.«
    Linda drehte sich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. »Haaa … uuuaaah … fffuuuh … aaah …«, machte sie.
    »Ich möchte dir ja nur dabei behilflich sein, die Sache

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