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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Echter
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Alleinstehenden machen.
    âˆž
    Am Ende des Monats bedenken, ob wir
    für ein wichtiges Projekt gespendet haben.
    âˆž
    Am Ende des Monats
sollten drei dieser Impulse
verwirklicht sein.

JULI
Mit erotischer Kraft

Es ist der zarte Ton der Erotik,
durch den der gute Geist zu uns spricht.
    Die Erotik wird oft mit Sex verwechselt, weil sie sich vor allem in unserer Körperlichkeit ausdrückt. Die Erotik bringt alle fünf Sinne eines Menschen in der Begegnung mit einem anderen ins Spiel. Der Mensch bringt sich selber ins Spiel, mit Haut und Haaren, wie wir sagen, mit seinem Leib, seiner geistigen und geistlichen Kraft, seiner Seele. Dann zeigt sich uns, wie schön und anziehend wir sind, wenn wir ganz sind.
    Nur der Mensch ist erotisch, der Nähe, Wärme, Zärtlichkeit intensiv und vor allem ohne egoistische Hindergedanken tauschen kann. Zu diesem Austausch ermuntert eines der schönsten Bücher des Ersten Testaments, das Hohelied. Es ist ein durch und durch erotisches Buch. Es lädt ein, in diesem Monat gelesen und gelebt zu werden. Das erotische „Programm“, das eine stockende Liebe zum Fließen bringt, beginnt in der Akzeptanz des eigenen Körpers und in der Bereitschaft, ihn spielen zu lassen. In einer guten Beziehung werden die Partner alles tun, was ihr erotisches Leben gestaltet und erhält. Das Entscheidende dabei ist: sich zuerst selbst in dieser Beziehung als gut und schön anzunehmen. Nur wer sich selbst etwas wert ist, ist liebenswert.
Fünf Fenster
    â€žWir sind einander fremd geworden, als hätten wir uns nie geliebt“, klagte das Ehepaar, das bei einer Beraterin einen Kurs belegen wollte
.
    â€žZeichnet zusammen ein Haus mit fünf Fenstern“, sagte die kluge Frau. Schon bald begutachteten sie zu dritt die Zeichnung. Das Paar hatte den Auftrag wörtlich genommen. Das Haus hatte zwar fünf Fenster, aber keine Türe. „Die fünf Fenster bedeuten die fünf Sinne“, erklärte die Beraterin, „die für euer Zusammenleben so wichtig sind. Aber ohne Eingang und ohne Ausgang sind sie wertlos. Was euch abhandengekommen ist, ist das Herausgehen, das Weggehen, um wieder heimkommen zu können: Genießen und loslassen, weggehen und sich umarmen, das sind die Übungen, die eure Partnerschaft retten.“ Mann und Frau sahen sich lange an. Dann gingen sie Hand in Hand ihren Weg
.
    Schön bist du, meine Freundin, ja, du bist schön.
    Schön bist du, mein Geliebter, verlockend.
    Frisches Grün ist unser Lager.
    Hohelied 1,15
    In der Erotik
drücken wir unsere tiefe Sehnsucht
nach dem anderen aus.
    Das Staunen über einen anderen Menschen hilft uns, unsere Sehnsucht nach Beziehung und Erotik in Gang zu bringen. Wenn wir in einem anderen Menschen erotische Freude wecken, erwecken wir seine und unsere Zärtlichkeit und laden zu einem heiligen Spiel ein.
    In der christlichen Literatur wird viel zu selten wahrgenommen, dass Gott zärtlich ist. Im Liebesspiel ahmen Menschen diese Zärtlichkeit nach, auch wenn sie davon nichts oder nur wenig ahnen. Doch um wie viel erlöster könnten Menschen ihre erotische Beziehung gestalten und mehr und mehr vom Eigennutz befreien, wenn sie davon wüssten und danach lebten. Die Zartheit Gottes zeigt sich in der Zärtlichkeit Jesu, der die Menschen annimmt, wie sie sind. Er rührt die Menschen an und lässt sich berühren; selbst von zweifelhaften Frauen. Für die Menschen seiner Zeit war Jesus auch deswegen wie ein Wunder.
    Erotik und Religion leben aus der gleichen Quelle. Deswegen ist es zu beklagen, wie sehr im Christentum die Welt und das Leben in weltlich und heilig aufgeteilt wird. Religion wie Erotik vollziehen sich im Alltag. In beiden steckt die Kraft, das Gewöhnliche, das Alltägliche zu heiligen. Schon deswegen darf die Kommunion, die Vereinigung mit dem Göttlichen, nicht ohne erotischen Ausdruck und Gehalt bleiben.
Der Alte und die Blumen
    Der Alte war so um die 80. Er saß in der Straßenbahn und auf seinem Schoß lag ein wunderschöner Blumenstrauß. Ihm gegenüber hatte ein Mädchen Platz genommen, vielleicht 16, 17 Jahre alt, und freute sich über die schönen Blumen, die sehr geschmackvoll zusammengebunden waren. Als das Mädchen bei der nächsten Haltestelle aussteigen wollte, überreichte ihm der alte Mann die Blumen und sagte: „Eigentlich wollte ich diesen Strauß meiner Frau bringen. Aber ich schenke sie dir.

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