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Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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schluchzte sie. „Hier will ich keine Stunde mehr bleiben. Ich würde verrückt werden vor Angst.“
    „Sie hätten sich nicht mit Edward Clifton einlassen sollen", sagte Wachtmeister York mit sanftem Vorwurf, „dann hätten Sie sich eine Menge erspart.“
    Als Hazel Playford keine Antwort gab und immer weiter vor sich hin weinte, drehte sich Wachtmeister York ratlos zu Sergeant Palmer um. „Rufen Sie Inspektor Winter“, raunte er leise. „Er soll sich hier um alles kümmern. Wir beide kommen allein ja doch nicht zurecht. Sagen Sie ihm, er soll auch gleich die Mordkommission verständigen. Erzählen Sie ihm genau, was hier vorgefallen ist, und daß wir Edward Clifton tot aufgefunden haben.“
     
    7
     
    Die Arbeiten der Mordkommission zogen sich bis zur Morgendämmerung hin. Die Sachverständigen konnten eindeutig feststellen, daß die Explosion durch eine dieser verhängnisvollen Kapseln hervorgerufen worden war. Man machte Inspektor Winter davon Mitteilung.  
    „Ich habe es von vornherein geahnt“, sagte der Inspektor bedrückt. „Wenn wir die restlichen Kapseln nicht bald in ihrem Versteck auf stöbern, werde ich noch wahnsinnig. Noch nie hat mir ein Fall so zugesetzt wie dieser.“
    „Wir sind an allem schuld, Sir“, murmelte Wachtmeister York zerknirscht. „Wir haben auf unserem Posten buchstäblich geschlafen. Wären wir ein wenig besser auf Draht gewesen, so säße der Mörder jetzt bereits hinter Schloß und Riegel. Wir hörten ihn ins Haus gehen. Wir hätten ihm nur den Rückweg abzuschneiden brauchen.“
    „Es hat eben nicht sein sollen“, sagte Inspektor Winter niedergeschlagen. „Ich habe im Moment auch ganz andere Sorgen. Wie soll ich Marion Clifton diese schreckliche Nachricht überbringen. Sie wird auf die Heimkehr ihres Mannes warten,. Sie wird schon in größter Sorge sein. Könnten Sie nicht zu ihr hingehen, Wachtmeister?“
    Wachtmeister York machte ein bestürztes Gesicht.
    „Um Gottes willen, Sir“, sagte er abwehrend. „Ersparen Sie mir bitte diesen Auftrag .Ich kann keine Tränen sehen. Mir genügen die Stunden mit Hazel Playford vollkommen. Ich bin restlos fertig.“
    „Dann muß ich eben selbst gehen“, sagte Inspektor Winter müde. „Wollte Gott, ich könnte mir diesen Weg ersparen.“
    Er trank in einem. Automatenbüfett rasch eine Tasse Kaffee und fuhr dann mit seinem Dienstwagen in das Stadtviertel Bayswater. Es war kurz nach acht Uhr, als er am Dawson Place ankam. Zur Rechten erhob sich der große Mietsblock, in dem Edward Clifton seine Wohnung hatte. Inspektor Winter tastete unruhig die Fenster ab. Da er schon öfter hier gewesen war, wußte er genau Bescheid. Hinter den hellen Fenstern im dritten Stock wartete Marion Clifton auf die Heimkehr ihres Mannes. Inspektor Winter mußte allen Mut zusammennehmen, als er die endlose Treppe hinaufstieg. Krampfhaft suchte er nach ein paar passenden Trostworten. Sein Gesicht sah grau und entmutigt aus. Er läutete. Schon nach wenigen Sekunden hörte er rasche Schritte hinter der Tür. Die Sperrkette löste sich rasselnd aus dem Haken. Dann tauchte Marion Clifton im Dämmerlicht des Flurs auf. Sie erschrak sichtlich, als sie in das ernste Antlitz Inspektor Winters blickte. „Ist etwas passiert?“, fragte sie erbleichend. „Hat man Edward . . . hat man ihn verhaftet?“
    „Nein“, sagte Inspektor Winter so schonend wie möglich. „Man hat ihn nicht verhaftet, Mrs. Clifton. Darf ich eintreten?“
    Die verängstigte Frau führte ihren frühen Gast in das Wohnzimmer. Es war schon gelüftet und sauber aufgeräumt. „Setzen Sie sich bitte! Was haben Sie mir zu sagen, Sir?“
    Inspektor Winter räusperte sich. Er blickte hilflos auf die blasse Frau. Es wollte einfach kein Wort über seine Lippen. „Ich warte schon seit gestern Abend auf Edward“, sagte Marion Clifton mit feuchten Augen. „Hat man ihn etwa im Werk abgewiesen? War seine Wiedereinstellung nur ein leeres Versprechen?“
    „Nein, nein“, sagte Inspektor Winter hastig. „Er wurde von seinen Kollegen in allen Ehren wieder aufgenommen. Er bekam auch eine Abfindung für die vergangenen Monate. Aber . . .“
    „Aber?“, fragte Marion Clifton schwer atmend. „Sagen Sie mir die Wahrheit, Sir! Er war wieder bei dieser Tänzerin, nicht wahr?“
    „Ja“, sagte Inspektor Winter gepreßt. „Er war bei ihr. Wäre er nach Hause gegangen, so hätte er sich das bittere Ende ersparen können. Er wurde durch eine Explosion getötet, Mrs. Clifton. Eine dieser

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