Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
ist, genieÃen dürfen. Ãber dem Genuss aber nicht vergessen, dass wir verantwortlich sind und bleiben für alles, was um uns ist.
Zu unserem Heute-Sein gehört auch das Negative; das sind unsere Schattenseiten. Der Schatten gehört zu uns, denn ohne Licht gibt es ihn nicht. Wenn wir das Negative in uns ebenso bewusst annehmen wie das Gute, haben wir Frieden und können Frieden verschenken. Tag für Tag. Wer im Frieden mit sich lebt, hat schon einen wichtigen Beitrag zum Weltfrieden geleistet. Er muss sich nicht beweisen, vor allem nicht durch Gewalt.
Zwei Brüder
Es waren einmal zwei Brüder. Beide hatten von ihrem Vater Ãcker geerbt und bebauten sie. Der eine war verheiratet und hatte drei Kinder; der andere war ledig geblieben. Als die Zeit der Getreideernte gekommen war, schnitten sie die Halme, bündelten sie und stellten sie zum Trocknen auf. Als es dunkel geworden war, kam der Ledige und trug drei groÃe Getreidebündel auf den Acker seines Bruders, weil er sich dachte: âMein Bruder hat drei Kinder; er braucht mehr als ich.â Vor Sonnenaufgang kam der Verheiratete und trug drei besonders groÃe Bündel auf den Acker seines Bruders, weil er sich dachte: âMein Bruder hat nicht das Glück, Frau und Kinder zu haben; dann soll er wenigstens mehr Getreide bekommen.â Als die Sonne aufging, schickte sie ihre Strahlen über zwei Gerechte
.
Gib uns heute das Brot, das wir brauchen.
Matthäus 6,11
Heute sorget ihr für morgen,
morgen für die Ewigkeit.
Ich will heutâ für heute sorgen,
morgen ist für morgen Zeit.
Franz Grillparzer
Unsere Sorgen sind wie Fesseln, wie dunkle Wolken, die den Tag verdüstern können. Es ist nicht immer leicht auszumachen, woher unsere Sorgen kommen. Manchmal entstehen sie aus Neid oder Gier. Ein andermal aus Ãrger oder aus Stolz. Dann wieder haben wir Angst, eine Arbeit, Geld oder die Gesundheit zu verlieren. Um unserem Tag sein Licht zu geben, versuchen wir als Erstes die Quellen unserer Sorgen und Ãngste auszumachen. Meist wissen wir dann auch, wie wir das trübe Wasser an uns vorbeilaufen lassen können. Wir sind nicht verpflichtet, es zu sammeln oder in trüben Tonnen aufzubewahren. Erst recht nicht, aus Sorgenquellen zu trinken.
Manchmal hilft dieses Wort: Ich bin nicht mein ängstlicher Gedanke. Ich bin nicht diese Sorge. Ich bin auch nicht die Angst. Deswegen halte ich sie nicht fest, ich lasse sie los. Wer lassen, loslassen kann, findet zur Gelassenheit. Mit der Gelassenheit lassen sich nicht nur Schwierigkeiten überwinden. Kleinigkeiten bekommen einen besonderen Wert und vergolden das Heute.
Besonderer Tee
Die Männer in besten Verhältnissen trafen sich regelmäÃig, um untereinander Neuigkeiten auszutauschen und vor allem um gemeinsam eine gute Tasse Tee zu trinken. Sie hatten alle groÃe Freude daran, besonders teure Teesorten ausfindig zu machen und neue Mischungen zusammenzustellen. Das war für die Gruppe mehr als ein Genuss, es war zu einem Kult geworden. Als der Reichste an der Reihe war, die anderen zu bewirten, servierte er den Tee mit einer feierlichen Zeremonie: Er verteilte die Teeblätter sorgsam aus einem goldenen Gefäà und goss behutsam das heiÃe, aber nicht mehr kochende Wasser darüber. Die Gäste waren voll es Lobes und wollten wissen, was das für ein besonderer Tee sei. Der Gastgeber lächelte und sagte: âLiebe Freunde, den Tee, den Sie so köstlich finden, trinken die Bauern auf meiner Farm. Die besten Dinge im Leben sind weder teuer noch schwer zu finden.â
Sorgt euch also nicht um morgen.
Jeder Tag hat genug eigene Plage.
Matthäus 6,34
Eine Handvoll Monatsimpulse
â
Sich jeden Tag vor dem Spiegel zulächeln:
Man ist selber schuld, wenn einem ein trauriger
oder verbitterter Mensch aus dem Spiegel ansieht.
â
Jeden Tag mit einem guten Gedanken oder einem
Gebet beginnen: âIm Namen Gottes achte ich gut
auf diesen Tag. Er ist ein Geschenk für mich.â
â
Sich einen guten Gedanken oder dieses Gebet
auf ein Kärtchen schreiben, im Geldbeutel mit sich
tragen und sich tagsüber daran erinnern.
â
â
Sich darin üben, mindestens vor der Hauptmahlzeit
einen Moment still zu werden, sich dankbar an Gott
und die Menschen zu erinnern, die uns das Leben
ermöglichen.
â
Einmal in der Woche eine gute Tat:
einen Besuch im Krankenhaus, Altersheim,
bei einem
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