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Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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schrecklichen Kapseln . . .“
    Er brach erschrocken ab. Marion Clifton sank wie unter einem Hieb zusammen und barg schluchzend das Gesicht in den Armen. Einige Minuten lang war nichts anderes zu hören, als dieses qualvolle, fassungslose Schluchzen.
    Inspektor Winter wußte nicht, wie er ihr helfen konnte. Er ging zu ihr hin und strich ihr sanft über die Schulter. „Vielleicht hat es so sein sollen“, murmelte er leise. „Sie hätten doch keinen Frieden mehr an seiner Seite gefunden. Sehen Sie seinen Tod als eine Fügung des Schicksals an.“
    Marion Clifton hob das tränennasse Gesicht. „Ich hätte ihm alles verziehen“, stammelte sie. „Ich hätte ihm alles vergeben, wenn er wieder zu mir zurückgekehrt wäre. Ich hoffte, daß er gerade jetzt einen neuen Anfang fände. Er hatte wieder einen ordentlichen Arbeitsplatz und . . .“
    Das Schrillen der Flurglocke fiel in ihre Worte. Verzweifelt und ratlos blickte sie vor sich hin. „Gehen Sie zur Tür, Inspektor“, bat sie. „Ich will jetzt keinen Menschen sehen. Ich will keine billigen Trostworte hören. Weisen Sie jeden ab.“ Inspektor Winter tat ihr den Gefallen. Er ging hinaus in den Korridor und öffnete die Tür.
    Vor ihm stand James Keeton. Mit übernächtigtem Gesicht und fahler, kränklich blasser Farbe tauchte er aus dem Zwielicht des Treppenflurs. Er stutzte, als er den Inspektor erblickte. Betroffen schaute er ihn an.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte Winter höflich. „Haben Sie schon etwas von den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Nacht gehört?“
    James Keeton tat einen tiefen Atemzug. „Deshalb komme ich ja“, sagte er rasch. „Der Chefingenieur hat mich hierher geschickt. Ich soll Mrs. Clifton das aufrichtige Beileid aller Kollegen aussprechen und ihr einen Scheck überreichen. Das Werk will in Zukunft für sie sorgen.“
    „Ich sollte Sie eigentlich abweisen“, sagte Inspektor Winter zögernd. „Aber diese gute Nachricht dürfen Sie Mrs. Clifton ruhig überbringen. Gehen Sie hinein zu ihr. Ich warte hier auf Sie. Wir werden zusammen Weggehen. Ich möchte ein paar Fragen an Sie richten.“
    Er mußte etwa zehn Minuten warten, bis James Keeton wieder aus der Wohnung kam. Zusammen gingen sie die Treppe hinunter. „Wie hat sie Ihren Besuch aufgenommen?“, wollte Inspektor Winter wissen.
    „Sie zeigte sich sehr dankbar“, sagte James Keeton. „Es beruhigte sie sehr, daß sie in Zukunft auf die Hilfe des Werkes rechnen kann. Ich habe ihr darüber hinaus auch meine persönliche Hilfe zugesagt. Ich habe mich ja auch schon früher immer ihrer angenommen. Sie hatte ein bißchen Trost bitter nötig.“
    „Ich weiß, was Sie für sie getan haben“, sagte Inspektor Winter anerkennend. „Diese Frau hätte einen besseren Mann verdient.“
    Erst als sie außer Sichtweite des Hauses waren, führte der Inspektor sein Gespräch fort. „Wie hat man denn in den Jaspers Werken die Nachricht vom Tod Edward Cliftons aufgenommen?“, fragte er forschend.
    Er hätte sich die Frage eigentlich sparen können. Das graue Gesicht James Keetons sprach Bände. Er sah so alt und verfallen aus, als würde er sich noch an diesem Tag zum Sterben niederlegen. „Wir waren alle entsetzt, Sir“, stammelte James Keeton und man sah ihm an, daß er die Wahrheit sprach. „Die furchtbare Neuigkeit warf uns beinahe um. Das ist nun schon das vierte Opfer, das diese verfluchten Kapseln binnen weniger Tage aus unserer Mitte forderten. Wenn es so weitergeht, werden wir alle noch irrsinnig. Es ist nicht mehr auszuhalten im Betrieb. Keiner traut dem anderen mehr. Jeder hält seinen Kollegen für einen Mörder.“
    „Aber es sieht doch auch so aus, als sei der Mörder unter Ihren Kollegen zu suchen. Sind Sie nicht selbst dieser Ansicht?“
    James Keeton zögerte. „Vielleicht haben Sie recht, Sir! Aber wer soll es denn sein? Der Chefingenieur etwa? Oder Stephen Cardigan? Oder Ashley Belling? Oder ich selbst? Wir sind ja nur noch vier von der alten Mannschaft, seit Leslie Carron entlassen und die beiden anderen ermordet wurden.“
    „Und Sie haben keinerlei Verdacht, wer der Täter sein könnte?“
    James Keeton blickte düster vor sich hin. „Selbst wenn ich einen Verdacht hätte, Sir, würde ich schweigen wie das Grab“, stieß er keuchend hervor. „Erst gestern morgen sagte Edward Clifton, daß er eine ganze Menge über den wirklichen Täter erzählen könne. In der darauffolgenden Nacht war er bereits tot. Wer plaudert, stirbt. So ist das jetzt in

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